Wächter der Macht 04 - Exil
der Galaktischen Allianz wahrscheinlich dazu raten wird, uns mehr Zeit zu geben.«
Der Mann, mit dem er sprach, war Dur Gejjen, der FünfWelten-Premierminister und corellianische Staatschef, attraktiv, jünger, als seine politische Schärfe vermuten ließ, dunkelhäutig und dunkelhaarig. Er stellte seine eigene Tasse Kaff auf den Tisch und runzelte die Stirn. »>Uns mehr Zeit geben<«, wiederholte er. »Das klingt sehr nach einem Sieger, der dem Besiegten einen Gefallen erweist.«
»Sie sind eindeutig nicht die Sieger«, entgegnete Wedge. »Aber ebenso offensichtlich ist, dass sie sich in der besseren Position befinden. Wenn sie ihre Blockade noch ein paar Wochen oder Monate länger aufrechterhalten, hungern sie unsere Wirtschaft so weit aus, dass wir keinen Widerstand mehr leisten können. Solo hatte recht, als er sagte, dass wir allein stehen. Es sei denn, Ihre Unterredungen mit den Bothanern hätten zu einem unvermittelten Durchbruch geführt, von dem Sie bislang noch nichts erwähnt haben.«
»Sie klingen geschlagen, Admiral.« Das kam vom Hologramm eines kleinen, breitschultrigen Mannes. Die Übertragung seiner sitzenden Gestalt wurde auf einen Stuhl zu Gejjens Rechter projiziert. Er hatte dünner werdendes Haar und ein Gesicht, das seine Streitlust ideal zum Ausdruck brachte. Sein Name lautete Sadras Koyan, und er war sowohl der Staatschef des Planeten Trains als auch ein Mitglied der Centerpoint-Partei, der Minderheit in der neuen Koalitionsregierung des corellianischen Systems.
Wedge sah ihn an. »Wir sind eindeutig nicht geschlagen. Aber falls die Dinge weiter so laufen wie bisher, steht uns das bevor. In unserer gegenwärtigen Situation müssen wir eine
Lösung aushandeln, ohne dass wir uns ergeben müssen. Wir müssen uns wieder der Galaktischen Allianz anschließen, brauchen aber ansonsten nur mit minimalen Konsequenzen zu rechnen, sofern wir gut verhandeln und jetzt sofort damit beginnen.« Er spürte, wie sich seine Stimmung verfinsterte, und wusste, dass das ebenfalls für seinen Gesichtsausdruck galt. »Allerdings schenkt niemand einem politischen Gremium Glauben, das seine geheime Reserveflotte für den Versuch einsetzt, ein ausländisches Staatsoberhaupt zu ermorden...«
Er wurde übertönt, niedergebrüllt von den Stimmen der anderen. Gejjen sagte: »Dies ist nicht die richtige Zeit.«, während Koyan rief: »... die Unfähigkeit, unseren Zugang zu den eigenen Schiffswerften sicherzustellen.« Denjax Teppler, ehemaliger Fünf-Welten-Premierminister und jetziger Justizminister, zog eine Grimasse und gab unhörbare Worte von sich, die zur Ruhe und Zurückhaltung mahnten, wobei er den anderen mit beiden Händen bedeutete, ihre Stimmen zu senken. Rorf Willems, der Verteidigungsminister, murrte: ». hier ist ein wenig mehr Kooperation gefragt.« Die Geheimdienstministerin Gavele Lemora schätzte Wedge mit einem Blick ab, als würde sie Maß für einen Sarg nehmen. Die Handlanger blieben auffallend leise, während die Minister und Staatschefs wüteten.
Gejjen blickte düster drein und ergriff erneut das Wort, diesmal mit einem vernehmlichen Ruf: »Seien Sie still!«
Die anderen verstummten und starrten den corellianischen Anführer an. Gejjen wandte seine Aufmerksamkeit wieder Wedge zu. »Admiral, wollen Sie damit sagen, dass Sie die GAStreitkräfte aus unserem System hätten halten und uns vor der Blockade hätten bewahren können, hätte Ihnen diese Angriffsflotte zur Verfügung gestanden?«
Wedge nickte. »Mit einiger Wahrscheinlichkeit.«
»Mit einiger Wahrscheinlichkeit. Und Sie sagen, dass unsere beste Vorgehensweise darin besteht, mit der GA über eine einvernehmliche Rückkehr in die Allianz zu verhandeln?«
»Ja.«
»Obwohl uns das zwangsläufig auch die Kontrolle über die Centerpoint-Station kosten würde.«
Die Station, ein uralter Schwerkraftapparat, der dazu verwendet werden konnte, ganze Sonnensysteme zu errichten - oder zu zerstören -, war beinahe einsatzbereit gewesen, als sie durch eine Jedi-Mission sabotiert worden war, was die Corellianer ihrer wichtigsten Waffe beraubt hatte. Ben Skywalker, der Sohn von Wedges altem Freund Luke, war der Saboteur gewesen, und über Wedges Verbindung zu den Skywalkers wusste jeder der Anwesenden Bescheid.
Wedge nickte. »Staatschef Gejjen, dieser Preis ist wesentlich geringer, als bis zur Aufgabe ausgehungert und dann zu Bedingungen, die uns Cal Omas und Admiral Niathal diktieren, in die GA zurückgezwungen zu werden.«
»Also können
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