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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dem Weg trat. Blut tropfte zäh von meinen Händen, als ich die Dornen verschwinden ließ. Meine Atmung verlangsamte sich und mein Kopf wurde klar. Mr. Stich ging neben mir ohne einen Tropfen Blut auf seiner eleganten Kleidung.
    »Ich weiß, dass Sie Truman tot haben wollen«, sagte Molly. »Das will ich auch. Aber wir haben im Augenblick keine Möglichkeit, an ihn heranzukommen.«
    »Einverstanden«, stimmte ich ihr zu. »Seine Zeit wird kommen. Irgendwelche Vorschläge, was wir als Nächstes machen?«
    »Ich öffne selbst ein Raumportal, und wir alle machen, dass wir hier rauskommen und zerstreuen uns in der Nacht.«
    »Klingt nach einem Plan für mich«, sagte ich. »Wo ist das Blumenmädchen?«
    »Oh, die wird sich wieder zusammensetzen im Lauf der nächsten paar Tage, irgendwo, wo sie sich sicher fühlt.« Sie blickte Mr. Stich an. »Kann ich mich darauf verlassen, dass Sie sich um Ute kümmern? Ich muss bei Drood bleiben. Wir haben Rachepläne zu schmieden.«
    Er neigte huldvoll den Kopf. »Selbstverständlich, meine Liebe. Sie wird bei mir sicher sein. Sie haben mein Wort darauf.«
    Und eigenartigerweise glaubte ich ihm. Ich nahm nicht an, dass er Molly belügen würde. Er bot U-Bahn-Ute seinen Arm an, und sie stützte sich dankbar darauf. Molly öffnete ein Raumportal, und wir schafften die überlebenden Gefangenen so schnell wir konnten hindurch. Ich sah in einem fort um mich, gefasst auf einen neuerlichen Überraschungsangriff, doch der erfolgte nicht. Die große Kaverne blieb so still wie ein Massengrab. Am Ende waren nur noch Molly und ich übrig.
    »Jetzt hätten wir also zwei Todfeinde auf unsern Fersen«, sagte ich. »Meine Familie und das Manifeste Schicksal. Dieser Tag wird immer besser! Gibt es überhaupt noch jemand, dem wir trauen können?«
    »Vielleicht«, sagte Molly. »Ein paar Namen fallen mir schon ein. Aber auch wenn es nur Sie und ich wären, würde ich nicht klein beigeben oder mir die Augen aus dem Kopf weinen. Ich will Gerechtigkeit, auch wenn ich alle anderen auf der Welt töten muss, um sie zu bekommen!«
    »Wissen Sie«, meinte ich, »Sie hätten eine gute Drood abgegeben.«
    »Das ist aber jetzt schlichtweg gemein!«, beschwerte sie sich.
    Wir gingen durch das Portal, zurück nach oben in die kalte, saubere Luft Londons.

Kapitel Dreizehn

Der Feind in meinem Bett

    Molly und ich kamen exakt an der Stelle aus dem Portal, wo ich sie gebeten hatte, uns abzusetzen: bei den Greenwich Docks, direkt unterhalb jenes großartigen alten Segelschiffs, der Cutty Sark. Der Tag war noch nicht im Anbruch begriffen und die Luft köstlich kühl und klar nach der ungesunden Atmosphäre der Gefängnispferche des Manifesten Schicksals. Die hohen Masten des Cutty-Sark-Schifffahrtsmuseums zeichneten sich scharf vor dem sternenklaren Himmel ab. Ich ließ meine Blicke in beide Richtungen über den steinernen Kai schweifen, aber die Docks waren wie ausgestorben. Und das war auch völlig richtig so; normale Menschen lagen jetzt noch im Bett, und ich war fest entschlossen, ihnen so bald wie möglich nachzueifern. Es war ein langer Tag und eine lange Nacht gewesen, dank der einen oder anderen Sache.
    »Sie bringen mich ja an die nettesten Orte, Eddie!«, meinte Molly. »Dürfte ich fragen, was zum Teufel wir hier verloren haben, wo selbst gefallene Engel ohne bewaffnete Leibwächter und schriftlichen Passierschein sich zu schreiten fürchten würden?«
    »Greenwich ist heutzutage wirklich ganz zivilisiert«, entgegnete ich. »Praktisch luxussaniert, mancherorts. Ich habe ein Hausboot hier liegen, das nicht nur allen Erfordernissen eines Zuhauses gerecht wird, sondern auch dessen Annehmlichkeiten bietet. Ein weiterer meiner sicheren Plätze, wenn ich die ausgetretenen Pfade verlassen und mich vor allen verstecken muss, sogar vor meiner Familie.«
    »Sie wissen nichts von diesem Hausboot?«
    »Sie haben nie gefragt. Meine Familie hat sich nie darum gekümmert, wie ich machte, was ich machte, solange ich machte, was man mir sagte. Hier entlang!«
    Ein Spaziergang von wenigen Minuten brachte uns zu meinem Hausboot, der Lucky Lady; nur einem unter ein paar Dutzend Barkassen und Hausbooten, die am Kai festgebunden waren. Eine ziemlich wenig teure Möglichkeit, in einem teuren Teil Londons zu wohnen. Man findet hier eine Menge Schauspieler.
    Die Lucky Lady tanzte träge auf dem dunklen, teerigen Wasser; sie selbst war in Rennrot und Grün gestrichen und ihre ganzen Messingarbeiten glänzten im gelben Licht der

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