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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Sturm!« Sie ergriff seine Hände und drückte sie. »Sie haben es geschafft – und wir beide haben es eben erst gemerkt!«

13
    Die Arbeitsabläufe in der
Wirbeltöter II
standen seit langer Zeit fest. Bei der Annäherung an einen Zielplaneten holte Kapitän Ross durch bestimmte Kanäle die Erlaubnis der betroffenen Regierungen ein – Einflug in die Atmosphäre, Verwendung von Sprengstoffen, Landeerlaubnis, Abfertigungslinzenzen und – nach gewissen Vorkehrungsmaßnahmen – Landurlaub für die Besatzung. Diese Vorgänge waren natürlich in seinem Falle nicht unbedingt erforderlich, da die meisten Planeten schon dringend auf Neal Clouds Besuch warteten; dennoch entsprachen sie dem Protokoll.
    Die Astrogatoren hatten lange vor dem Anflug den besten Kurs durch die Atmosphäre des Planeten festgelegt, wobei man sich nach dem Prinzip der geringsten Flugzeit richtete und nicht etwa nach den Forderungen örtlicher Regierungen oder der Dringlichkeit der zu löschenden Atomwirbel.
    So kam es, daß weder Joan noch Cloud mit den planetarischen Dingen befaßt waren, ehe der Chefpilot Bescheid gab, daß er die Kontrolle nun an Joan übergab – was immer erst dann geschah, wenn das Raumschiff relativ zur Planetenoberfläche reglos verharrte und seine Nasenspitze auf einen Punkt drei Komma zwei Kilometer vom Zentrum des glühenden Mahlstroms entfernt ausgerichtet hatte.
    Auch bei der Annäherung an Chickladoria wurde diese Routine beibehalten bis zu dem Augenblick, da Joans mechanisches Gehirn die Lenkung übernehmen sollte. Diesmal funktionierte die Anlage jedoch nicht, da Joan gerade im Begriff war, »Lulu« in »Margie« umzubauen. Auf Chickladoria lag die Schiffskontrolle also beim Chefpiloten, und alles klappte einwandfrei. Das Schiff landete schließlich auf dem Malthester-Flughafen, und wer nicht unbedingt gebraucht wurde, ging von Bord.
    Cloud, der sich ebenfalls zum Landurlaub fertig gemacht hatte, suchte noch einmal kurz den Computerraum auf. Hier saßen Joan und ihre vier Experten inmitten zahlreicher Nachschlagewerke, Hefte, Notizblöcke, Bänder und Lochkarten.
    »Hallo, Joan – hallo Jungs. Warum macht ihr nicht mal Pause und geht ein bißchen mit uns an die frische Luft?«
    »Tut mir leid, Sturm. Ich kann leider nicht mit. Wir brauchen noch die ganze Woche und wahrscheinlich länger ...« Joan hob den Kopf und brach ab. Sie riß die Augen auf und pfiff anerkennend durch die Zähne. »Meine Güte, ist er nicht hübsch anzuschauen? Ich würde wirklich gern mitkommen, Sturm, nur um zu sehen, wie die Frauen sich Ihnen reihenweise an die Brust werfen!«
    Chickladoria war ein sehr warmer Planet – etwa so heiß wie Tominga. Dementsprechend hatte sich Cloud sehr leicht gekleidet – Sandalen, Lendenschurz und DeLameter-Holster, dessen Schulterriemen die drei Silberstreifen eines Commanders der galaktischen Patrouille aufwiesen. Er besaß nicht gerade die Muskeln eines Gladiators, doch wirkte er ziemlich sportlich – sein Schritt war energisch, seine Bauchmuskeln waren hart, seine Schultern breit, seine Hüften schmal. Seine Haut schimmerte angenehm gebräunt.

    »Also bitte, Sturm – Sie sehen wirklich nicht übel aus.« Einer der Techniker stand auf und musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Wenn ich so aussähe, Joan, würde ich selbst mal ein paar Tage ausspannen. Aber so wage ich es nicht – in dem Kostüm sähe ich wie eine Blindschleiche aus, außerdem bekäme ich sofort einen Sonnenbrand.«
    »Daran sind Sie doch selbst schuld, Joe«, warf ein brünetter weiblicher Leutnant ein. »Sie könnten durchaus den Strahler anstellen, während Sie sich waschen. Ich freue mich jedenfalls, daß auch ein paar Männer auf ihr Aussehen achten und nicht nur wir Frauen.«
    »Moment mal, Helen!« wandte Cloud ein. »Darum geht es mir eigentlich nicht, und das wissen Sie auch. Ich muß mich nur öfter bei Leuten sehen lassen, die keine Kleidung kennen.«
    »Und Sie verabscheuen das durch und durch!« sagte ein Mann grinsend. »Und Sie leiden darunter – ich wage mir das gar nicht vorzustellen! Ihr hübscher Holster interessiert mich – er sieht ganz normal aus, aber etwas scheint mir daran nicht zu stimmen.«
    »Zwei Kleinigkeiten«, sagte Cloud lächelnd. »Erstens bin ich Linkshänder. Zweitens ist die Waffe festgeschnallt, so daß der Holster nicht herumtanzen kann. Ich weiß nicht, ob ich es Ihnen schon gesagt habe, aber seitdem mir der falsche Pirat den Arm abgebrannt hat, habe ich fleißig das Ziehen geübt.«
    »Und

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