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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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wie soll sie da entscheiden können, was für sie gut ist, wenn sie älter wird?«
    »Ob ihr's mögt oder nicht, ich muß leider stören«, verkündete Cloud in der Raumsprache, setzte sich auf ein Sofa und schlug die Beine übereinander. Auch er war entsetzt, doch zugleich plagte ihn die Neugier. »Und haben Sie sich entscheiden können, Vesta?«
    Ehe das Mädchen antworten konnte, betrat Joan Janowick den Raum.
    »Ist das ein privates Gespräch, oder kann ich mitmachen?« fragte sie aufgekratzt.
    »Ich habe mich eben schon dazwischengedrängt, da können Sie sich getrost noch zu uns setzen.« Cloud machte Platz für sie auf dem Sofa und flüsterte ihr auf Englisch ins Ohr: »Nur gut, daß Sie die Raumsprache nicht verstehen. Vesta erzählt gerade eine Geschichte, die Ihnen ziemlich frivol vorkommen muß.«
    »Wachen Sie auf, junger Mann!« Joan sprach nicht, sondern ließ den Gedanken direkt in sein Gehirn strömen. »Glauben Sie etwa, dieses Katzenmädchen, dieses junge Kätzchen, könnte mich aus Ihrem Geist aussperren?«
    »Ach – was für ein Reinfall! Bitte entschuldigen Sie, da habe ich eben geschlafen. Aber Sie werden sich noch umsehen, Schwester Janowick!«
    »Die Sache dürfte interessant werden – auf eine Weise, an die Sie noch gar nicht gedacht haben«, fuhr Joan fort. »Veganer sind im Wesen Katzen, und als Rasse sind sie sowohl zurückhaltend als auch anschmiegsam. Daraus ergibt sich ein Konflikt. Geht es bei diesem Gespräch darum?«
    »Möglich – ich habe noch nicht allzu viel mitbekommen. Erzählen Sie weiter, Vesta«, fuhr er laut fort.
    »Hat Ihnen das Erlebnis geholfen, Ihre Entscheidung zu treffen?«
    »O ja – ich bin zu schüchtern, um mich dabei wohlzufühlen. Es gibt auf solchen Reisen einfach zu viele Leute, deren Geruch ich nicht ertrage.«
    »Da redet sie schon wieder von
Geruch
«, warf Thlaskin ein. »Sie haben das schon einmal getan. Soll das heißen, daß Ihre Rasse dermaßen empfindliche Nasen hat?«
    »O ja. Es gibt keine zwei Menschen, die den gleichen Geruch haben. Der Boss hier riecht zum Beispiel wundervoll – ich könnte ihn den ganzen Tag umschmeicheln. Dr. Janowick, sie riecht fast wie der Kapitän. Thlaskin, Sie haben ebenfalls einen angenehmen Geruch, und das gleiche gilt für Maluleme und Nadine. Tommie ist auch nicht schlecht, doch viele andere sind einfach zu srinofiziert für meinen Geschmack.«
    »Ich verstehe«, sagte Cloud. »Mir ist schon aufgefallen, daß Sie um manche Leute hier an Bord einen ziemlich großen Bogen machen.«
    »Ja, und gerade das hat das Mädchen, von dem ich eben erzählt habe, in Schwierigkeiten gebracht. Sie hatte sich ziemlich lustig benommen und zwischen den Drinks ganz schön geflirtet. Sie war nicht beschwipst, verstehen Sie das nicht falsch, keineswegs; sie glühte nur wie ein Raumflughafen bei Nacht. Einige ihrer Freunde hatte sie vielleicht ein bißchen zu freundlich behandelt, und da kommt so ein großer Brocken anmarschiert – kein Veganer; der Typ hatte nicht mal einen Schwanz; einen echten meine ich natürlich.« Sie kicherte. »Er war Aldebaraner oder sowas Ähnliches, auf jeden Fall ein erstklassiger Stinker. Jedenfalls beginnt sich der Mann sehr für sie zu interessieren. Na ja, da er wie ein tellurisches Stinktier riecht, weist sie ihn ein paarmal unauffällig ab, doch er schert sich nicht darum, und da muß sie ihm schließlich die Meinung sagen – vor allen Leuten.
    ›Sie schleimiger Stinker – ich habe Ihnen doch schon ein Dutzendmal gesagt, daß hier nichts läuft!‹ sagt sie laut und deutlich. ›Dieses Schiff ist zu klein, als daß ich weit genug von Ihnen wegkomme, um mein Frühstück bei mir zu behalten!‹ fährt sie fort. Der Typ ärgert sich natürlich schrecklich.
    ›Hören Sie mal, Baby!‹ sagt er wütend. ›Mich läßt kein veganischer Vogel so einfach abblitzen! Ich hab's bis hier. Sie sollten schleunigst von Ihrem hohen Roß herunterkommen, sonst ...‹
    ›Sonst was?‹ faucht sie und legt eine Hand auf den Rücken. Sie sieht natürlich rot und weiß nicht mehr, was sie tut. ›Fassen Sie mich noch einmal an, Sie kedonolierende Schleimechse‹, fährt sie fort, ›dann schlage ich Ihnen den pfztikierten Schädel ein!‹
    Er stürzt sich auf sie, doch als Veganerin ist sie natürlich wendiger als er. Sie duckt sich, tritt zur Seite, zieht ihren kleinen Knüppel und versetzt ihm einen tüchtigen Hieb hinter das Ohr. Der Schiffsarzt muß gerufen werden und braucht eine Stunde, um den Kerl wieder zu

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