Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
kann sein, daß er Planeten hat. Unerforscht. Bisher liegen nur astronomische Daten vor.«
    »Wie nahe bin ich dran gewesen?«
    »Unter Berücksichtigung der Eigenbewegung haben Sie praktisch den Finger darauf gelegt. Weniger als zwei Hundertstel Parsek Abweichung. Und auf eine Entfernung von zwölf Parsek gibt es sonst nichts – außerhalb der galaktischen Grenze sind Sterne ziemlich selten.«
    »Ist mir bekannt. Das wär's dann wohl, Phil. Die Leute wissen also noch nicht, ob die Sonne Planeten hat?«
    »Nein ... ich verstehe, was Sie meinen. Soll ich eine Spezialuntersuchung anordnen?«
    »Ich glaube, es würde sich lohnen.«
    »Ich rufe Haynes an und sage ihm, er soll ein Schiff losschicken, das eine genaue Erkundung vornimmt.«
    »Vielen Dank, Phil.«
    »Da war noch etwas ... o ja, Ihr Freund Fairchild. Die Rauschgiftabteilung sehnt sich sehr nach ihm.«
    »Das überrascht mich nicht. Will man ihn lebend fangen? Das könnte Probleme geben.«
    »Notfalls auch tot. Macht keinen Unterschied, solange man ihn positiv identifizieren kann.« Als der Lens-Träger Clouds Überraschung bemerkte, fuhr er fort: »Man will verhindern, daß er wieder irgendwo trenconisches Breitblatt anbaut, das ist alles – solange er sich frei herumtreibt, wird er damit nicht aufhören.«
    »Ich verstehe. Ich wünschte, ich hätte eher davon erfahren. Wir hätten den Mann vielleicht auf Tominga festsetzen können.«
    »Das möchte ich bezweifeln. Man hat ihn inzwischen überprüft. Fairchild ist äußerst raffiniert. Wenn er das Weite sucht, dann im wahrsten Sinne des Worten
das Weite
... und in überraschenden Richtungen. Aber wenn Sie zufällig wieder auf ihn stoßen, sollten Sie ihn festhalten oder niederschießen ...«
    »Moment mal, Boss! Soll das heißen, daß die Patrouille ihn nicht finden kann?«
    »Genau. Er hat sich mit einer einflußreichen Bande zusammengetan; vielleicht ist er sogar ihr Anführer. Man hat ihn gesucht, seitdem Sie erfahren haben, daß er auf Deka gar nicht umgekommen ist.«
    »Ich bin sprachlos. Aber Graves ... Graves war doch tot. Hat denn niemand Fairchilds Persönlichkeitsstruktur gekannt?«
    »Da liegt ja das Problem; niemand scheint seine wirkliche Persönlichkeitsstruktur zu kennen. Die einzige verläßliche Unterlage, die wir haben, sind Aufnahmen seiner Netzhaut – das zeigt mal wieder, wie schlau er bisher vorgegangen ist. Wenn Sie also die Gelegenheit dazu haben, sollten Sie ihn niederschießen – aber lassen Sie zumindest ein Auge heil und bringen Sie es tiefgekühlt zur Erde. Sonst habe ich im Augenblick nichts zu berichten – oder wollen Sie noch etwas loswerden?«
    »Nicht daß ich wüßte, Raum-ho, Phil!«
    »Raum-ho, Sturm!«
    Der Bildschirm erlosch. Cloud wandte sich an Joan. »Nun denn, das verschafft uns zwar ein klareres Bild von Fairchild, aber bei unserem großen Rätselraten sind wir keinen Schritt weitergekommen. Wenn wir nicht noch mehr aus der Karte herauslesen können, müssen wir wohl warten, bis der Untersuchungsbericht des Spezialschiffes eintrifft.«
    Joan verließ den Raum. Cloud zermarterte sich noch etwa eine Stunde lang das Gehirn. Dann stand er ebenfalls auf, reckte sich und ging durch den Korridor in sein Privatbüro – das schon einige Zeit nicht mehr privat war, da seine Freunde hier ein und aus gingen. Er fand Vesta und Thlaskin vor, die sich eifrig in der Raumsprache unterhielten; jedenfalls redete die Veganerin, und der Pilot hörte aufmerksam zu.
    »... Sie meinen, daß ich gut gebaut bin, hätten Sie mal die Kleine sehen sollen«, berichtete Vesta selbstvergessen. »Ich will damit sagen, daß sie ein toller Zahn war.« Sie begann sich rhythmisch hin und her zu winden, eine Bewegung, die am Hals begann und die an ihrem herrlich geformten Körper hinabzulaufen schien, bis sie die Fußgelenke erreichte. »Und ein Busen! Mann, ein tolles Mädchen, das wirklich einiges vorweisen konnte! Wir waren auf einer verlängerten Wochenend-Tour durch das System – Sie wissen schon, so ein Trip, wo es manchmal ein bißchen rauh zugeht ...«
    »Aber Moment mal!« wandte Thlaskin ein. »Sie haben vorhin doch gesagt, Sie wären noch zu jung für solche Sachen!«
    »Oh, das war ich auch«, sagte Vesta ungerührt. »Und ich bin es auch immer noch. Ich bin ja auch nur mal mitgefahren.«
    »Und das hat Ihre Familie erlaubt?« Thlaskin war entsetzt.
    »Natürlich!« sagte Vesta überrascht. »Warum nicht? Wenn eine junge Pflanze die Tatsachen des Lebens nicht rechtzeitig kennenlernt,

Weitere Kostenlose Bücher