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Wächter

Wächter

Titel: Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baxter Clarke
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ursprünglichen Eichenwald wiederaufgeforstet.«
    Bisesa warf einen Blick auf die hochmütigen Kamele. »Ich vermute, das hat einen therapeutischen Hintergrund. Es geht darum, die Nachwirkungen des Sonnensturms zu bewältigen und eine Art Heilungsprozess herbeizuführen. Nach dem Aufwachen habe ich festgestellt, dass wir nach dieser langen Zeit immer noch in einer Wiederaufbau-Phase sind.«
    »Ja«, sagte Myra düster. »Und die Bewältigung des Sonnensturms äußert sich auch nicht nur in positiven Erscheinungen wie der Einrichtung eines Urzeit-Parks.
    Mama, die Leute wissen nun über den Hintergrund des Sonnensturms Bescheid. Sie kennen die Wahrheit. Zuerst hat das
der Geheimhaltung unterlegen. Sogar der Name ›Erstgeborene‹ wurde unter Verschluss gehalten. Es gab zu der Zeit keinerlei Anhaltspunkte, dass der Sonnensturm vorsätzlich ausgelöst worden sei.«
    Verursacht wurde der Sonnensturm nämlich dadurch, dass ein Planet von der Größe und Masse des Jupiter in den Kern der irdischen Sonne gelenkt wurde.
    »Aber die Wahrheit ist dennoch ans Licht gekommen. Sie wurde lanciert. Und sie wurde zu einem reißenden Strom, als die Generation, die den Sturm bekämpft hatte, in den Ruhestand ging, nichts mehr zu verlieren hatte und ihr Wissen preisgab.«
    »Ich finde es erschreckend, dass man das so lange zu vertuschen vermochte.«
    »Und selbst jetzt gibt es wohl noch viele Leute, die das nicht glauben wollen. Aber die Menschen haben Angst . Und es gibt Elemente in der Regierung, in der Industrie und in anderen Bereichen, die sich diese Angst zu Nutze machen. Sie militarisieren die ganze Erde und das Sonnensystem noch dazu. Sie bezeichnen es als Krieg gegen den Himmel .«
    Bisesa schnaubte. »Das ist doch lächerlich. Wie soll man denn Krieg gegen eine Abstraktion führen?«
    »Genau das ist der springende Punkt. Das kann man je nach Opportunität mit allen möglichen Inhalten füllen. Und diejenigen, die den Himmel kontrollieren, verfügen über große Macht. Was glaubst du wohl, weshalb Thales noch immer auf dem Mond stationiert ist?«
    »Ach so. Weil dort oben niemand an ihn rankommt. Und deshalb hast du auch gekündigt?«
    »Die Unsummen, die sie dafür ausgeben, sind schlicht und einfach vergeudet. Und was noch schlimmer ist: Das Wissen, das wir bereits über die Technologie der Erstgeborenen haben, wird nicht konsequent angewandt. Die Augen zum Beispiel. Die Manipulation der Raumzeit, die Erschaffung von Taschen-Universen - alles Dinge, die im Fall einer neuen Bedrohung wirklich nützlich sein könnten.«

    »Aus diesem Grund bist du ausgestiegen.«
    »Ja. Ich meine, es hat schon Spaß gemacht, Mama. Ich bin immerhin zum Mond geflogen! Aber ich habe die ständigen Lügen nicht mehr akzeptieren wollen. Es gibt viele Leute auf der Erde und im Weltraum, die genauso denken wie ich.«
    »Im Weltraum?«
    »Mama, seit dem Sonnensturm ist eine ganze Generation im Weltraum geboren worden. Sie nennen sich selbst Spacer .« Sie schaute ihre Mutter an und wandte den Blick rasch wieder ab. »Es war ein Spacer , der mich angerufen hat. Und mich gebeten hat, dich abzuholen.«
    »Und wieso?«
    »Da ist etwas im Busch.«
    Bei diesen schlichten Worten lief es Bisesa kalt den Rücken hinunter.
    Sie registrierte eine Veränderung der Lichtverhältnisse. Sie schaute auf und sah einen hellen Satelliten seine Bahn am Himmel ziehen. »Myra - was ist das? Das wirkt irgendwie altmodisch inmitten der Weltraum-Spiegel.«
    »Das ist Apollo 9 . Beziehungsweise ein Nachbau. Dieses Schiff ist vor hundert Jahren geflogen. Die Regierung führt eine Neuauflage dieser klassischen Missionen durch. Zur Erinnerung an die verlorenen Zeiten vor dem Sonnensturm.«
    Bewahrung und Erinnerungen. Festhalten an der Vergangenheit. Es hatte wirklich den Anschein, als ob die ganze Welt sich noch immer im Schockzustand befände. »In Ordnung. Was erwartest du also von mir?«
    »Wenn du so weit bist, pack deine Sachen. Wir verschwinden.«
    »Und wohin verschwinden wir?«
    Myra lächelte etwas gezwungen. »In den Weltraum …«

{7}
DIE TOOKE-MEDAILLE
    Die Kolonne fuhr vor einem Anwesen in einer Vorstadt namens Chiswick vor.
    Bella stieg mit zwei ihrer Rats-Leibwächter aus dem Auto. Es handelte sich um einen Mann und eine Frau in schwerer Ausrüstung, die wie ihre Kollegen stumm und anonym wirkten. Die Frau trug ein kleines Päckchen in einer schwarzen Ledertasche.
    Die Fahrzeugtür schloss sich von selbst.
    Bella warf einen Blick auf das Anwesen der Duflots

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