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Wächter

Wächter

Titel: Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baxter Clarke
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Auch am besten für Bisesa.«
    »Bisesa Dutt ist nicht in Port Lowell.«
    »Ich bin ermächtigt, Gewalt anzuwenden«, sagte Edna widerstrebend. »Ich habe sogar die Anweisung, dieses Problem notfalls gewaltsam zu lösen. Bedenken Sie, was das bedeutet, Paula. Es wird die erste kriegerische Auseinandersetzung zwischen den irdischen Behörden und einer Spacer -Gemeinschaft sein. Das wäre kein guter Präzedenzfall, nicht?«
    »Und Miss Umfraville«, gab John seinen Senf dazu. »Bedenken Sie auch, dass Port Lowell keine Festung ist.«
    »Sie müssen Ihrem Gewissen folgen. Lowell Ende.«
    Metternes fuhr sich durch sein fettiges Haar. »Wir könnten auf die Bestätigung von der Erde warten.«
    Edna schüttelte den Kopf. »Wir haben klare Anweisungen. Du willst Zeit schinden, John.«
    »Kannst du mir das verdenken? Lowell sitzt da unten wie auf dem Präsentierteller. Ich finde, dass wir irgendwie die ›Bösen‹ geworden sind …«
    Ein Warnsignal ertönte, und die Displays auf der Brücke färbten sich rot. Es gab die schwache Wahrnehmung eines Gleitens; das Schiff bewegte sich.
    »Scheiße«, sagte Edna. »Was war das ?«
    Sie beide aktivierten Diagnoseroutinen.
    Es war Libby, die sich zuerst meldete. »Wir sind in den Stealth-Modus gegangen, um einem weiteren Beschuss zu entgehen.«
    »Was ist passiert?«, blaffte Edna.
    »Wir haben soeben ein Antennenmodul und einen Teil eines Solarzellenarrays verloren. Aber alle Systeme des Schiffs verfügen über eine dreifache Redundanz; der Kontakt mit der Erde ist nicht abgebrochen …«
    »Ein Laserstrahl«, sagte John erstaunt und prüfte seine Daten. »Allmächtiger Gott! Wir sind von einem Laserstrahl getroffen worden!«

    »Aus welcher Quelle? Liegen wir unter Beschuss?«
    »Es kam vom Planeten«, sagte John. »Nicht von einem anderen Schiff.« Er grinste Edna an. »Es war ein Weltraumaufzugs-Laser.«
    »Der Mars hat keine Weltraumaufzüge.«
    »Noch nicht, aber die Laser sind bereits installiert. Diese Frechdachse.«
    »Das war sicher nur ein Warnschuss«, sagte Libby. »Sie hätten uns auch außer Gefecht setzen können. Aber wie ich schon sagte, sind wir wieder getarnt, und ich fliege Ausweichmanöver.«
    »In Ordnung, Libby, vielen Dank.« Edna warf einen Blick auf John. »Situation geklärt? Meinst du, wir sollten das Feuer erwidern?« Sie brauchte seine Zustimmung eigentlich nicht. Sie war schließlich der kommandierende Offizier. Aber sie war trotzdem der Ansicht, dass sie ohne seine Zustimmung nicht weitermachen durfte.
    Schließlich nickte er.
    »Mach einen Torpedo fertig. Minimaler Atomschlag.« Sie rief eine Darstellung von Port Lowell auf und tippte auf eine grüne Kuppel. »Nehmen wir die Farm aufs Korn. So werden wir den geringsten Schaden anrichten.«
    »Du meinst, wir werden die wenigsten Menschen töten?« John lachte hohl. »Schau mal, Edna, das ist nicht nur eine Farm-Kuppel. Sie führen dort Versuchsprogramme durch. Hybriden aus Mars-und Erdleben. Wenn du das vernichtest …«
    »Verriegeln und laden, John!«, befahl sie und verdrängte ihre Zweifel.
    Der Abschuss des Torpedos war ein heftiges Ereignis. Das Schiff hallte wie eine Glocke.
     
    In Mount Weather lösten die Bilder des Angriffs der Liberator einen Schock aus: eine holografische Kugel des Mars mit einer Schusswunde.

    »Ich fasse es nicht, dass das ausgerechnet in meiner Schicht geschehen ist«, sagte Bella.
    Bob Paxton grunzte. »Willkommen in meiner Welt, Frau Vorsitzende.«
    Cassie Duflot saß neben Bella. »Dafür ist mein Mann also gestorben. Damit wir im Ernstfall über diese Fähigkeiten verfügen.«
    »Aber ich hatte gehofft, dass dieser Ernstfall niemals eintreten würde.« Bella unterdrückte einen Schauder. »Ich bin hier, weil die Leute mich als Heldin aus der Zeit des Sonnensturms verehrten. Und nun attackiere ich meine Mitmenschen schon mit Kernwaffen.«
    Paxton studierte eine Bildmontage auf einer Softwall. »Es wird bereits von den Medien veröffentlicht. Das war aber zu erwarten. Wenn man den Mars mit Atomwaffen angreift, nehmen sogar die letzten Dumpfbacken Notiz davon. Todesopfer wurden bisher aber nicht gemeldet. Und überhaupt haben sie den ersten Schuss abgegeben.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie so ein eiskalter Hund sind, Bob«, sagte Bella mit einem Anflug von Zorn. »Sie sind als erster Mensch auf dem Mars spazieren gegangen. Und nun ist es nach einer Generation zu einem Krieg am Ort Ihrer Landung gekommen. Als ob man von Neil Armstrong verlangt hätte,

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