Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
Labyrinth aus nacktem Fels.
    »Finden Sie sie, und bringen Sie sie da raus«, befahl sie ihm.
    Fess wurde augenblicklich wütend. »Nein, wenn Ihr Salvatores Gefährtin seid, wird er mich töten, wenn ich es zulasse, dass Euch etwas zustößt.«
    Harley unterdrückte den Drang, ihm genau zu beschreiben, was er mit seinem Machoschwachsinn machen konnte. Es spielte keine Rolle, dass sie diesem Kerl in den Arsch treten konnte, selbst wenn ihr die Hand hinter dem Rücken festgebunden wurde. Nur, weil sie eine Gebärmutter hatte statt eines Penis, bedeutete das für ihn, dass er sie beschützen musste.
    Stattdessen trickste sie ihn einfach aus – was keine besonders schwierige Aufgabe darstellte.
    »Denken Sie wirklich, dass Sie mir irgendwie nützlich sein könnten, wenn Briggs sich entschließt, wieder die Kontrolle über Sie zu übernehmen?«, fragte sie.
    Fess setzte eine finstere Miene auf. »Das wird er nicht …«
    »Hören Sie, wir verschwenden hier Zeit«, unterbrach sie ihn. Ihr Tonfall warnte ihn, dass er Kopf und Kragen riskierte, wenn er mit ihr stritt. »Sie wissen, dass es nicht sicher für Sie ist, wenn Sie sich in Briggs’ Nähe aufhalten.«
    Fess verschränkte die Arme vor seinem riesigen Brustkorb. »Woher wollt Ihr wissen, dass er Euch nicht kontrollieren kann?«
    »Meine Verbindung zu Salvatore schützt mich«, log sie unverfroren. Sie wollte diese Möglichkeit gar nicht erst in Betracht ziehen. »Gehen Sie, und retten Sie die anderen.«
    Es folgte ein gereiztes Schweigen. Dann rauschte Fess mit einem unanständigen Fluch an ihr vorbei und hielt auf den Tunneleingang zu.
    »Ich werde stinkwütend, wenn Ihr Euch töten lasst und mir die Schuld dafür zugeschoben wird«, murmelte er.
    Harley rollte mit den Augen. »Ich behalte das im Kopf.«
    Sie wartete, bis sie allein im Tunnel war, dann holte sie tief Luft und setzte ihre nervenaufreibende Reise fort. Sie hasste das Gefühl, in diesem endlosen Netz aus Höhlen lebendig begraben zu sein. Soweit es sie betraf, konnten die Vampire ruhig das Dunkle und Feuchte für sich beanspruchen. Sie wollte den freien Himmel über sich und eine frische Brise, mit der sie ihre Lungen füllen konnte.
    Das wachsende Kältegefühl ignorierend, das auf ihrer Haut kribbelte, bahnte sich Harley ihren Weg immer tiefer in die Finsternis hinein und verlor dabei jegliches Gefühl für Zeit und Richtung, während ein unheimliches klaustrophobisches Gefühl sie zu ersticken drohte.
    Sie konzentrierte sich auf das Schlagen ihres Herzens und darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Dabei kamen ihr all die Jahre ihrer Ausbildung endlich einmal zugute, als sie lautlos durch die leeren Gänge glitt.
    Als Harley kurz davorstand, umzukehren und einen anderen Weg auszuprobieren, stieg ihr der unverwechselbare Geruch von Rauch in die Nase. Das war zwar nicht gerade ein eindeutiger Beweis dafür, dass Salvatore in der Nähe war, aber es war zumindest das erste Anzeichen dafür, dass sie in dem kahlen Höllenloch nicht völlig allein war.
    Dem Rauch folgend, betrat Harley langsam die große Höhle. Ihr Herz hörte ganz und gar auf zu schlagen, als sie Salvatore erblickte, der auf einem Steinaltar aufgebahrt war. Sein Blut tropfte in eine lodernde Kohlenpfanne.
    Eine wilde, erstaunlich beschützerische Wut durchzuckte sie. Gott, sein Körper wurde durch die schweren Silberketten verletzt, die um ihn gewunden waren, und sein schönes Gesicht … es war gefährlich bleich durch den raschen Blutverlust. Verdammt. Sie wünschte sich, Briggs den Kopf abzureißen. Sie wünschte sich, sein fauliges Herz an die Ratten zu verfüttern. Sie wünschte sich …
    Ihr Herz zog sich zusammen.
    Sie wünschte sich, Salvatore von diesem grässlichen Altar zu befreien und ihn weit von dieser Höhle wegzubringen.
    Den Impuls unterdrückend, durch die leer wirkende Höhle zu stürmen, zwang Harley sich, innezuhalten und ihr Gehirn zu benutzen. Hey, für alles gab es ein erstes Mal!
    Mit allen Sinnen suchte sie nach einem Anzeichen für irgendeine Gefahr. Auf den ersten Blick war die Situation überschaubar. Der riesige Bereich hinter dem Altar und der Kohlenpfanne schien leer zu sein. Aber sie wusste aus bitterer Erfahrung, dass Briggs die Fähigkeit besaß, ohne Vorwarnung aufzutauchen und wieder zu verschwinden.
    Als sie keinerlei Gestank nach verwesendem Fleisch wahrnehmen konnte und die Luft kühl blieb, aber nicht eisig wurde, machte sie vorsichtig einen Schritt vorwärts. Als sie gerade den zweiten

Weitere Kostenlose Bücher