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Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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zwängen, und betrat die kleine Höhle. Sie war nicht größer als die meisten Schlafzimmer. Darin fanden sich ein schmales Feldbett an einer Wand sowie eine ramponierte Kom mode unter einem zerbrochenen Spiegel an einer anderen Wand.
    Er zog die Brauen zusammen, als ihn die Erkenntnis traf, dass die schöne Frau wohl in dieser spartanisch eingerichteten, trostlosen Zelle gefangen gehalten wurde. Eine unerwartete, grenzenlose Wut breitete sich explosionsartig in ihm aus.
    Das war vollkommen irrational, wenn man bedachte, dass er Harley mehr oder weniger als Geisel gehalten hatte.
    Aber nach den vergangenen Tagen war er nicht in der Stimmung, rational zu sein.
    Da er sich voll und ganz auf die silberhaarige Werwölfin konzentrierte, bemerkte er erst, als sie sich vorbeugte, um eine Kerze anzuzünden, den seltsamen Schimmer in der Luft.
    »Was zum Teufel …«
    Die Haare drohten ihm zu Berge zu stehen, als sein Blick über die fremdartigen Bildzeichen glitt, mit denen die Steinwände bedeckt waren. Im Licht des flackernden Kerzenscheins erglühten sie auf eine eigenartig hypnotisierende Art.
    »Du kannst nicht hier sein«, flüsterte die Frau und sank neben dem Feldbett auf die Knie.
    »Ich hasse es, mit einer schönen Frau zu streiten, aber offensichtlich kann ich es«, murmelte er geistesabwesend und ging auf die Wand zu, die ihm am nächsten war. »Was für ein Ort ist das?«
    »Es ist ein Geheimnis.«
    Er blieb nur wenige Zentimeter von der Wand entfernt stehen und betrachtete die Muster darauf. »Hast du die gemacht?«
    »Ja.«
    Ein seltsames Gefühl beschlich Caine, als er erkannte, dass die Bildzeichen nicht in die Wände eingeritzt waren, wie er zuerst angenommen hatte, sondern stattdessen direkt über der rauen Oberfläche schwebten, wobei sie sich gelegentlich veränderten und die Farbe wechselten, und all das in einem schwindelerregenden Tempo.
    Das hier waren keine zufälligen Kunstwerke, die von einer gelangweilten Rassewölfin angefertigt worden waren.
    Dies war … Macht.
    Er drehte sich um und ging wieder auf die Frau zu, bis er vor ihrer knienden Gestalt aufragte. »Was ist das?«
    »Schmerz, Freude … Tod.« Sie schüttelte den Kopf, und Angst zeichnete sich auf ihrem zarten Gesicht ab. »Du musst gehen. Er wird zornig sein, wenn er dich hier vorfindet.«
    Caine war nicht ohne Grund überall von den Wolfstölen gefürchtet worden. Er konnte kalt, gerissen und berechnend sein. Und er konnte auch brutal sein, wenn es die Situation erforderte.
    Aber irgendetwas schnitt ihm ins Herz, als er zu der zerbrechlichen Frau hinuntersah. Etwas Besonderes und Gefährliches.
    Ohne nachzudenken, kniete er plötzlich vor ihr und umfasste ihre kalten Finger.
    »Wer?«, fragte er heiser. »Wer wird zornig sein?«
    »Er wird dich töten.«
    »Bist du eine Gefangene?«, fragte er. Sie zog den Kopf ein. Er legte einen Daumen unter ihr Kinn und brachte sie dazu, seinem forschenden Blick zu begegnen. »Sieh mich an. Wirst du gegen deinen Willen hier festgehalten?«
    »Er wird mich nicht gehen lassen.«
    »Sag mir, wer er ist.«
    Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht. »Ich darf seinen Namen nicht aussprechen.«
    »Ist es Briggs?«
    »Der tote Werwolf? Nein.« Ein kleines Lächeln bildete sich in ihrem Mundwinkel. »Er fürchtet sich vor mir.«
    Caine konnte sein Erstaunen nicht verhehlen. Briggs gehörte zu der Sorte albtraumhafter Kreaturen, die jeden Dämon erschrecken würden. Warum sollte er sich vor dieser winzigen Werwölfin fürchten?
    »Er fürchtet sich?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er hätte nicht fragen sollen, wenn er es nicht wissen wollte.«
    »Was wissen?«
    »Seine Zukunft.« Sie zeigte auf eins der wogenden Bildzeichen. »Da.«
    Caine sah sie verwirrt an. »Was ist das?«
    Die hellgrünen Augen durchbohrten ihn mit einem unheimlichen, durchdringenden Blick. Als ob sie ihm direkt in die Seele sehen konnte.
    »Der Tod.«
    »O Gott.«
    Caine zuckte erschrocken zurück. Seit Jahrzehnten hatte er sich von einer Vision blenden lassen, die sein Verstand für unmöglich gehalten hatte. Nicht nur wäre ein Wunder nötig, um ihn von einer Wolfstöle in einen Rassewolf zu verwandeln, sondern außerdem war Briggs’ Behauptung, seine schwarze Magie verleihe ihm die Macht, die Zukunft zu offenbaren, mehr als verrückt.
    Schließlich unterstanden die meisten bekannten Prophetinnen und Propheten der Kontrolle der Orakel, und sie konnten darüber hinaus auch nur wahllos Ausschnitte der Zukunft voraussehen. Das

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