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Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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reichte aus, um ein allgemeines Bild von diversen Möglichkeiten oder entscheidenden Ereignissen zu erhalten, aber nicht für eine detaillierte Offenbarung des Schicksals einer Einzelperson.
    Und jetzt, als er endlich akzeptiert hatte, dass es vollkommen idiotisch von ihm gewesen war, auf Briggs’ Plan hereinzufallen, begegnete er dem außergewöhnlichsten aller Wesen.
    »Du bist eine Seherin«, keuchte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich sehe nicht. Ich träume.« Ihr Blick richtete sich auf die schimmernden Bildzeichen. »Ich träume, und sie erscheinen.«
    Caine hob die Hand und legte sie sanft an ihre Wange. »Hast du auch von mir geträumt?«
    Die grünen Augen überzogen sich unvermittelt mit einem erschreckenden Weiß, und sie blickte blind auf die Wand hinter ihm.
    »Dein Blut wird rein sein.«
    Caine empfand keine Begeisterung, als er die leisen Worte hörte. Der Schauder, der ihm über den Rücken gelaufen war, verwandelte sich in ein Kältegefühl, das sich nun in seinem Magen ausbreitete.
    »Bist du sicher?«
    Sie legte ihre Hand flach auf den Steinboden, die Augen noch immer getrübt. »Hier wird es fließen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Dein Blut. So viel Blut«, sagte sie mit rauer Stimme und erschauerte. »Es ist überall.«
    »Verdammt.« Er stand auf und zog sie auf die Beine. Seine Instinkte befanden sich in voller Alarmbereitschaft. »Wir müssen hier raus!«
    Sie blinzelte, und ihre Augen wurden wieder klar und ließen eine ergreifende Traurigkeit erkennen, die ihn bis ins Mark erschütterte.
    »Er wird mich niemals gehen lassen.«
    »Ich habe nicht vor, ihn um Erlaubnis zu bitten«, knurrte Caine und zog sie mit sich hin zu dem Spalt, der in die äußere Höhle führte. Es musste doch irgendeinen Weg hier raus geben. »Lass uns gehen.«
    Er konnte nur ein paar Schritte machen, bevor sie sich gegen ihn stemmte. Wortwörtlich.
    »Ich kann nicht.«
    Sie war zwar winzig, aber sie verfügte über die enorme Stärke einer Rassewölfin. Caine knurrte frustriert und drehte sich um, um sie wütend anzufunkeln.
    »Kannst du nicht, oder willst du nicht?«
    »Ich kann nicht«, antwortete sie mit einer beherrschten Miene. »Ich bin an diese Höhlen gefesselt, bis er verbannt ist.«
    Natürlich, es musste ja so sein. Eher fror die Hölle ein, als dass ihm das Glück hold war.
    »Also wer bist du?«, wollte er frustriert wissen. »Kassandra oder Rapunzel?«
    Anscheinend ungerührt von der Gefahr, die pulsierend in der Luft lag, schenkte die Werwölfin ihm ein Lächeln, das ihn mitten ins Herz traf. Diese verdammte Frau. Was machte sie nur mit ihm?
    Er war ein Mann, der eine schöne Frau zu schätzen wusste. Insbesondere, wenn ein Bett so bequem zu erreichen war. Aber er gehörte nicht zu den Idioten, die sich von einer Frau verzaubern ließen.
    Mit einem Kopfschütteln brachte er die irrationalen Gedanken zum Schweigen. Er würde sein idiotisches Verhalten später enträtseln.
    Zum Beispiel, wenn ihm nicht mehr gerade der Tod drohte.
    »Kassandra.« Sie sprach den Namen aus, wie um ihn auszuprobieren. »Kassandra.« In ihren grünen Augen funkelte plötzlich etwas wie Freude. »Ja, der Name gefällt mir.«
    »Schön, dann bist du Kassandra.« Er legte seine Hände um ihr Gesicht und tat so, als sei er nicht vollkommen verzaubert von ihr. »Was für ein mysteriöser Mann hält dich hier gefangen?«
    Ihr kurzes Glück verging so schnell, wie es gekommen war. »Ein Dämonenlord.«
    Caine ließ die Hände sinken. Ein Angstgefühl durchzuckte ihn und lähmte ihn fast, bevor er die Kontrolle über seine überreizten Nerven zurückgewann.
    Nein. Dämonenlords waren schon vor Jahrhunderten verbannt worden. Irgendjemand musste wohl in dem Gehirn dieser armen Frau herumpfuschen.
    »Unmöglich.«
    »Nichts ist unmöglich«, gab sie sanft zurück. »Obgleich einige Dinge wahrscheinlicher sind.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Wie lange genau warst du hier unten?«
    »Eine Ewigkeit.«
    »Du …« Er unterbrach sich, als ein durchdringender Schrei die Stille in den Höhlen zerriss, gefolgt von einem heftigen Erdbeben, das Caine zu Boden streckte. Er presste eine Hand auf die Beule an seinem Hinterkopf, rappelte sich wieder auf und warf einen vorsichtigen Blick zur Decke. Es war wirklich ein Wunder, dass sie nicht unter einer Steinlawine begraben worden waren. »Was zum Teufel war das?«
    Die Frau stand mitten in der Höhle, als sei nichts Ungewöhnliches passiert, und zeigte mit einem Finger auf die herumwirbelnden

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