Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
unangenehme Kälte spürte, die dem Zeichen anhaftete.
Was auch immer das war, es konnte nichts Gutes bedeuten.
Ihre Grimasse bestätigte seinen Verdacht. »Die Kennzeichnung des Dämonenlords.«
»Dieser Mistkerl! Was bewirkt sie?«
Sie drehte den Kopf, offenbar in dem Versuch, ihren Gesichtsausdruck zu verbergen.
»Er benutzte sie, um mich an diese Höhlen zu fesseln.«
Da war noch etwas anderes.
»Und?«
»Es lässt mich …«
Er fasste ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger und brachte sie dazu, ihm wieder ihr Gesicht zuzuwenden, damit er sie prüfend ansehen konnte.
»Du kannst es mir sagen.«
»Es ist schwer zu erklären.«
»Versuch es.«
»Ich kann die andere Seite berühren.«
»Die andere Seite?«
»Den Himmel, die Hölle, eine andere Dimension …« Sie zuckte mit den Schultern. »Wie auch immer man es nennen will.«
Caine lief ein eiskalter Schauder über den Rücken, und mit einer abrupten Bewegung stand er auf.
Verdammt. Er musste dafür sorgen, dass sie hier rauskamen.
Er wusste nicht, mit wem Kassandra da verbunden war, aber er wusste, dass diese Kreatur sie nicht haben durfte.
Sie gehörte zu ihm.
Und damit Schluss.
»Bist du hier unten gefangen?«
»Nein, der Zauber wurde gebrochen.«
»Also kannst du die Höhlen verlassen?«
Sie erhob sich anmutig und richtete ihren Blick gezielt auf die enge Höhlenöffnung.
»Wenn wir einen Weg finden, uns auszugraben.«
»Ausgraben?« Er erstarrte und hoffte, dass sie damit nicht das meinte, wovon er dachte, dass sie es meinte. »Was willst du damit sagen?«
»Die Gänge sind alle eingestürzt.«
Na klar. Natürlich waren sie eingestürzt.
Vielleicht war er am Ende doch gestorben. Er hatte schon immer gewusst, dass er dazu verdammt war, zur Hölle zu fahren, und was könnte schlimmer sein, als die Ewigkeit in dieser dunklen, kahlen Höhle zu verbringen?
Natürlich wäre es keine wahre Folter, solange Kassandra in seiner Nähe war , flüsterte eine verräterische Stimme in seinem Hinterkopf.
»Alle?«, fragte er mit rauer Stimme.
Ihre Augen trübten sich auf eine unheimliche Weise, bevor sich ein ruhiges Lächeln auf ihre Lippen legte.
»Keine Sorge. Wir kommen hier raus.« Eine kurze Pause folgte. »Rechtzeitig.«
Caine ballte die Hände zu Fäusten. Allmählich wurde er wütend. War sie so lange in der Höhle gefangen gewesen, dass sie nicht verstand, in welcher Gefahr sie schwebten?
»Ich habe keine Zeit!«, fuhr er sie an. »Im Gegensatz zu dir bin ich nicht unsterblich.«
Sie ging auf ihn zu und legte die Hände leicht auf seine Brust.
»Bist du sicher?«
Er ergriff ihre Hände und zog die Brauen zusammen. »Das reicht mit deiner kryptischen …«
»Spürst du es nicht?«, unterbrach sie ihn und sah ihn mit einer Intensität an, die ihn innehalten ließ.
Spürst du es nicht …
Panische Angst durchzuckte ihn.
Er spürte es tatsächlich.
Als er aufgewacht war, war er zu schwach und zu desorientiert gewesen, um auf die sonderbaren Gefühle zu achten, die in seinem Blut pochten. Oder auf die mächtige Lebenskraft, die seinen ramponierten Körper rasend schnell reparierte.
Verdammt, selbst wenn er es gemerkt hätte, wäre er nicht davon ausgegangen, dass er auf magische Weise in einen Rassewolf verwandelt worden war.
Das war vollkommen verrückt.
Aber jetzt konnte er die leichte Veränderung in seinem Geruch und die wachsende Macht, die ihn bei jedem Herzschlag etwas mehr veränderte, nicht mehr leugnen.
Er taumelte zurück und starrte die Frau an, die mit ihrem Zenlächeln und ihrer Aura der reinen Unschuld dastand.
»Ist das ein Trick?«, fragte er.
Sie legte den Kopf auf die Seite, und ihr Haar wallte wie ein Vorhang aus hellem Silber über ihre Schulter.
»Wie könnte das ein Trick sein?«
Caine biss die Zähne zusammen. Er war bereit, die ganze Welt unter den Generalverdacht zu stellen, dass sie es darauf abgesehen hatte, ihn zu betrügen.
Er und paranoid? Niemals.
»Briggs hat mich die ganzen letzten dreißig Jahre getäuscht«, stieß er hervor. »Ich werde mich nicht wieder zu einem Idioten machen lassen.«
»Er hat dich getäuscht?«
»Er hat mich an eine Vision glauben lassen …«
»Die wahr wurde«, unterbrach sie ihn.
»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich.«
»Ich sagte dir doch …«
»Es ist mir egal, was du mir gesagt hast«, gab er zurück. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und er hatte das Gefühl, er könne jederzeit zusammenbrechen. »Eine Wolfstöle stirbt
Weitere Kostenlose Bücher