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Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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nicht einfach so und kehrt als Rassewolf von den Toten zurück.« Er ließ den Atem zischend zwischen den Zähnen entweichen, als ihm plötzlich ein furchtbarer Gedanke kam. »O mein Gott, ich habe mich doch nicht in einen Zombie verwandelt wie Briggs, oder?«
    Sie blickte ihn aufmerksam an und witterte, als wolle sie prüfen, ob Zombiegeruch in der Luft lag.
    »Nein, du bist sehr lebendig.«
    »Wie konnte es dann dazu kommen?«
    »Es hat etwas mit deinem Kampf mit dem Dämonenlord zu tun.« Sie runzelte die Stirn, während sie über die unterschiedlichen Möglichkeiten nachdachte. »Er hat seit Jahrhunderten den Werwölfen die uralte Magie entzogen. Ein Teil seiner Essenz muss in dir verblieben sein.«
    Caine schüttelte den Kopf.
    Nicht, um auszudrücken, dass er nicht ihrer Meinung war – verdammt, diese Theorie war so gut wie jede andere –, sondern aus reiner Verblüffung.
    Großer Gott, war das möglich?
    War er irgendwie in einen Rassewolf verwandelt worden?
    Und wenn es so war … warum war das passiert?
    Caine murmelte einen deftigen Fluch vor sich hin und lief in dem kleinen Raum auf und ab, während er versuchte, die unglaublichen Auswirkungen seiner Verwandlung geistig zu erfassen.
    Auch wenn er jetzt das besaß, was er sich immer gewünscht hatte, erwies sich das nicht als die herrliche umwälzende Neuerung, von der er geträumt hatte.
    Tatsächlich fühlte er sich einsamer und unsicherer, als es je der Fall gewesen war, seit er sein menschliches Leben aufgegeben hatte, um zu einer Wolfstöle zu werden.
    »Verdammt.« Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar und sehnte sich danach, seine Lungen mit frischer Luft zu füllen. Ein langer Lauf im Mondlicht war genau das, was er jetzt brauchte, um sein vernebeltes Gehirn freizubekommen. »So sollte es nicht sein. Ich dachte, die Vision würde bedeuten, dass ich dazu bestimmt wäre, der Erlöser der Wolfstölen zu sein.«
    Ihr Lächeln verflog, und ein quälender Schmerz verdüsterte ihren Blick. »Visionen bedeuten nur selten das, was man glaubt. Sie sind trügerisch und gefährlich.«
    »Nein, wirklich?«
    »Ich versuche die Leute zu warnen, doch sie hören niemals zu.« Sie erzitterte und schlang die Arme um ihre viel zu schlanke Taille. »Sie wollen es immer wissen.«
    Caine riss sich von seinen düsteren Gedanken los, als er Kassandras bleiches Gesicht und die dunklen Ringe unter ihren Augen wahrnahm.
    Er war nicht der Einzige, der einen furchtbaren Tag gehabt hatte.
    Sanft nahm er ihr Gesicht in beide Hände. Er war sich des leichten Schauders äußerst bewusst, der ihren Körper erzittern ließ.
    »Welche Leute?«
    »Briggs brachte mich oft in die Kirche oder auf den Friedhof über uns und verlangte, dass ich meine Visionen enthüllte. Andere bezahlten ihn, um seine ›Seherin‹ persönlich zu treffen.«
    »O Gott.« Caine erinnerte sich an den Moment, in dem
er angeblich mit seiner Vision »gesegnet« worden war. Zum größten Teil blieb diese Nacht in Nebel gehüllt, was zweifellos Briggs’ Werk war, aber er konnte sich klar und deutlich daran erinnern, in einem riesigen, leeren Raum gewesen zu sein. »Ich hatte die Augen verbunden, aber Briggs muss mich wohl zur Kirche gebracht haben.«
    »Ja.«
    Sie sah beunruhigt aus und biss sich auf die Unterlippe.
    Caine schnitt eine Grimasse. Er wusste, sie hatte jeden Grund dazu, beunruhigt zu sein.
    Trotz seines verzweifelten Bedürfnisses, aus den Höhlen herauszukommen, um endlich wieder den Wind auf seinem Gesicht zu spüren, begann er allmählich, die Gefahren zu erkennen,
die drohten, wenn er Kassandra aus den Tiefen der Vergessenheit holte.
    Eine wahre Seherin war …
    Verdammt unbezahlbar.
    Ganze Dämonenvölker würden Krieg führen für die Möglichkeit, die Kontrolle über Kassandras Visionen zu erlangen. Andere würden vor nichts zurückschrecken, um sie zu töten und ihrer Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, ein Ende zu bereiten. Schließlich wollte man sich, wenn man böse Taten plante, keine Sorgen machen, dass diese möglicherweise hell wie ein Leuchtfeuer an der Wand irgendeiner Frau auftauchten.
    Und natürlich konnte niemand voraussagen, was die Kommission mit ihr anfangen würde.
    Die mystischen Orakel, die über die Dämonenwelt herrschten, kamen vielleicht zu dem Entschluss, dass sie ihrer Beachtung nicht wert sei, oder sie ließen sie verschwinden. Kassandra wäre nicht die erste Dämonin mit besonderen Fähigkeiten, die von der Zivilisation abgesondert wurde, um die Sicherheit

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