Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
Giuliani.«
Das reichte. Salvatore war selbst im besten Fall kein geduldiger Werwolf, und im Augenblick war er verärgert, schmutzig und in einem Silberkäfig gefangen. Seine Geduld war nun endgültig erschöpft.
Ohne Vorwarnung schlug seine Macht zu, schleuderte Caine gegen die Wand und hielt ihn dort wie von Geisterhand überwältigend stark fest.
»Das heißt ›Euer Majestät‹, Wolfstöle«, korrigierte er ihn, seine Stimme klang eiskalt.
Caine wehrte sich, aber trotz Salvatores Schwächung war die Wolfstöle kein ebenbürtiger Gegner für ihn.
»Scheiße.«
Salvatore lächelte zufrieden. »Woher stammte die Vision?«
»Von einem Werwolf.«
»Du musst es mir schon etwas genauer sagen.«
»Ich weiß es nicht.« Caine rang nach Luft, und seine perfekten Gesichtszüge verzerrten sich zu einer Grimasse des Schmerzes. »Verdammt, er hat mir seinen Namen nicht genannt.«
»Beschreibe ihn mir.«
Die Wolfstöle warf den Kopf in den Nacken, und die Adern an ihrem Hals traten deutlich hervor, als Salvatores Macht seinen Körper mit brutaler Kraft zusammenquetschte.
»Klein«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Braune Haare, englischer Akzent.«
»Du verheimlichst mir etwas.« Salvatore verfluchte die silbernen Gitterstäbe, die ihn davon abhielten, die Wolfstöle in die Finger zu bekommen. Die Folter aus der Ferne forderte ihren Tribut. »Was ist es?«
Caines Augen sprühten Funken, als er dagegen ankämpfte, sich zu verwandeln. Diese Aufgabe war unmöglich zu meistern, solange Salvatore ihn in seiner Gewalt hatte.
»Ich werde Euch töten«, fauchte die Wolfstöle.
Salvatore festigte seinen Griff. »Das ist die falsche Antwort.«
Das angestrengte Luftholen der Wolfstöle hallte durch den Raum, und Caine funkelte Salvatore mit reinem Hass an.
Das war seinem selbstgefälligen Grinsen bei Weitem vorzuziehen.
»Seine Augen waren rot, sogar, als er seine menschliche Form hatte«, stieß er schließlich hervor.
Ein heftiger Schock durchzuckte Salvatore.
Das war unmöglich.
Er hatte diesen Bastard vor beinahe einem Jahrhundert getötet.
Dennoch war die Beschreibung unverkennbar.
»Briggs«, keuchte er.
Harley eilte zu ihm. »Kennen Sie ihn?«
»Offenbar nicht so gut, wie ich dachte.«
Auf der anderen Seite des Raumes fauchte Caine vor Schmerz. »Lasst mich los!«
Salvatore biss die Zähne zusammen und verfluchte seinen geschwächten Zustand. Seine Kontrolle über die Wolfstöle hing an einem seidenen Faden.
Mit dem Rest seiner Stärke konzentrierte er sich auf Caine.
»Erst, wenn du mir eine Gegenleistung bietest. Hol die Schlüssel und schließ die Zelle auf.«
»Schmort in der Hölle!«
»Bring mich nicht dazu, dich noch einmal zu bitten«, knurrte Salvatore, doch die Macht, die sich hinter seinen Worten verbarg, verließ ihn. Mit einem leisen Knurren torkelte Caine vorwärts und zerbrach die unsichtbaren Fesseln, die ihn festgehalten hatten.
»Mistkerl!«, keuchte die Wolfstöle. Sie griff hinter sich, um eine Pistole hervorzuholen, die im Bund ihrer Jeans steckte.
Salvatore versuchte nicht einmal, die Kontrolle über den erzürnten Caine zurückzugewinnen. Stattdessen drehte er sich um, schlang die Arme um Harley, warf sich mit ihr zu Boden und legte sich mit dem ganzen Körper auf sie, um sie zu schützen.
KAPITEL 5
Es passierte so schnell, dass Harley es nur ganz verschwommen wahrnahm.
In dem einen Moment stand sie noch neben Salvatore, und im nächsten fand sie sich flach auf dem Rücken liegend, und der verdammte Werwolf lag auf ihr.
Sie zuckte zusammen, als der Knall einer Feuerwaffe schmerzhaft durch den kleinen Raum hallte. Die Kugeln flogen über ihre Köpfe hinweg, ohne Schaden anzurichten, schlugen in die Zementwand ein und erfüllten die Luft mit dem bitteren Geruch von Schießpulver.
Das Schießen hörte auf, und Harley hörte, wie die Tür zugeschlagen wurde, als Caine hastig die Flucht ergriff.
Sie lagen bewegungslos da, ihr rascher Herzschlag war das einzige Geräusch, das die lastende Stille durchbrach.
Allmählich wich der Schießpulvergestank Salvatores schwerem Moschusduft, der in Harleys Haut einzusickern schien und in ihr eine Erregung weckte, gegen die sie sich genauso wehrte wie gegen die Erkenntnis, wie perfekt sein schwerer Körper sich anfühlte, wenn er sich auf so intime Art gegen den ihren presste.
Dieser verdammte Werwolf.
Er hatte sie mit seinem mystischen Werwolfkram wohl irgendwie verhext.
Sie weigerte sich zu glauben, dass
Weitere Kostenlose Bücher