Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
Gerissenheit behalten, doch jede menschliche Moralvorstellung wurde durch reinen tierischen Instinkt ersetzt.« Salvatore lächelte bitter. »Nicht, dass er von Anfang an sonderlich viel Moral besessen hätte.«
»Und er verfügt über schwarze Magie.«
» Sì .« Salvatores Kiefer spannte sich an. »Er tötet vermutlich ohne Bedauern und Reue.«
In Harleys Augen flackerte deutliche Angst auf. Trotz all ihres Mutes besaß sie genügend Verstand, um Angst zu haben, wenn es angebracht war.
Gott sei Dank. Er hatte genügend Soldaten, die willens waren, ihr Leben fortzuwerfen.
»Haben Sie ihn je mit seiner Machtsteigerung konfrontiert?«
»Es stand mir nicht zu, solange der vorherige König noch den Thron innehatte.«
Sie schnaubte. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass es je eine Zeit gegeben haben soll, in der Sie nicht angenommen haben, der Boss zu sein.«
Salvatore knirschte mit den Zähnen. Er erinnerte sich an diese langen, düsteren Jahrhunderte, als der frühere König begonnen hatte, seine Pflichten zu vernachlässigen, wodurch er seine Untertanen verwirrt und anfällig für Angriffe zurückgelassen hatte. Damals hatten die Werwölfe dahinzuschwinden begonnen, und trotz all seiner Macht war es ihm bisher nicht gelungen, ihren langsamen Niedergang aufzuhalten.
Dieses Wissen nagte an ihm, und er verspürte einen unbarmherzigen Drang, die Fügungen des Schicksals zu verändern.
Das war etwas, das er nur selten mit anderen teilte.
Er zuckte die Achseln. »Ich kann diplomatisch sein, wenn es die Lage erfordert.«
»Na klar«, meinte sie gedehnt mit unverhohlenem Unglauben. »Was ist also passiert?«
Er holte tief Luft und unterdrückte seinen alten Zorn, bevor dieser seine Konzentration trüben konnte.
Er würde sich später mit Briggs und seinen Fehlern aus der Vergangenheit beschäftigen.
Es gab im Augenblick genügend Probleme, die geringfügig dringender waren.
»Ich versuchte Briggs im Auge zu behalten, doch dann starb der König, und bevor ich meinen Verdacht zum Ausdruck bringen konnte, griff Briggs mich an.«
»Offensichtlich haben Sie gewonnen.«
»In der Tat, aber das war weitaus schwieriger, als es hätte sein sollen.« Seine Stimme klang ausdruckslos, und aus seinen Worten ließ sich der grässliche Kampf nicht erahnen, nach dem er einen Monat gebraucht hatte, um sich davon zu erholen. »Ein Fehler, und ich wäre derjenige gewesen, der im Grab liegt.«
Etwas blitzte in Harleys haselnussfarbenen Augen auf.
Entsetzen? Bestürzung?
Enttäuschung, dass Briggs die Gelegenheit vermasselt hatte, ihm den Kopf abzuschlagen?
»Und jetzt ist er wieder da«, sagte Harley.
»So scheint es.«
»Mit einem Groll.«
»Nein, mit einem Plan«, korrigierte er sie sanft.
Der Groll war eine gegebene Tatsache. Briggs hatte Salvatore seit dem Tag seiner Geburt tot sehen wollen. Allein schon die Tatsache, dass er Salvatore nicht in einen Hinterhalt gelockt hatte, bevor diesem bewusst gewesen war, dass dieser Bastard überhaupt umherschlich, deutete darauf hin, dass er irgendetwas geplant hatte, das über Mord hinausging.
»Was für ein Plan?«, wollte Harley wissen.
»Das, cara , weiß ich noch nicht.«
Sie durchbohrte ihn mit einem frustrierten Blick. »Tausend Dank, dass Sie mich in Ihre Fehde hineingezogen haben.«
Salvatore ging auf sie zu und fasste ihr Gesicht zwischen seine Hände. Auf gar keinen Fall würde er in diesem Stück den Bösewicht spielen.
»O nein, ich nehme nicht die gesamte Schuld auf mich. Caine war derjenige, der dich und deine Schwestern aus meinem sicheren Versteck entführt hat.«
Harley schob auf die störrische Art das Kinn vor, die er allmählich kannte.
»Ach ja? Wenn Sie nicht mit unserer DNS rumgespielt hätten, hätte er uns nie entführt.«
Salvatore studierte ihre atemberaubende Schönheit mit einem beunruhigenden Blick. »Ich frage mich …«
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wissen möchte.«
»Wenn Briggs verantwortlich für Caines mystische Visionen ist, dann ist er zweifelsohne derjenige, der diese leichtgläubige Wolfstöle davon überzeugt hat, euch aus meiner Kinderstube zu rauben«, sagte er langsam, womit er seine vagen Vermutungen laut aussprach.
»Warum?«
»Eine weitere Frage ohne Antwort.«
»Toll.«
Salvatore hielt inne, als er plötzlich einen vertrauten Granitgeruch wahrnahm.
»Verdammt.«
Harley riss die Augen auf. »Was ist los?«
»Die Kavallerie«, erwiderte er mit einer Grimasse. »Unglücklicherweise.«
»Warum
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