Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
ich doch schon einmal gehört.«
Darcy drückte ihre Finger. »Bitte!«
Es folgte ein kurzes, unbehagliches Schweigen, bevor Harley einen lautstarken Seufzer ausstieß.
»Verdammt, das werde ich noch bereuen.«
KAPITEL 16
W enn Caines Nerven nicht vollkommen blank gelegen hätten, hätte er den Weg durch den dunklen und engen Gang, der tief unter dem verlassenen Friedhof verborgen lag, vielleicht amüsant gefunden.
Die Atmosphäre erinnerte an einen B-Horrorfilm.
Ein heraufziehendes Unwetter. Unheimliche Höhlen. Monster, die in der Finsternis lauerten.
Jetzt fehlten nur noch eine leicht bekleidete Frau, die aus vollem Hals schrie, und ein Kifferfreund, der weglief, um in zwei Hälften zerteilt zu werden.
So, wie die Lage nun einmal aussah, konnte er allerdings nichts auch nur annähernd Unterhaltsames daran finden, die vier wütenden Wolfstölen durch die Dunkelheit zu führen. Das Böse, das in dem Höhlenlabyrinth pulsierte, verursachte ihm eine Gänsehaut.
So musste sich ein zum Tode verurteilter Mann auf dem Weg zur Hinrichtungskammer fühlen.
Caine biss die Zähne zusammen und umklammerte die mit Silberkugeln geladene Pistole. Er blickte sich nach den Wolfstölen um, die ihm widerstrebend folgten.
Es war keine schwierige Aufgabe gewesen, Salvatores treue Diener gefangen zu nehmen und sie angemessen an der Leine zu führen, sobald seine eigenen Wolfstölen schwere Silberhalsbänder um ihre Hälse gelegt hatten. Im Moment waren sie
so schwach, dass sie kaum einen Fuß vor den anderen setzen konnten.
Dennoch, er musste verrückt sein, es André zu überlassen, den Jeep zu bewachen, der hinter der verlassenen Kirche stand, und die Höhlen zu betreten.
Es war wirklich eine Schande, dass es nicht länger eine Option darstellte, wegzulaufen wie eine verdammte Tussi.
»Salvatore wird dich bei lebendigem Leib häuten und deine Eingeweide den Geiern zum Fraß vorwerfen«, knurrte die große, kahlköpfige Wolfstöle, die hinter Caine herstolperte.
»Das ist das vierte Mal, dass du die gleiche Drohung ausstößt, du Idiot«, schnauzte Caine. »Wenn dir nichts Neues einfällt, halt die Klappe.«
»Das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.«
Caine umfasste die Waffe fester. Er hatte Salvatore Giuliani so ungeheuer satt.
»Bist du dir da so sicher?«, spottete er. »Es scheint mir, dass dein kostbarer König seine eigene Haut gerettet und euch im Stich gelassen hat.«
»Du hast doch überhaupt keine Ahnung.«
»Ich weiß jedenfalls, dass Salvatore eine Menge Zeit und Gelegenheit hatte, euch darauf hinzuweisen, dass er fliehen konnte und sich eine schöne Zeit mit seinem aktuellen Flittchen macht.«
Die blonde Wolfstöle, der Caine ein winziges bisschen meh r Intelligenz zutraute als den anderen, fletschte wütend die Zähne.
»Du verschwendest deine Zeit, Verräter. Unsere Loyalität gegenüber dem König wird niemals ins Wanken geraten.«
Caine schnaubte verächtlich. Okay, diese Wolfstöle war genauso hirnlos wie die anderen.
»Deprimierend vorhersehbar«, murmelte er vor sich hin. »Ich habe Wolfstölen so satt, die sich damit zufriedengeben, den Rassewölfen in den Arsch zu kriechen. Nur weil man zu einem Werwolf gemacht und nicht als einer geboren wird, ist man doch nicht weniger wert als sie. Euer großartiger Salvatore hat euch geschwächt und kontrolliert, um dafür zu sorgen, dass er immer einen sofort verfügbaren Nachschub an willigen Sklaven hat. Gott, er hat uns an den Rand der Ausrottung gebracht, um die Kontrolle zu behalten. Ist es euch egal, dass eure Brüder aussterben?«
Die kahle Wolfstöle ballte ihre fleischigen Hände zu Fäusten, aber das Silber, das ihren Körper vergiftete, machte es ihr unmöglich, mehr zu unternehmen, als Caine böse anzufunkeln.
»Dieser Rekrutierungsmist hat schon nicht bei mir funktioniert, als der Bürgerkrieg ausgebrochen ist, und ganz sicher wird er auch jetzt nicht funktionieren.«
»Aber alles, was Salvatore tun muss, ist, in Amerika anzukommen und mit den Fingern zu schnippen, und du rennst los wie ein eifriger Welpe?«
»Er ist mein König.«
»Zum Jaulen.« Caine widerstand dem Drang, dem Idioten einen Schlag auf den Kopf zu verpassen. »Und was tut er für euch, abgesehen davon, dass er euch an seiner Leine führt? Wenn ihr auch nur ein Minimum an Stolz besäßet, würdet ihr nach einem Mittel suchen, das Joch der Tyrannei abzuschütteln. Die Wolfstölen sind dazu bestimmt, die Kräfte zurückzubekommen, die ihnen schon viel zu lange
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