Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
und trank einen Schluck.
Und bemerkte, wie er mich im Rückspiegel anlächelte. »Du weißt hoffentlich, dass ich es aus niederen Beweggründen getan habe.«
»Ich dachte, du hättest aus reiner Gutherzigkeit gehandelt.«
»Okay, das natürlich ebenfalls.«
Ich grinste. »Um mich jetzt ins Bett zu kriegen, brauchst du ein bisschen mehr als nur einen Kaffee.«
»Wie wäre es mit einem Aromaölbad?«
»Kommt auf den Duft an.«
»Ach? Gibt es da Unterschiede?«
»Ja. Für gewisse Düfte gibt es mehr Zeit im Bett als für andere.«
»Wie wäre es mit einer Mischung aus Lavendel und Ylang-Ylang?«
»Schön. Die sollte ein paar Stunden wert sein.«
»Abgemacht.«
Kade fuhr eine scharfe Linkskurve, so dass der Kaffee beinahe über den Rand geschwappt wäre. »Bein nächsten Mal warn mich bitte vor«, maulte ich. »Wenn du meinen Kaffee verschüttest, bist du den Platz in meinem Bett ganz schnell wieder los.« Ich zögerte und sah mich um. War das eine Abkürzung? Ansonsten fuhren wir jetzt nicht zu den Genoveve Labors und zu Jack.
»Wohin fahren wir?«
»Wir nehmen ein Bad.«
Ich hob erstaunt die Brauen. »Will Jack nicht, dass wir ihm so schnell wie möglich Bericht erstatten?«
»Jack ist beschäftigt«, erwiderte er und blickte starr geradeaus, während er das Taxi um die parkenden Wagen herum durch den Verkehr lenkte wie ein Mann mit einer Mission. »Eine Regel darfst du bei diesem Spiel nie vergessen.«
»Wovon sprichst du?«
»Von der Arbeit als Ermittler.« Sein Blick zuckte kurz zu mir. »Du darfst dich nie für sie aufreiben. Sie nehmen und nehmen, bis du nicht mehr kannst, dann lassen sie dich fallen und holen sich jemand Neues.«
»Ich bin kein Ermittler und kein Wächter.«
»Vielleicht nicht offiziell.« Mit grimmiger Miene wich er einem parkenden Wagen aus. »Das macht es nur noch schlimmer. Überleg doch mal. Vor zehn Tagen lagst du noch im Koma und warst so schwer verletzt, dass alle in diesem Labor dachten, du würdest nicht überleben. Seither stehst du im Mittelpunkt der Ermittlungen, bist mehrfach überfallen worden und hast dir kaum Auszeiten gegönnt.«
»Wir können uns keine Pausen leisten. Nicht, wenn wir diese Kerle überraschen wollen.«
»Ist dir das wichtiger als gesund zu bleiben? Du siehst müde aus und hast allein in den letzten paar Tagen deutlich abgenommen.«
»Es verdirbt den Appetit, wenn man ständig um sein Leben bangen muss. Und andauernd Sex zu haben ist auch nicht gerade hilfreich.«
»Mit jemand Sex zu haben, um an Informationen zu kommen, ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern greift zusätzlich die Nerven an. Ich weiß.« Er sah mir in die Augen. »Ruf Rhoan an. Sag ihm, was du erfahren hast. Lass ihn herausfinden, was stimmt und was nicht, und du ruhst dich aus.«
»Hat er hier seine Hände im Spiel?«
»Ich habe ihm gesagt, was ich vorhabe und wo ich dich
hinbringe. Ich bin kein Narr, und will mir nicht den Zorn deines Rudelkollegen zuziehen.«
Kluger Mann. »Also wo bringst du mich hin?«
»In das Haus einer Stute in Toorak.«
Ich runzelte die Stirn. »Ich dachte, deine Stuten hätten sich von dir getrennt.«
»Ja, haben sie auch. Aber Sable ist schon nach Übersee gegangen, als ich noch nicht verdeckt ermittelt habe. Sie kommt frühestens in zwei Monaten zurück.«
Ich starrte ihn ungläubig an. Zum einen wegen des Namens und weil er scheinbar sicher war, dort genau die Düfte vorzufinden, die mir gefielen. »Wir sprechen doch wohl nicht etwa von Sable Kandell?« Die Frau war die neueste TV-Sensation, die Quoten ihrer Sendung gingen durch die Decke, und ihre fünf Bücher standen allesamt auf der Bestsellerliste.
»Sie ist mein Mädchen.«
In seiner Stimme schwang Stolz mit, und ich blinzelte. »Wie kommt ein Mann vom Militär zu so einer Frau?«
»Ganz einfach. Wir sind zusammen aufgewachsen. Sie hat mir schon immer gehört.«
Offensichtlich musste ich noch eine Menge über Pferdewandler lernen. »Wieso hast du sie nach Übersee gehen lassen? Ich dachte, Hengste wären dazu viel zu dominant.«
Er achtete nicht darauf, dass die Ampel von Gelb auf Rot umsprang und bog nach rechts in die Hoddle Street ab, dann sagte er: »Oh, keine Sorge. Ich habe sie als meine markiert. Kein Hengst wird es wagen, sie anzurühren.«
Hengste markierten ihre Stuten? Ich war froh, dass ich
keine Stute war, und dass wir Werwölfe solche barbarischen Bräuche nicht kannten. »Woher willst du das wissen, wenn sie in Übersee ist?«
»Ich wüsste es«,
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