Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
amüsieren oder eher gruseln sollte.
»Wir beobachten das Helkirudel bereits seit einer ganzen Weile«, sagte er. »Sie handeln auf dem Schwarzmarkt mit wirklich allem, von gestohlenen Ersatzteilen bis zu Regierungsgeheimnissen. Aber weil ihr Werwölfe sehr fest zusammenhaltet, konnten wir niemand dort einschleusen, um uns die nötigen Beweise zu beschaffen.«
»Ohne jemand dort einzuschleusen, wirst du nicht sehr viel über sie herausfinden.«
»Nein, nur was wir durch permanente Überwachung erfahren können.«
Ich hob eine Braue. »Damit war Gautier also den letzten Monat beschäftigt, stimmt’s?«
Jack nickte. »Bis wir wissen, was wir mit ihm machen, lassen wir ihn lieber aus dem Spiel.«
»Aber wenn er für diese Leute arbeitet, wird er uns kaum mit nützlichen Informationen versorgen. Vielleicht warnt er das Rudel sogar, dass sie beobachtet werden.«
»Es kann sein, dass er uns keine wirklichen Informationen liefert, aber ich glaube nicht, dass er sie warnt. Damit würde er zugeben, auf welcher Seite er steht, und ich glaube nicht, dass er das jetzt schon will.«
Ich zog meine Beine auf das Sofa hoch. »Misha hat uns keinen Namen gegeben, bei dem wir anfangen können. Er hat uns nur auf das Rudel hingewiesen.«
»Doch, er hat uns einen Namen gegeben.« Rhoans Augen blitzten verschmitzt. »Erzähl mir nicht, dass du dich nicht an Robert erinnerst, den Werwolf, mit dem du vor Talon und Misha zusammen warst. War er nicht die Liebe deines Lebens?«
Robert . Bei dem Gedanken an ihn schnaubte ich verächtlich und konnte mich gerade noch beherrschen, mit etwas nach meinem Bruder zu werfen. Aber auch nur deshalb, weil sich in meiner direkten Umgebung nichts Geeignetes fand. »Nur für ein paar Wochen. Dann habe ich gemerkt, dass der Mistkerl über mich nur an dich herankommen wollte.«
Er grinste. »Eigentlich hatte er die Vorstellung, dass wir drei …«
»Hör bloß auf.«
»Kommen wir wieder zum Geschäft«, sagte Jack und warf Rhoan einen gereizten Blick zu. »Es gibt eine Roberta Whitby. Sie ist die derzeitige Anführerin des Helkirudels.«
Rhoan und ich tauschten einen überraschten Blick. »Das Rudel wird von einer Frau geleitet?«, fragte Rhoan.
»Ja. Wieso?«
»Rudel werden ausschließlich von männlichen Alphatieren geleitet, nie von Frauen.«
»Dann scheint es sich bei den Helkis um ein sehr fortschrittliches Rudel zu handeln.«
»Es gibt in diesem Punkt keine fortschrittlichen Rudel«, widersprach Rhoan. »Die Führung obliegt einem männlichen Alphatier, keinen Frauen, keinen Betas, keinen Gammas. Das ist ein Naturgesetz und das Gesetz des
Rudels.« Er blickte zu mir. »Es muss einen Grund geben, weshalb sie die Leitung hat.«
»Kann sein«, sagte ich nachdenklich. »Misha hat mir erzählt, dass die Helkis echte Gestaltwandler sind. Einige können sich in andere Tierarten verwandeln, und manche können sogar die Gestalt anderer Menschen annehmen. Einer der Männer, der mich in dieser Laborzelle vergewaltigt hat, ist einer von Mishas geklonten Freunden und kann offenbar verschiedene menschliche Gestalten annehmen. Kann es nicht sein, dass diese Roberta die Zellen gespendet hat? Es ist doch möglich, dass er als anderer Mensch auftreten kann, weil sie es kann?«
»Das würde immer noch nicht erklären, wieso eine Frau das Rudel anführt«, bemerkte Rhoan skeptisch.
»Vielleicht ist sie ja so etwas Ähnliches wie ein Hermaphrodit? Vielleicht kann sie sowohl als Frau als auch als Mann in Erscheinung treten?«
»Das kann nicht sein«, erwiderte Jack.
»Wieso nicht? Hermaphroditen gibt es. Ein Gestaltwandler, der mit männlichen und weiblichen Anteilen auf die Welt kommt, könnte doch in der Lage sein, beide Gestalten anzunehmen?«
»Das ist bloße Spekulation.«
»Vielleicht nicht.« Ich zögerte und erinnerte mich an mein allererstes Gefühl, als ich Mrs. Hunt gesehen hatte. Ich hatte meine Reaktion schon meinen verwirrten Gehirnzellen zugeschrieben. Aber wenn ich jetzt an Mishas vage Andeutungen dachte, war mein Gedächtnis vielleicht gar nicht so durcheinander. »Misha hat letzte Nacht gesagt, dass eine enge Verbindung zwischen Mrs. Hunt und dem
Mann besteht, der mich in der Zuchtanlage missbraucht hat. Vielleicht war das seine Art, mir zu sagen, dass es sich um ein und dieselbe Person handelte?«
»Das ist Spekulation«, bemerkte Kade.
»Ach ja? Sie haben dieselben Augen, und was noch wichtiger ist, sie hatten denselben Geruch.«
»Zwei Personen können nicht denselben Geruch
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