Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
amüsiert. »Ein bisschen Omi macht dir nichts aus?«
»Nur ein bestimmter Typ Omi.«
»Das sind Themen, über die ich lieber gar nicht nachdenken möchte«, kommentierte Rhoan.
»Vor allem weil die meisten Omis nicht wie Riley aussehen«, murmelte Kade und schüttelte sich. »Altes Fleisch.«
Ich schlug ihm auf den Arm. »Pass bloß auf, Pferdejunge, eines Tages bist auch du altes Fleisch.«
Er schenkte mir ein freches Grinsen, das auf eine ganz andere Art erotisch war als das von Quinn. »Ja, aber ich werde altes Pferdefleisch voller Manneskraft sein. Das ist ein wesentlicher Unterschied!«
»Ich wette, ich könnte ein Dutzend Omis finden, die an diesem Punkt widersprechen würden.«
»Und ich wette, dass diese Omis noch nie einen Pferdewandler zum Liebhaber hatten.«
»Ach, ist er nicht bescheiden?«, fragte Rhoan trocken.
Kade grinste noch breiter. »Wieso bescheiden sein, wenn du absolut keinen Grund dazu hast?«
Rhoans Blick zuckte zu mir, und er hob fragend die Brauen. Ich grinste. »Da hat er irgendwie recht.«
»Verdammt.« Er betrachtete Kade kurz, dann fügte er hinzu. »Also, wo finde ich ein bisschen schwules Pferdefleisch?«
Kade zuckte mit den Schultern. »Frag mich nicht. Danach halte ich nie Ausschau.«
»Schade.«
»Das fasse ich als Kompliment auf.«
»Aber bitte.«
Mehr gab es dazu nicht zu sagen, und wir schwiegen. Ich starrte aus dem Fenster, betrachtete die Bürogebäude und Restaurants, die erst Wohnhäusern wichen, dann Landschaft, und schließlich fragte ich mich, wo wir eigentlich hinfuhren.
Es verging eine weitere halbe Stunde, bevor wir anhielten. Inzwischen war es dunkel geworden. Ich stieg aus dem Transporter und schnupperte, während ich mich umsah. Der Geruch von Eukalyptus wetteiferte mit dem Duft von Regen, doch darunter roch es nach Tod und Erde.
Ich entdeckte einen Weg, der auf riesige Eisentüren zuführte. Wir waren wieder in Genoveve.
»Wieso hier?«, fragte ich, als Jack um den Wagen herum kam.
»Weil nur ein Weg in das Gebäude hinein und wieder herausführt und es von Angestellten der Abteilung bewacht wird, denen ich vertraue.«
»Gibt es die in der Zentrale nicht?«
»Gautier soll heute Abend zurückkommen.«
Gautier war nur eine Person. Ich hasste ihn zwar sehr, glaubte allerdings nicht, dass er in der Lage war, uns alle vier zu erledigen. Er war zwar gut, aber so gut nun auch wieder nicht.
Jack lief auf den Eingang zu, und wir trotteten hinter ihm her. Nachdem die Sicherheitsleute unsere Identität überprüft hatten, senkten sie die Lasertore, die Eisentüren glitten auseinander, und wir durften eintreten.
Wir gingen zum Zentralbüro. Rhoan, Quinn und Kade ließen sich auf dem gemütlichen Ledersofa nieder, doch ich trat ans Fenster, wandte ihnen den Rücken zu, verschränkte die Arme und starrte hinaus auf die Arena. Talon hatte in dem kleinen Stadion einst die Fähigkeiten seiner Kreationen getestet, und selbst jetzt, Monate später, waren auf dem goldenen Sand noch die Blutflecke zu erkennen, wo seine Klone und viele unserer Wächter gekämpft und ihr Leben gelassen hatten.
Ich hob den Blick zu den gegenüberliegenden Fenstern. Dort war ich aufgewacht, und hatte herausgefunden, dass er mich missbrauchte. Ich war zwar ein Werwolf und machte mir keine großen Gedanken um Sex, aber ich war auch eine Frau und so behandelt zu werden, hatte mir nicht gefallen. Überhaupt nicht.
»Also«, sagte Jack, während er hinter dem riesigen Schreibtisch Platz nahm, der mit Papieren übersät war. »Was ist passiert?«
»Er hat mir einen Ausgangspunkt genannt. Einen Namen.«
Jack wartete eine Weile, und als ich nicht fortfuhr, fragte er: »Und?«
»Du kennst ihn bereits.«
»Riley, hör auf, Spielchen zu spielen.«
»Nur, wenn du dem Rest von uns erzählst, was eigentlich los ist.« Ich drehte mich um und sah ihm in die Augen. »Er hat mir Kades Namen genannt. Kade ist kein einfacher Bauunternehmer, er ist beim Militär und dort offenbar in eine Art Ermittlung eingebunden.«
»Hat Misha dir das alles erzählt?«
»Einiges davon, ja.« Ich zögerte, aber früher oder später würde er sowieso merken, dass ich mir seinen Computer »ausgeborgt« hatte, also war es besser, es gleich zuzugeben. »Du hast deinen Computer in der Wohnung zurückgelassen, und ich habe ihn benutzt.«
Er kniff die Augen zusammen. »Du kennst meine Codes doch gar nicht.«
Wenn er mich so ansah, würde ich nicht zugeben, dass ich zumindest zwei kannte. »Die brauchte ich
Weitere Kostenlose Bücher