Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
Bei Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass es sich nicht um natürliche Lebewesen handelt und dass sie aus der Gegend der Blue Mountains stammen.«
Ich hob die Brauen. »Wie kann man denn so etwas feststellen?«
Er verzog amüsiert den Mund. »An den Wesen fanden sich Erdreste.«
»Deshalb hast du mit deinem Partner ein Geschäft neben Bullaburra aufgemacht und ermittelt.« Er hatte also auf unserer Flucht die ganze Zeit über gewusst, wo wir uns befanden. Das ging mir ziemlich auf die Nerven.
»Wie hat man dich gefangen?«, fragte Rhoan weiter.
Kade wandte ihm seinen Blick zu. »Ich weiß es nicht. Aber wir waren kaum eine Woche dort, als alles vorbei war. Diese Kreaturen haben Denny angegriffen und getötet und mich betäubt.« Er zuckte mit den Schultern. »Als Riley auftauchte, war ich bereits seit Monaten in diesem Stall eingesperrt.«
Ich verlagerte mein Gewicht und versuchte den Schmerz in meinen Füßen zu lindern. »Das wirft verschiedene Fragen auf. Wieso haben sie deinen Partner umgebracht und dich nicht? Und wieso hat nach deinem Verschwinden niemand Nachforschungen angestellt?«
»Ich glaube, die Antworten auf diese Fragen hängen miteinander zusammen«, bemerkte Jack. »Kades Partner hatte keine übersinnlichen Fähigkeiten. Kade jedoch ist gleichzeitig immun gegen übersinnliche Beeinflussung und verfügt gleichzeitig über beträchtliche Psi-Kräfte.«
»Was sie nur wissen konnten, wenn sie Zugang zu seiner Akte hatten. Und die konnten sie nicht bekommen, ohne Alarm auszulösen …« Ich hielt inne und erinnerte mich an das, was Misha gesagt hatte. Ich blickte von Jack zu Kade und wieder zurück. » Das hat Misha gemeint. Es gibt einen Maulwurf in deiner Abteilung.«
Kade nickte. »Es kommen zwei Leute in Frage: mein direkter Chef, Ross James, oder der Mann, der für die
gesamte Sektion verantwortlich ist, ein gewisser General Martin Hunt. Die beiden wussten als Einzige, dass und aus welchem Grund Denny und ich dort waren.«
»Aber es müsste doch trotzdem Alarm ausgelöst worden sein?« Wie konnten zwei Männer verschwinden, ohne dass das Aufsehen erregte? Vor allem bei einer so geheimen militärischen Einheit?
»Wenn es Ross James ist, hätte er leicht falsche Berichte vorlegen können«, erklärte Rhoan. Er sah Jack an. »Haben wir beide überprüft?«
»Ja. Im Augenblick wirken beide Männer wie die Unschuldsengel«, erklärte Jack mit finsterer Miene. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. »Natürlich weiß Ross James, dass Kade frei und bei uns ist. Ich habe mir Kades Identität von ihm bestätigen lassen, als wir in Leura waren.«
»Was machen wir?«
»Ross James ist das einfachere Ziel. Er ist ein Mensch, und obwohl er offenbar über starke geistige Abwehrmechanismen verfügt, sind sie nicht stark genug, um mich abzuhalten.«
»Deshalb wird er auch niemals General werden«, murmelte Kade.
»Er weiß, dass Kade lebt. Das machen wir uns zunutze und haben ein Treffen arrangiert.«
»Wozu?«, fragte Rhoan. »Er wird die neueste Abwehrtechnik tragen, und selbst wenn er nichts ahnt, ist er wohl kaum so dumm, allein zu kommen.«
»Deshalb wirst du vor Ort sein und notfalls eingreifen.«
Das hieß, dass ich wieder mit Quinn zurückblieb. Nachdem
er so lange brauchte, um zu einer Entscheidung zu kommen, war ich darüber nicht gerade glücklich. Das war, als würde man mit einer Tafel Schokolade vor meiner Nase herumwedeln und mir gleichzeitig erklären, dass ich sie aber nicht anrühren durfte. Es war einfach gemein.
»Inzwischen«, fuhr Jack fort, »überprüfen Quinn und Riley Martin Hunt.«
»Und wie sollen wir das machen?«
»Ganz einfach.« Jacks Blick glitt zu Quinn. »Du hast doch sicher eine Einladung zu dem Wohltätigkeitsessen der Kinderstiftung morgen Abend?«
»Ja.«
»Gut. Hunt wird dort sein, seine Frau sitzt im Stiftungsrat. Du und Riley mischt euch unter die Hautevolee und werft dabei ein Auge auf Hunt.«
»Da gibt es ein großes Problem.« Ich klang sarkastisch. »Wenn Hunt ein Bösewicht ist, weiß er, wie ich aussehe.«
»Deshalb bringt Rhoan Liander mit.«
»Das Risiko ist zu groß.« Quinn sprach leise, klang aber sehr entschieden. »Ich gehe, aber Riley sollte hierbleiben.«
»Wir brauchen Rileys Nase. Hunt kann ihr dort in dieser Zuchtzelle einen Besuch abgestattet haben. Wenn dem so ist, haben wir einen der Hauptakteure gefunden.«
So einfach war das nicht. Tief in meinem Inneren rührte sich die Gewissheit, dass es noch jemand anders gab.
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