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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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wieder nach unten.
    »Nicht, solange wir uns nicht vom Zustand Ihrer Blutgase überzeugt haben. Ihre Anzugstelemetrie meldet, dass Sie etwa zweieinhalb Minuten lang ohne Luft waren, ehe wir sie wieder an die Luftversorgung anschließen konnten, und damit waren sie schon dicht am kritischen Bereich.«
    »Mir geht es gut«, behauptete Esmay.
    »Das tut es nicht«, erwiderte die Ärztin, »aber das wird es, sobald wir mit Ihnen fertig sind.« Sie fügte eine Spritze in den intravenösen Schlauch ein, den Esmay erst jetzt bemerkte, und ein weicher Gazevorhang breitete sich zwischen Esmay und dem übrigen Universum aus.
    606
    *
    Barin hatte die ungemütliche Ehre, den kompletten Zusammenbruch der »einfachen, geradlinigen Befreiungsaktion« von der Brücke der Gyrfalcon aus mitzuerleben. Der größte Teil des Blutbads war schon vorüber, als das Signal der Shrike eintraf und seine Großmutter dem Rest der Einsatzgruppe hineinzuspringen befahl. Sie kamen weniger als dreißig
    Lichtsekunden vom Planeten entfernt wieder zum Vorschein, nur zehn Sekunden vom nächsten feindlichen Schiff. Die erste Salve der Gyrfalcon löschte es aus; die gewaltigen Ener-giegeschütze des Kreuzers brannten sich in weniger als einer Sekunde durch seine Schilde.
    »Nicht an die Konfrontation mit echter Feuerkraft gewöhnt«, sagte Escovar ruhig.
    »Kommandant – die Shrike hat ein Shuttle geborgen
    …Verluste …«
    Bitte, bitte, lass es nicht Esmay sein … Barin ballte die Faust um den Ring, den er für sie gekauft hatte.
    »Feuerschema für das zweite feindliche Schiff… das ROTE
    Licht ist die Shrike …«
    »Festhalten!«
    »Erwischt!« Das kam von der Navarino, die freies Schussfeld auf das zweite Feindschiff gehabt und es so sauber weggepustet hatte wie die Gyrfalcon das erste.
    »Drittes Ziel flüchtet – zum Sprungpunkt…«
    607
    Das war dann die Aufgabe für die Applejack, den leichten Kreuzer für die Aufräumarbeiten … Barin betrachtete konzentriert die Scannerschirme, während das feindliche Schiff sich dem Minenfeld näherte, das die Applejack in den letzten sechs Stunden im Sprungkorridor ausgelegt hatte.
    *
    Hazel hatte gesehen, wie sich das Wandschott abtrennte, und war für einen Augenblick in völlige Panik geraten – doch nicht jetzt noch, nach allem, was sie durchgemacht hatten! Dann packte jedoch ein Handschuh die Stange am Ende ihrer Liege und schlang kurz eine Leine darum, die er anschließend an einem Haftflicken sichelte. Als Hazel jedoch hinsah, entdeckte sie eine davonstürzende Form, bei der es sich um Brun und um jemanden handeln musste, der sich an ihr festhielt.
    Sie sagte nichts – in den Funkgeräten herrschte ohnehin schon genug Lärm –, bis jemand sie fragte, ob sie okay war.
    »Ja, aber - was ist mit Brun?«
    »Wir holen sie zurück«, erklärte eine beruhigende Stimme.
    »Mach dir mal keine Sorgen. Und wir bringen dich in ein Shuttle.«
    »Yeah, ehe hier alles auseinander bricht…«
    Sie wurde von einer Hand zur Nächsten weitergereicht, wobei jeder sie sorgfältig an einen neuen Satz Sicherungsleinen hängte, ehe er den alten löste. Schließlich ging es durch eine Frachtluke in ein Shuttle. Menschen bewegten sich ringsherum, waren allesamt beschäftigt, wobei Hazel hoffte, dass es damit zu 608
    tun hatte, Brun zu retten. Sie hatte schon ihr ganzes Leben lang von den Such-und-Rettungsschiffen der Flotte gehört, aber noch nie eines in Aktion erlebt. Sie hatte gar nicht gewusst, dass SAR-Leute schwarze Raumanzüge trugen, die wie Raumpanzerungen aus Abenteuerwürfeln aussahen. Eher hätte sie damit gerechnet, dass sie helle Farben mit Leuchtmarkierungen trugen oder sonst etwas, womit sie leichter zu sehen waren.
    »Hallo – sagst du uns noch mal deinen Namen?« Das kam
    von einer blonden Frau mit schläfrigen grünen Augen.
    »Hazel Takeris«, antwortete Hazel. »Von der Elias Madero.«
    Die übrigen Dinge konnte sie einfach nicht sagen, all die Dinge, die sie im Kopf so oft geprobt hatte.
    »Wir sind gerade unterwegs zu Brun«, erklärte die Frau. »Der Offizier bei ihr strahlt ein Funkfeuer aus –wir können sie also nicht verlieren.«
    Hazel fühlte sich besser, aber sie spürte die Spannung in den Menschen ringsherum. Irgendwas war immer noch nicht in Ordnung.
    »Was ist los?«
    »Kein Grund zur Sorge«, antwortete die Frau. »Das Ganze sollte nur eine schnelle, simple Befreiungsaktion werden … und von dir wussten wir überhaupt nichts…«
    »Es tut mir Leid«, sagte Hazel mechanisch. Die

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