Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
der sich mit hoffnungsvoller Miene ständig hier herumtreibt.«
    »Ich halte Barin kaum für die richtige Wahl«, sagte der Admiral.
    »Diese Leute legen Wert auf Familie. Falls Sie ein
    Familienmitglied schicken, zeigen Sie ihnen, dass Sie Familie riskieren, um Familie zu retten. Günstig ist auch, dass er ein Mann ist – das ist leichter zu akzeptieren, solange auch Frauen mitkommen.«
    »Ich verstelle. Und wen empfehlen Sie sonst noch? Haben Sie schon den kompletten Einsatzplan im Kopf?« Sarkastische Bemerkungen Admiral Serranos wirkten sich auf die meisten Menschen aus, als stünden sie direkt neben einer großen Industriesäge, aber Professor Meyerson zuckte mit keiner Wimper.
    »Nein, das ist Ihr Fachgebiet. Meines sind Altertumsstudien.«
    *
    Schwebefahrzeuge folgten den Straßen, und ein mobiles
    Kommando hielt mit ihnen Schritt, die Helmschilde
    geschlossen.
    »Sieht irgendwie albern aus auf den leeren Straßen«, fand Hazel.
    »Die Straßen wären nicht leer ohne das Kommando«, wandte Barin ein. Sein Helm informierte ihn über Gefahrenstellen in den Häusern; sie ballten sich hinter jeder abgeschirmten 647
    Fensternische. Er hoffte, dass keiner von denen eine Waffe hatte, die seine Körperpanzerung durchschlagen konnte … und er hoffte noch mehr, dass Ranger Bowies Mitteilung sie überzeugt hatte, keinen Widerstand zu leisten. Derzeit hatten die Flottenstreitkräfte Status Gelb zwei, was bedeutete, dass sie ohne gesonderte Erlaubnis nicht mal zurückschießen durften, wenn jemand auf sie feuerte.
    Hazel deutete auf den Haupteingang des Hauses und auf die Seitenstraße, die zur Tür der Frauen führte. »Ich habe nur einmal den Haupteingang benutzt, als er mich hergebracht hat.«
    Barin fiel auf, dass sie weder den Namen noch den Titel des Mannes benutzte. »Ich habe die andere Tür benutzt, wenn ich Abfall hinausbrachte oder zum Markt ging.«
    »Aber du denkst, wir sollten den Haupteingang nehmen?«
    »Damit etablieren wir Autorität«, erklärte Professor
    Meyerson. Sie hatte sich für einen Rock entschieden, sich aber auch damit einverstanden erklärt, darunter eine Körperpanzerung zu tragen, was ihr eine entschieden massigere Gestalt verlieh.
    Sie ging voraus zur Tür; diese wurde geöffnet, kurz bevor sie sie erreichte. Eine füllige Frau in blauem Kleid mit weitem, rüschenbesetzten Rock funkelte sie an. Sie hatte sich ein geblümtes Tuch fest um den Kopf gebunden.
    »Das ist Prima«, sagte Hazel leise. »Die erste Ehefrau.«
    »Ma'am«, sagte Professor Meyerson. »Wir sind wegen der
    Kinder hier.«
    Prima riss die Tür weiter auf. »Treten Sie ein. Welche von Ihnen ist die Gelbhaarige?«
    648
    »Sie konnte nicht mitkommen«, antwortete Hazel. »Sie wird wegen ihrer Stimme medizinisch behandelt.«
    »Sie hat ihre Babys im Stich gelassen – ein Gräuel wie sie hat keine Kinder verdient«, meinte Prima.
    »Sind sie hier?«, fragte Hazel.
    »Ja… aber ich bin nicht überzeugt, dass sie mitgehen
    sollten.,.«
    Hazel trat vor. »Bitte, Prima, geben Sie uns die Kinder mit.«
    »Ich habe nicht vor, diese süßen Mädchen irgendwelchen
    abscheulichen Heiden auszuliefern«, beharrte Prima. Sie zeigte das angespannte Gesicht eines Menschen, der bereit war, für seine Überzeugungen zu sterben.
    »Ich bin es doch«, sagte Hazel leise. »Sie kennen mich; Sie wissen, dass ich für sie sorgen werde.«
    »Du – du Verräterin!« Primas Gesichtsfarbe hatte von Weiß zu Rot gewechselt, und Tränen glänzten in ihren Augen.
    »Nein, Ma'am … ich musste doch an meine eigene Familie
    denken …«
    »Wir waren deine Familie – wir haben dich wie ein
    Familienmitglied behandelt…«
    »Ja, Ma'am, das haben Sie. So gut Sie konnten. Aber zu
    Hause…«
    »Und Sie!« Prima wandte sich gegen Professor Meyerson.
    »Sie sind was … eine Soldatin! Unnatürlich, abstoßend…«
    »Tatsächlich bin ich Historikerin«, stellte Meyerson fest.
    Prima machte ein ausdrucksloses Gesicht. »Ich erforsche die texanische Geschichte.«
    649
    »Sie … was?«
    »Das ist richtig. Ich bin gekommen, um mehr über Sie zu erfahren – über das, was Sie von der texanischen Geschichte wissen.«
    Prima schien völlig verwirrt und konzentrierte sich dann auf Barin. »Und Sie – wer sind Sie?«
    »Admiral Serranos Enkel«, antwortete Barin. Als Prima nicht zu verstehen schien, setzte er hinzu: »Die Frau, die Sie vielleicht im Funkbild gesehen haben – dunkel, mir ähnlich, mit silbernem Haar? Sie befehligt die Einsatzgruppe.«
    »Eine

Weitere Kostenlose Bücher