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Wahnsinn, der das Herz zerfrisst

Wahnsinn, der das Herz zerfrisst

Titel: Wahnsinn, der das Herz zerfrisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
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Da Du nicht kommen kannst, wirst Du schreiben, ich sehne mich danach, all diese unaussprechlichen Dinge zu hören, denn ich kann sie unmöglich erraten, sofern sie nicht Deinen Verwandten, den Than von Carlisle, betreffen, - obschon ich große Hoffnung hatte, wir seien mit ihm fertig. - Ich kann nur wenig beifügen, was Du nicht schon weißt, und da ich ganz allein bin, habe ich nicht viel Abwechslung und Gelegenheit zum Klatsch, ich werde nur selten von Besuchern belästigt, & die wenigen, die ich habe, werde ich so schnell wie möglich wieder los. - Ich werde mich nun von Dir verabschieden im Jargon von 1794.
    »Gesundheit & Brüderlichkeit!«
     
    stets Dein
    B.
     
     
    6 Mile Bottom, Samstag, 2ter September
     
    Mein liebster Bruder,
    Ich hoffe, Dir mißfällt es nicht so sehr, Briefe zu bekommen, wie sie zu schreiben, denn in diesem Fall würdest Du mich als eine große Folter bezeichnen. Aber da ich Dich in meinem letzten darauf vorbereitet habe, daß diesem sehr bald ein weiterer folgen wird, hoffe ich, daß Du Dich geistig für das unausweichliche Verhängnis gestärkt hast. Ich schrieb wirklich in so einer Eile, daß ich nicht die Hälfte von dem sagen konnte, was ich sagen wollte, aber ich wollte nicht zögern, Dir mitzuteilen, wie froh Du mich dadurch gemacht hast, daß Du geschrieben hast.
    Seit ich Deinen Wunsch hatte, mich dort zu sehen, habe ich ständig in der Vorstellung geschwelgt, nach Newstead zu gehen. Schließlich kam mir ein erleuchtender Gedanke.
    Wir beabsichtigen, glaube ich, im Herbst nach Yorkshire zu gehen. Also, wenn ich Dir en passant einen Besuch machen könnte, wäre das wunderbar und würde mir die größte Freude bereiten. Aber ich fürchte, es wäre nötig, daß Du Dich dazu entschließt, meine Rangen auch zu empfangen. Was meinen Gatten betrifft, erzieht das Dasein eines Eilboten draußen dem Inneren einer Postkutsche vor, besonders, wenn sie von einer Nanny und Kindern besetzt ist, also reisen wir immer unabhängig voneinander…
    Also, mein liebster Byron, laß mich bitte von Dir hören. Ich erwarte täglich, von einer Lady Byron zu hören, da Du mir Deinen Entschluß, zu heiraten, anvertraut hast, wobei ich wirklich hoffe, daß Du das ernst meinst, da ich überzeugt bin, daß so ein Ereignis sehr zu Deinem Glück beitragen würde, VORAUSGESETZT, daß Ihre Ladyschaft die Art von Person wäre, die zu Dir paßt; und Du wirst nicht ärgerlich über mich sein, wenn ich sage, daß nicht JEDE das wäre; sei deswegen nicht zu voreilig.
    Ich fürchte, Du wirst mich gehenkt wünschen, weil ich Dich so gnadenlos langweile, also, Gott segne Dich, mein liebster Bruder, und wenn Du Zeit hast, schreibe bitte. Wirst Du uns mit noch weiteren Satiren unterhalten? O Englische Barden! Ich werde Dich zum Lachen darüber bringen (wenn wir uns treffen).
     
    Immer Deine Schwester und Freundin,
    A.L.
     
     
    Newstead Abbey, 4ter Sept. 1811
     
    Meine liebe Augusta,
    ich schrieb Dir seit meiner Antwort auf Deine zweite Epistel…, ich schreibe Dir nun einen dritten Brief, den Du der Stille & Einsamkeit zu verdanken hast. - Mr. Hanson kommt am 14ten hierher, ich gehe geschäftlich nach Rochedale, aber das soll Dich nicht abhalten, hierherzukommen, Du wirst Joe & das Haus & den Keller & alles, was darin ist, ganz zu Deinen Diensten finden. - Was Lady B. anbelangt - wenn ich eine entdecke, die reich genug ist, um mir zu gefallen & töricht genug, mich zu nehmen, werde ich ihr Gelegenheit geben, mich unglücklich zu machen, falls sie es kann. - Geld ist der Magnet, und was die Frauen anbelangt, ist die eine so gut wie die andere, je älter um so besser, dann haben wir die Chance, sie in den Himmel zu heben. - So, Dein Gemahl mag Bälger nicht mehr als ich; wer sie aber in die Welt setzt, hat kein Recht zu nörgeln, ich hingegen darf mit voller Berechtigung lästern.
    - Meine ›Satire‹! - Ich bin froh, daß sie Dich zum Lachen brachte, denn irgend jemand sagte mir in Griechenland, Du seist verärgert, & das tat mir leid, weil Du vielleicht der einzige Mensch warst, den ich nicht verärgern wollte.
    Aber wie Du mich zum Lachen bringen willst, weiß ich nicht, denn es ist, dessen sei versichert, eine ungeheuer ernste Sache für mich, sieh Dich also vor, oder ich werde Dich in die nächste Ausgabe stecken, um unsere Familienfeier zu verschönen…
    Du sagst, Du meinst &c., es sei Herbst; ich würde gerne wissen, wie Du die gegenwärtige Jahreszeit nennst, in jedem anderen Land, das ich gesehen habe, wird

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