Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Frau angesichts der Frage: »Was macht mich als Frau aus? Wie kann ich mich als Frau lieben?«
Unter dem Einfluss der Frauenbewegung, in der behauptet wurde, die Frauen seien den Männern gleich, haben unzählige Frauen begonnen, innerlich und äußerlich in die männliche Richtung zu marschieren. In wenigen Jahrzehnten haben sich die Körper der Frauen stärker verändert als in Jahrhunderten vorher – weg von weiblich-runden Formen hin zum eckig-hageren Körper der Männer. Und die Frauen, die das nicht mit Hungerkuren und Operationen hinbekamen, sondern immer noch mit gepolsterten Hüften, Bäuchlein und hängenden Brüsten herumlaufen, schämen sich dafür. Es sind Frauen, die Frauenmagazine herausgeben, in denen fünfzehnjährige Mädchenkörper den Frauen suggerieren: »So müsst ihr aussehen! So mögen euch die Männer!«
Frauen, die auf ihr Frausein und ihre Weiblichkeit nicht stolz sein können und die noch nicht einmal eine Ahnung davon haben, was für ein herrliches, von einem Mann völlig unterschiedliches Wesen in ihnen steckt, werden beim Zusammentreffen mit einem Mann mit ihrem unklaren und verunsicherten Selbstbild und den damit verbundenen Gefühlen wie Angst, Scham, Schuld, Trauer und Minderwertigkeit konfrontiert. Solange die Frau mit ihrem Frausein und ihrem Körper im Krieg liegt, kann sie nicht erwarten, dass sie sich bei einem Mann fallen lassen und hingeben kann, dass sie sich von ihm lieben lassen kann. Ihre Scham muss dies verhindern.
Ein Großteil der Schwierigkeiten, die Frauen wie Männer haben, wenn sie mit dem anderen Geschlecht zusammenkommen,
hat einzig und allein mit der mangelnden Wertschätzung des eigenen Frau- oder Mannseins zu tun. Diese Schwierigkeiten können innerhalb einer Frau-Mann-Beziehung nicht aufgelöst werden. Frauen brauchen den Kontakt zu Frauen, und Männer brauchen andere Männer, um jeweils herauszufinden, was denn eine Frau als Frau und einen Mann als Mann auszeichnet.
Mädchen, die eigentlich Jungen werden sollten
Ein erheblicher Anteil von Frauen, nach meiner Einschätzung zwischen zwanzig und dreißig Prozent (immer wieder abgefragt in vielen Seminaren), sollte eigentlich ein Junge werden. Die meisten von ihnen erkennen wir unschwer an vielen Zeichen: meist strengere, männlich geprägte Gesichtszüge, kurzer Haarschnitt, so gut wie nur Hosen, flache Brüste, die meist mit einem Pullover bedeckt werden. Auch Stimme und Auftreten machen deutlich: Das ist eine männlich ausgerichtete Frau mit fester Stimme und selbstsicherem Auftreten, ohne feminine Ausstrahlung.
Viele Rückführungen von Frauen in die Zeit der Schwangerschaft haben für mich erwiesen, dass das Mädchen bereits im Bauch registriert, ob sich die Mutter oder der Vater einen Jungen wünscht: »Hoffentlich wird’s ein Junge!« Der Embryo ist bereits ein vollständiges geistig-seelisches Wesen, das auf seine Umwelt reagiert. In diesem Fall trifft das Mädchen schon in den ersten Monaten die Entscheidung: »Also gut, wenn ihr einen Jungen wollt, sollt ihr ihn haben. Ich entscheide mich, der beste Junge zu werden, der ich in einem Mädchenkörper werden kann, denn ich will eure Anerkennung und Liebe.«
Die Kindheit dieses Mädchens nimmt einen vollkommen anderen Verlauf als die ihrer Schwester oder anderer Mädchen. Sie spielt wenig oder gar nicht mit Puppen, dafür viel mit Jungen und mit Papas Werkzeug, kennt keinen Schmerz, klettert auf Bäume, hilft dem Vater in der Garage oder bei seiner Arbeit, interessiert sich für Autos, Technik, männliche Sportarten wie Fußball, Autos usw. Später sind diese Frauen oft extrem kompetent auf Gebieten, die sonst von Männern dominiert werden, und konkurrieren gern mit diesen, kommen aber in der Männerwelt auch meist gut klar – oft als Führungskraft von Männern. Sie fühlen sich unter Männern wohl und anerkannt. Ich habe in meinen Seminaren Frauen erlebt, bei denen den Männern angesichts ihrer männlichen Kompetenzen die Spucke wegblieb: Frauen mit Lkw-Führerschein und einem Profi-Werkzeugkeller inklusive Kompressor, Frauen mit zwei Ingenieurstiteln oder Leitungsfunktionen in beruflichen Männerdomänen. Viele dieser Frauen haben in ihrer Partnerbeziehung zu Männern extreme Probleme und suchen sich oft einen schwächeren Partner mit weiblichen Zügen, den sie führen können. Andere bleiben ganz ohne Mann, wieder andere richten ihre sexuellen Gelüste und Partnerwünsche auf andere Frauen und sind als männliche Lesben in Aussehen und
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