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Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Titel: Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Wir sind unserer Mutter mindestens während der ersten Jahre unseres Lebens vollkommen ausgeliefert. Wir sind nicht nur davon abhängig, dass sie uns zu essen gibt, wenn wir Hunger haben, dass sie unsere Windeln wechselt, dass sie uns in jeder Situation hilft, in der wir Hilfe benötigen. Wir sind auch ihren Wünschen, ihren Macken, ihren Launen, ihrer Willkür, ihren Verletztheiten, ihren Leiden und Sorgen sowie ihren Vorstellungen darüber, was für uns gut ist, vollkommen ausgeliefert. Kurzum: Nichts, was unsere Mutter innerlich oder äußerlich bewegt, entgeht uns als Kind. Wir können uns nicht davon abgrenzen und innerlich
sagen: »Mutter, diese Gedanken, diese Sorgen gehören zu dir, behalte sie mal schön für dich.«
    So wie wir im Mutterbauch eine Zwangseinheit mit unserer Mutter bilden (denn manche Mutter ist nicht gerade erfreut darüber, dass da ein anderer Mensch in ihrem Bauch hockt und größer wird), sind wir auch als Kleinkind gezwungen, mit dieser Frau zusammen zu sein und uns ihr vollkommen anzupassen, um zu überleben. Das klingt dramatisch  – und das ist es aus der Perspektive des Kindes auch.
    Das Bild von der Mutter-Kind-Beziehung wird häufig geschönt und romantisiert dargestellt. Da wird von »Mutterliebe« gesprochen, aber meist wird übersehen, dass die Mutter ihr Kind nicht vierundzwanzig Stunden am Tag und schon gar nicht bedingungslos lieben kann. Viele Mütter sind schon bald nach der Geburt des Kindes mit eben diesem Kind überfordert. Ihre Zuneigung und die Art ihrer Zuwendung schwanken erheblich – je nachdem, wie es ihr selbst körperlich und psychisch geht. Für viele Mütter ist das Kind eine Belastung, auf die sie nicht vorbereitet wurden. Ein hoher Prozentsatz von Schwangerschaften war nicht geplant, und viele Mütter finden sich einfach damit ab, dass sie schwanger sind. Von überschwänglicher Freude ist nur selten etwas zu hören. Und in fast jeder Mutter steckt noch ein verletztes Mädchen, das nicht genug Liebe bekommen hat – weder von seiner Mutter noch von seinem Vater noch später von irgendjemandem. Ein verletztes Mädchen erzieht also ein von ihm vollkommen abhängiges Kind. Was für ein Mensch – glauben Sie – kann dabei herauskommen? Natürlich wieder nur ein verletztes Kind.
    Die innere Befindlichkeit der Mutter führt immer zu unbewusstem Verhalten dem Kind gegenüber. Und unbewusstes Verhalten führt immer dazu, dass das Kind für die Erfüllung
der eigenen emotionalen Bedürfnisse gebraucht wird. Dieses Brauchen ist aber ein Missbrauchen, denn das Kind ist nicht dazu da, den Bedürfnissen der Mutter zu dienen, sondern umgekehrt. Andererseits bin ich überzeugt, dass jede Mutter ihr Kind liebt – aber eben nur in der Begrenzung, so, wie sie es eben lieben kann.
    Aufgrund dieser heftigen Abhängigkeitssituation zwischen Mutter und Kind muss es immer zu Verstrickungen kommen, die meist jahrzehntelang aufrechterhalten und weiter genährt werden und die sowohl die Mutter als auch das erwachsene Kind in Unfreiheit halten. Die meisten Menschen öffnen sich erst in ihren Vierzigern oder später für eine Klärung ihres Verhältnisses zur Mutter der Kindheit. Wenn sie wüssten, wie viel Gewinn an Klarheit, Frieden und vor allem Freiheit eine solche Klärung für ihr Leben mit sich bringt, würden sie sich schon sehr viel früher darum bemühen.
    VORWÜRFE, DIE TÖCHTER UND SÖHNE DER MUTTER MACHEN:
Du hattest nie wirklich Zeit für mich.
Du hast mich nicht beschützt.
Du warst oft eiskalt.
Du hast mich nicht gewollt.
Du hast mich gar nicht gesehen.
Du hast mich als Konkurrentin behandelt.
Du konntest mich nie richtig umarmen.
Du hast mir immer nur etwas vorgelitten.
Deine Jammerei macht mir bis heute Schuldgefühle.
Du hast immer nur über Papa geschimpft.
Du hast mich als Partnerersatz missbraucht und mit deinen Problemen belastet.
Du hast dich so erniedrigen lassen, das ekelt mich heute noch an.
Du hast mir beigebracht, mich zu schämen.
Du hast mich ständig auf den Sockel gestellt und vorgezeigt.
Du hast immer mit mir angegeben.
Ich sollte immer nur dein anständiges Mädchen sein.
Du hast mir vorgeworfen, ich sei an deinem Leiden schuld.
Du hast mich und Vater gegeneinander ausgespielt.
Du hast Papa oft als Strafinstanz missbraucht.
Du hast alle Probleme unter den Teppich gekehrt.
Du hast nie wirklich den Mund aufgemacht.
Was die Nachbarn denken, war dir wichtiger als ich.
Du hast mein Vertrauen missbraucht und mich bei Papa verraten.
Du hast mich

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