Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wahrheit (Krimipreis 2012)

Titel: Wahrheit (Krimipreis 2012) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Temple
Vom Netzwerk:
das sie von Baustellen geklaut haben. « Er hustete. »Wie ich höre, führen Sie Singletons Taktik fort, behandeln ihn wie Hundescheiße.«
    »Er ist Hundescheiße.«
    »Das lässt sich nicht bestreiten, Euer Ehren. Nun heißt es, die Frau des Landbesetzers habe den Schmeißfliegen erzählt, er sei ihre Wahl als Pressesprecher. Abhängig von seiner Leistung. Können Sie mir folgen?«
    »Chef.«
    Colby zeigte auf sein Gesicht. »Wieso die Rötung?«
    »Alter Typ hat mich getroffen«, sagte Villani.
    Colby sah ihn erstaunt an. »Den Mist machen Sie immer noch?«
    Villani zuckte die Achseln.
    »Warum gehen Sie nicht einfach auf der King Street spazieren? Da kriegt man umsonst eine in die Fresse.«

E r setzte sich an seinen leeren Schreibtisch und betrachtete den großen Raum vor seinem Büro. Seit er den Job übernommen hatte, am Tag von Singos Schlaganfall, waren über zwei Jahre vergangen. Selbst wenn man glaubte, den Chefposten nicht verdient zu haben, wuchs er einem doch ans Herz. Nach einer Weile meinte man, niemand könne ihn besser machen.
    Kiely erschien, berührte seine pomadigen Haare, durchschritt den Raum, von niemandem beachtet, kam an Villanis Tür.
    »Anweisungen?«, sagte er.
    Villani fragte: »Schon rausgefunden, wer Kidd verraten hat?«
    »Ich will sagen«, sagte Kiely, kurzes Lippenlecken, »ich möchte zu Protokoll geben, dass ich finde, diese Abteilung sollte professionell geführt werden. Nicht wie ein schlechtes Restaurant, wo der Geschäftsführer auch kochen will.«
    Das war zu viel. Villani spürte den Druck in seinem Kopf, erwog aufzugeben, zu sagen: Übernehmen Sie doch, ich kriege gerade eine Grippe , und dann nach Hause zu fahren, auf die alte Couch im Hinterzimmer, schlafen, nichts als schlafen.
    Die alte Couch war schon lange weg. Es war auch nicht mehr sein Zuhause.
    »Wollen Sie damit Ihre Verantwortung für die Scheiße abwälzen, die Sie gebaut haben?«

    Kiely riss die Augen auf. »Verzeihung, nichts gestern Nacht fiel in meine Verantwortung.«
    »Ich erwähnte doch die immense Bedeutung der Überwachungsmaßnahmen, oder nicht? Kein Laser, keine Peilsender, wir haben den Arsch aus der Hintertür laufen lassen, auf mich und Winter schießen und dann verschwinden lassen. Wollen Sie mehr hören?«
    »Ist für den Ausgang des Ganzen alles irrelevant. Und es wäre anders gekommen, wenn man sich über meinen Rat nicht lustig gemacht hätte. Das ist aktenkundig, mein Wort drauf.«
    »Aktenkundig?«
    »Memos an die Leitung.«
    »Ah, die Kiwimethode«, sagte Villani. »Hier nennt man so einen Petze oder Verräter.«
    Kiely probierte es mit dem Singo-Blick.
    Villani sagte: »Sie starren mich an?«
    »Zum nächsten Punkt, ich bin ferner der Ansicht, Weber sollte die Prosilio-Angelegenheit übernehmen.«
    »Was stimmt nicht mit Dove?«
    »Ist nicht so weit, Verantwortung zu übernehmen. Das hat er doch gezeigt, nicht wahr?«
    »Haben Sie ihm das gesagt?«
    »Noch nicht.«
    Villani blickte in den großen Raum hinüber, wo Dove wartete, knochige Gestalt, saß mit hängenden Schultern auf einer Schreibtischkante, Kopf gesenkt, Licht spiegelte sich auf seiner Kopfhaut wider.
    »Meine Güte, Mann«, sagte er. »Er wurde angeschossen. Wenn die heutzutage einen kleinen Schubser abkriegen, lassen sie sich krankschreiben, der Stress war zu viel, als Nächstes gibt’s eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, so lange sie leben. Aber der Bursche kommt aus dem Krankenhaus und meldet sich sofort an seinem Arbeitsplatz. Lassen Sie ihn in Ruhe, okay?«

    Kiely zuckte die Achseln, blinzelte. »Tja, ich hab mich klar ausgedrückt. Das ist meine Aufgabe.«
    »Metallic. Sagen Sie den Ballistikheinis, wir wollen binnen Stunden ein Ja oder ein Nein haben, ob die Waffen aus dem Ford und die Oakleigh-Waffen identisch sind.«
    Kiely ging, ungerührt.
    Villani suchte Doves Blick, nickte. Dove durchquerte den Raum, Akte in den Händen, stand da.
    »Keiner hat mir verraten, dass dieser Typ Kidd hieß«, sagte er. »Stehe ich auf irgendeiner schwarzen Liste?«
    »Denkbar schlechter Zeitpunkt, um sich mit mir anzulegen, mein Junge«, sagte Villani mit unbewegtem Gesicht.
    »Tut mir leid, Chef«, sagte Dove. »Alibani? Prosilio …«
    »Ich erinnere mich«, sagte Villani. »Dafür werde ich bezahlt. «
    »So ist es. Nun, als ich mir die Familie bis zum Cousin dreizehnten Grades genauer ansehe, finde ich heraus, dass ihm ein Haus in Melbourne gehört. In Preston.«
    »Ist er das?«
    »Also, die Adresse für die Grundsteuer

Weitere Kostenlose Bücher