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Wainwood House - Rachels Geheimnis

Wainwood House - Rachels Geheimnis

Titel: Wainwood House - Rachels Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stoffers
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hergefunden«, drang Felthams Stimme durch den Schacht des engen Treppenhauses bis zu ihr hinauf. »… vielleicht zu spät!« Er hielt etwas in seinen riesigen Pranken, das sie erst auf den zweiten Blick erkannte. Es handelte sich um einen buschigen Fuchsschwanz. Von Mr Frosts tonloser Antwort hörte Penelope auf ihrem Lauschposten nur ein unbestimmtes Flüstern.
    Feltham starrte grimmig auf den roten Pelz in seiner Hand. Er schien sich nur mühsam davon abhalten zu können, ihn einfach den Treppenschacht hinabzuwerfen. Doch endlich nickte er bekräftigend und machte sich mit Mr Frost daran, die Stufen hinaufzusteigen. Penelope schnellte in die Höhe, in der Gewissheit, dass die Männer sie jeden Augenblick zu Gesicht bekommen würden, wenn sie um die nächste Windung der Treppe bogen. Sie riss die Tür auf, die zurück in den herrschaftlichen Bereich des Hauses führte, und stürzte hinaus. Hinter ihr hörte sie Mr Frost einen scharfen Befehl bellen, doch die Tür schlug bereits wieder ins Schloss. Penelope blieb nicht stehen, um abzuwarten, ob er sie erkannt hatte, sondern hastete den Korridor hinab. Ihre Füße flogen über die endlosen Bahnen der roten Läufer auf den Fluren und dann die breite Treppe hinab. Sie blieb erst auf der Empore über der Eingangshalle stehen, um erneut zu lauschen, doch kein Geräusch in dem gewaltigen Herrenhaus deutete darauf hin, dass ihr jemand gefolgt war.
    Penny trat an eines der Bogenfenster, die auf den Park hinausgingen, um wieder zu Atem zukommen. Ihr Korsett schien sie bei jedem Atemzug fester einzuschnüren und sie bekam Seitenstiche von der ungewohnten Anstrengung. Es hätte der passende Augenblick für eine Ohnmacht sein können. Doch statt einer furchtsamen Schwäche empfand Penelope ein triumphales Hochgefühl. Colonel Feltham hatte nicht nur den gestohlenen Fuchsschwanz bei sich, es musste auch seine Bekanntschaft mit dem Butler gewesen sein, die Mr Frost überhaupt erst bewogen hatte, Miss Swain bis zum Hausherren vorzulassen. Darüber hinaus arbeitete Jane Swain jetzt auf einem Posten, auf dem Mr Frost stets ein wachsames Auge auf sie haben konnte. Das war schwerlich ein Zufall! Das Geheimnis, das die tote Rachel und das ägyptische Dienstmädchen verband, musste weit tiefer in Wainwood verwurzelt sein, als sie bisher angenommen hatte. Doch die Frage, die ihr den ganzen Nachmittag hindurch bis zum Tee immer wieder durch den Kopf ging, war eine gänzlich andere. Von wessen Schatten hatte der Colonel gesprochen? Wer hatte bereits hergefunden und wofür war es folglich zu spät?
    Die Jäger kehrten am späten Nachmittag zurück. Die vorrauseilende Hundemeute kündigte sie an, lange bevor sie den Platz vor der Freitreppe erreicht hatten. Das blasse Sonnenlicht fiel schon tiefer über die Baumwipfel und Hecken des Parks und die Pferde trabten in einem gemächlichen Trott dahin. Vor dem Haus standen Knechte bereit, um die Tiere entgegenzunehmen und die Hausdiener, die mit silbernen Tabletts voller Portwein bewaffnet waren, auf dass niemand zu darben brauchte.
    Jane hielt im Hintergrund weitere Platten mit winzigen Pasteten bereit. Natürlich war es undenkbar, die Jagdgesellschaft von einem Hausmädchen bedienen zu lassen. Sie wartete lediglich hinter den wehrhaften Säulen der Eingangsfassade verborgen, um ihre Platten gegen die leeren Tabletts der Diener auszutauschen. Jane fröstelte, doch zumindest hatte sie von ihrem Posten aus einen guten Blick auf die Ankunft der Jäger.
    Allesamt schienen rechtschaffen erschöpft. Krawatten waren gelockert worden und die Gesichter vor Kälte und Anstrengung gerötet. Die Rösser waren kaum weniger ermattet als ihre Reiter. Ein rothaariger junger Gentleman half Lady Claire vom Pferd, die erklärte, dass sie heute keinen Schritt mehr tun würde. Ungeachtet dieses Vorsatzes, schien sie bester Dinge zu sein und gelöster, als Jane sie je zuvor gesehen hatte. Die beiden obersten Hausdiener August und Samuel bewegten sich mit der sicheren Eleganz zweier Tänzer zwischen den schnaubenden Pferden und absitzenden Jägern hindurch. Ihre Bewegungen wirkten so perfekt aufeinander abge stimmt, als würden sie sich an eine einstudierte Schrittfolge halten. Gerade als sie die letzten Kelche verteilten, traf ein Grüppchen von Nachzüglern ein.
    Alle Reiter waren von der Jagd gezeichnet. Die Beine der Pferde waren genauso mit Matsch bespritzt wie die Stiefel der Jäger. Die weißen Hosen hatten merklich gelitten und ein jeder war verschwitzt. Doch

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