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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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reiches Mädchen zu sein (scheint mal ganz nett für einen Tag, aber viel zu viele verdammte Unterrichtsstunden), dass Luke Drake angeblich der coolste Junge in der Klasse ist (zumindest Carries Meinung nach) und was Leute wie Melinda viermal im Jahr tun (sie machen Urlaub an exotischen Orten). Wer hätte das gedacht?
    Jetzt wird das gedämpfte Kichern der Mädchen leiser und Janie starrt die dunkle Decke an. Sie freut sich, hier sein zu können, auch wenn Melinda sie wegen ihrer Klamotten aufzieht. Melinda hatte sogar den Nerv zu fragen, warum sie nie etwas Neues anzieht. Doch Carrie unterbrach sie abrupt mit dem Ausruf: »Janie, du siehst toll aus, wenn du die Haare so zurückgekämmt trägst! Findest du nicht auch, Melinda?«
    Zum ersten Mal im Leben hat Janie französische Zöpfe, und jetzt im Schlafsack fühlt sie, wie sie sich auf dem dünnen Kissen gegen ihre Kopfhaut pressen. Vielleicht kann Carrie ihr irgendwann beibringen, wie man so etwas macht.
    Sie muss aufs Klo, wagt es aber nicht, aufzustehen, aus Furcht, Carries Vater könnte sie hören und wiederanfangen zu schreien. Also verhält sie sich ruhig wie die beiden anderen Mädchen und lauscht ihren Atemzügen, während sie einschlafen. Melinda liegt zusammengerollt zwischen ihnen, Carrie zugewandt, und dreht Janie den Rücken zu.

00:14 Uhr
     
    Wolken lassen die Decke verschwinden. Janie blinzelt und ist in der Schule, in Gemeinschaftskunde. Sie sieht sich um und stellt fest, dass sie nicht in ihrer normalen Klasse ist, sondern in der, die nach ihnen kommt. Sie steht hinten im Klassenzimmer. Es ist kein Sitz frei. Miss Parchelli, die Lehrerin, lässt sich über die Gerichtsbehörden der Regierung aus und darüber, was die Richter des Obersten Gerichtshofes unter ihren Roben tragen. Es scheint niemanden zu überraschen, dass Miss Parchelli ihnen das beibringt. Ein paar Schüler machen sich Notizen.
    Janie betrachtet die Gesichter im Zimmer. In der dritten Reihe sitzt Melinda, an der mittleren Schulbank. Sie sieht verträumt aus und starrt jemanden in der Reihe vor ihr an. Während die Lehrerin spricht, steht Melinda langsam auf und geht auf die Person zu, die sie angestarrt hat. Von ihrer Position aus kann Janie nicht sehen, wer es ist.
    Die Lehrerin scheint es nicht zu bemerken. Melinda kniet sich neben den Tisch und berührt die Hand derPerson, die sich in Zeitlupe zu ihr umdreht, ihre Wange berührt und sich dann vorbeugt. Die beiden küssen sich. Nach einer Weile stehen sie auf, wobei sie sich immer noch küssen. Als sie sich trennen, kann Janie das Gesicht der anderen Person sehen. Melinda führt sie an der Hand nach vorne und öffnet die Tür zum Schrank. Es klingelt und wie Ameisen strömen die Schüler zur Tür hinaus.
     
    In Carrie Brandts Wohnzimmer erscheint die Decke wieder, als sich Melinda im Schlafsack neben Janie seufzend auf den Bauch dreht. Verflixt!, denkt Janie. Sie sieht auf die Uhr. Es ist 01:23 Uhr.

01:24 Uhr
     
    Janie rollt sich auf die Seite und gerät in einen Wald. Die Dunkelheit rührt von den Schatten her, es ist nicht Nacht. Ein paar schwache Sonnenstrahlen zwängen sich durch die Baumkronen. Carrie läuft vor Janie. Sie laufen knapp zwei Kilometer, dann erscheint plötzlich ein paar Schritte vor ihnen ein reißender Fluss. Carrie bleibt stehen und legt die Hand ans Ohr, sie lauscht nach etwas. Dann ruft sie verzweifelt: »Carson!« Immer wieder ruft sie den Namen, bis der ganze Wald von ihrer Stimme widerhallt. Carrie läuft am steilen Flussufer entlang, bis sie über eine Baumwurzel stolpert. Janie läuft in sie hinein, fällt hin, und Carrie hilftihr auf. Sie sieht Janie verwirrt an und meint: »Du warst noch nie hier.« Dann sucht sie weiter nach Carson. Ihre Rufe werden immer lauter.
    Im Fluss platscht es, und ein kleiner Junge taucht auf, der in der Strömung auf und ab treibt. Carrie rennt am Ufer entlang und schreit: »Carson! Komm da raus! Carson!«
    Der Junge grinst und verschluckt sich. Er geht unter und taucht wieder auf. Carrie ist panisch. Sie streckt dem Jungen die Hand entgegen, aber es nutzt nichts – das Ufer ist zu steil und der Fluss zu breit, als dass sie ihn erreichen könnte. Jetzt weint sie.
    Janie sieht mit klopfendem Herzen zu. Der Junge grinst immer noch und verschluckt sich, wenn er unter Wasser gerät. Er ertrinkt.
    »Hilf ihm!«, schreit Carrie. »Rette ihn!«
    Janie springt zu dem Jungen ins Wasser, landet jedoch an der gleichen Stelle am Ufer, von der sie abgesprungen ist. Als Carrie

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