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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben wollte und nicht nur Töchter.«
    »Das klingt einleuchtend«, stimmte Son ihr zu.
    »Aber was wird nun aus meiner Schwester, die der Dämon als Sklavin fortschleppen wird?«
    Son blickte grimmig drein. »Ich muss gegen ihn kämpfen, um dein Familienglück zu retten.«
    »Aber du kannst doch keinen Dämon besiegen!«, widersprach Raven.
    »Du hast mein Talent vergessen, mit dem ich den Sinn von Männern ändern kann. Der Dämon ist männlich, also kann ich auch ihn beeinflussen.« Er nahm eine andere Haltung ein. »Dämon, hierher mit dir!«
    Feuer brandete auf, und eine Rauchwolke quoll zur Decke. Als sie sich verzogen hatte, stand an ihrer Stelle ein entsetzlich anzuschauender Dämon. »Wer ruft Dämon Isir?«
    »Ich«, antwortete Son. »Ich werde nicht zulassen, dass du die hübsche kleine Schwester dieser Frau zur Sklavin machst.«
    »Ich höre nur kleine Schwester«, entgegnete der Dämon. »Ich hatte gedacht, es wäre ein viel älterer Bruder.«
    »Nein, das war ein Schreibfehler. Raven hat gar keinen Bruder, nur eine Schwester.«
    »Hm. Wie sieht sie denn aus?«
    »Hier hast du ihr Bild«, sagte Raven und reichte es ihm.
    D. Isir schaute es an. »Könnte retuschiert sein. Wahrscheinlich ist sie potthässlich.«
    »Das ist sie nicht!«, begehrte Raven auf. »Höre, ich beschwöre sie persönlich herbei, um es zu beweisen.«
    »Du kannst beschwören?«, fragte Son überrascht.
    »Das ist eins der Talente, die ich in meiner Flasche aufgehoben habe«, erklärte Raven. Sie hob das Fläschchen und entkorkte es. »Schwester Robin, komm hierher«, sang sie.
    Ein Rotkehlchen flog herbei, landete auf dem Boden und verwandelte sich in ein bezaubernd schönes junges Mädchen. »Ja, liebste Schwester?«
    »Das hier ist Dämon Isir. Er glaubt, du wärest hässlich«, sagte Raven.
    »Ach ja?« Robin wandte sich dem Dämon zu und holte tief Luft.
    »O nein!«, rief Isir rasch. »Du bist wirklich wunderschön, meine ich.«
    »Und er plant, dich zu seiner Sklavin zu machen«, fuhr Raven säuerlich fort.
    »Wirklich?«, fragte Robin stirnrunzelnd. »Soll das heißen, dass ich nicht mehr nach einem netten Mann Ausschau halten kann, der das Talent hat, die Gestalt zu wechseln und mit mir davonzufliegen?«
    »Das kann ich!«, rief Isir und verwandelte sich in einen grünen Eichelhäher. »Mit einem Mal möchte ich dich zu meiner Überraschung gar nicht mehr versklaven, sondern ich will dich ehelichen, du wunderschönes Geschöpf«, sagte der Vogel.
    »Na, das ist doch ein Wort.« Robin nahm wieder Vogelgestalt an, und die beiden flatterten davon.
    »So, damit dürfte dein Problem der Vergangenheit angehören«, sagte Son. »Und König Dolphs Problem ebenso. Lass uns zum Schloss Roogna gehen, damit ich mich als Magier anerkennen lassen kann.«
    »Du hast also Isirs Sinn gewandelt?«, fragte Raven beeindruckt.
    »Ja. Besonders schwer war es gar nicht, als er einmal gesehen hatte, wie schön sie ist. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, einen Dämon in der Familie zu haben.«
    »Nun, das ist immer noch besser als die andere Möglichkeit. Und dein Talent scheint wirklich Magierkaliber zu besitzen. Lass uns nach Schloss Roogna gehen.«
    Sie hakten sich beieinander ein und verließen die Bühne.
    »Das war doch großartig«, sagte der Regisseur. »Seid morgen zur Uraufführung wieder hier.« Die Angehörigen der Besetzung zerstreuten sich, und die beiden Schauspielerinnen gingen zu ihren frisch angetrauten Ehemännern. Währenddessen richtete der Regisseur sein neugieriges Auge auf Forrest. »Worauf wartest du noch, Faun? Geh rein, der Gute Magier wartet auf dich.« Und im Hintergrund der Bühne öffnete sich eine Tür.
    Forrest und Imbri traten durch die Tür. »Du hast die Lösung gefunden«, sagte Imbri bewundernd. »Du bist ein wirklich kluger Faun.«
    »Nein, ich habe nur das Prinzip dieser Prüfungen durchschaut. Im echten Leben hätte ich es vermutlich vermasselt.« Trotzdem freute er sich über ihr Lob.
    Im nächsten Raum erwartete sie eine alte, farblose Frau. In ihren Schürzentasche steckten sortierte Socken. »Also habt ihr mein Stück gerettet!«, rief sie. »Ich danke euch. Ich bin Sofia Sockenordner, augenblickliche Einstweilige Ehefrau.«
    »Aha«, sagte Forrest. »Wir sind hier – «
    »Natürlich. Er wartet schon auf euch. Folgt nur der Sockenspur.«
    »Er hatte schon immer Schwierigkeiten, seine Socken beisammen zu halten«, murmelte Imbri auf dem Weg. »Deshalb hat er die beste Sockensortiererin von ganz

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