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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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berichten kann, was geschehen ist?«
    Forrest nickte. »Gute Idee. Vielleicht sollte Dawn als Letzte gehen, damit ihr nicht beide in Gefahr geratet.«
    Die Zwillinge tauschten wieder einen Blick aus. Forrest bemerkte, dass ihre Blicke identisch waren bis auf ein Detail: Der eine war strahlend, der andere düster. Sie trafen sich genau in der Mitte. Dann nickte Dawn. »Aber wenn es hinter der Grenze etwas Lebendiges gibt, gehe ich als Erste.«
    Forrest griff über die Linie. Auf seinem Arm zeigte sich ein schwacher Schatten, Widerstand aber spürte er nicht. Er trat hinüber und blieb auf der anderen Seite stehen.
    Eve versuchte es als Nächste. Als sie an die unsichtbare Wand kam, hemmte nichts ihr Weiterkommen, und so trat auch sie hinüber. Sie sah ihre Schwester an. »Kannst du mich hören, Dawn?«
    »Ja«, versicherte Dawn ihr. »Also schaffen wir es doch.«
    Imbri kam über die Linie zu Eve. »Nun wollen wir sehen, ob du die Wand von dieser Seite aus näher bestimmen kannst.«
    Eve hockte sich vor der Linie nieder und berührte sie. »Sie ist noch immer nicht… – Nein, Moment, es ist zwar sehr schwach, aber ich spüre etwas. Nicht die Linie selbst, aber ihre Energie, die sich am Boden aufschichtet. Und das – das liegt daran, dass sie nicht vom Boden aufsteigt, sondern von oben herunterfällt.«
    »Von oben?«, wiederholte Forrest erstaunt. »Aber da oben ist doch nichts.«
    Imbri blickte auf. »Nichts außer Xanth. Kann das eine Idee sein, die von Prinzessin Ida in Xanth stammt?«
    »Sie würde doch nichts dermaßen Boshaftes tun«, entgegnete Dawn. »Wir kennen sie schließlich; sie ist nett.«
    »Dann muss die Energie von woandersher kommen«, sagte Forrest. »Kannst du sie zurückverfolgen?«
    Eve bewegte die Hand. »Vielleicht. Es ist eine Energie, aber ich spüre nur ein ganz leichtes Kribbeln. Sie scheint genau senkrecht über der Linie am Boden zu stehen.«
    »Aber wenn sie von oben kommt, dann muss es dort eine Quelle geben«, sagte Imbri. »Ptero rotiert; sollten die Linien dann nicht eigentlich über den Boden wandern?«
    Die anderen drei blickten sie verblüfft an. »Das stimmt«, sagte Dawn. »Vielleicht kommt sie also doch gar nicht von oben.«
    »Doch, das tut sie«, entgegnete Eve. »Das spüre ich genau.«
    »Vielleicht kommt sie nicht von außerhalb Pteros«, überlegte Forrest. »Könnte sie sich krümmen oder abknicken?«
    »Das ist es«, rief Eve. »Jetzt merke ich es deutlich: Sie knickt ab. So viel kann ich von ihrer Natur spüren. Sie knickt in diese Richtung ab.« Sie schloss die Augen und deutete.
    »Aber dort liegt ja Schloss Roogna!«, rief Imbri erstaunt.
    »Die feindliche Bedrohung ist in Schloss Roogna?«, fragte Dawn entsetzt. »Aber da sind doch nur wir.«
    Forrest erschauerte. »Könntet ihr einen Feind unter euch haben?«, fragte er.
    »Nein«, sagte Dawn. »Wer lebt auf Schloss Roogna? Nur König Ivy und Prinzgemahl Grey – sie würden das Menschenland nie verraten, denn schließlich herrschen sie darüber. Dann Mom – sie würde so etwas niemals tun. Und Tante Ida ist Ivys Zwillingsschwester; sie wäre ebenfalls nicht dazu fähig. Wir beide sind es auch nicht, so viel wissen wir. Jemand anderen gibt es nicht im Schloss; auch das wissen wir genau.«
    Forrest beschlich ein seltsamer Gedanke. »Doch, es könnte andere geben.«
    Eve blickte ihm in die Augen. »Wir haben jede Ritze des Schlosses magisch erkundet, Forrest. Da ist niemand sonst.«
    »Habt ihr auch Pyramid erkundet?«
    Beiden fiel die Kinnlade herunter. »Pyramid!«, rief Dawn. »Das ist eine ganze Welt für sich! Dort könnte es alles Mögliche geben.«
    »Einschließlich eines bösen Hexenmeisters«, stimmte Eve zu. »Daran hatten wir noch gar nicht gedacht.«
    »Es ist schließlich Forrests Aufgabe, an dergleichen zu denken«, entgegnete Imbri. »Er muss Recht haben. Wir haben bereits am Beispiel Pteros erfahren, was sich alles auf einem scheinbar kleinen Mond verbergen kann. Auch Pyramid ist solch ein Mond, und dort könnte sich alles Erdenkliche finden – einschließlich eines Hexenmeisters, der Ptero seiner Herrschaft unterwerfen möchte.«
    »Das wäre möglich«, hauchte Dawn. »Und es würde einiges erklären. Aber was könnten wir dagegen unternehmen?«
    »Wir können nach Pyramid reisen«, antwortete Forrest.
    »Können wir das wirklich?«, erwiderte Imbri. »Du und ich sind hierher gekommen, indem wir unsere Körper zurückließen und unsere Seelen verfestigt haben. Aber passen unsere Seelen auf

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