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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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das sein!«, herrschte Electra die Zwillinge an.
    Sie brachen in Gelächter aus. Selbst Forrest fiel mit ein. Die Aussicht, mit ihnen zusammenzuarbeiten, erschien ihm nun nicht mehr ganz so schlimm.
    Wenigstens waren sie gut gelaunt, und ihre Talente erwiesen sich gewiss noch als nützlich.
    »Nun scheint es, als wüssten wir alle, wo wir stehen«, sagte König Ivy. »Mehr zu sagen haben wir nicht, aber wenn dir noch etwas einfällt, womit wir dich unterstützen können, brauchst du es nur zu sagen.«
    »Vielen Dank«, sagte Forrest. »Ich glaube, ich sollte mich mit den Mädchen beraten. Vielleicht können wir eine Strategie entwickeln, um den Saumlinien zu begegnen.«
    »Aber klar, gehen wir hoch ins Schlafzimmer«, sagte Dawn hell.
    »Ich wende die Laken«, fügte Eve dunkel hinzu.
    »Kinder!«, rief Electra streng. »Als ich noch in eurem Alter war, hatte ich wenigstens gewisse Manieren.«
    »In unserem Alter warst du schon erwachsen«, erwiderte Dawn, »und wusstest, was es mit der Erwachsenenverschwörung auf sich hat.«
    »Und hast Blue Jeans getragen«, fügte Eve hinzu, »während wir Kleider anhaben.« Sie wirbelte herum, und ihr Rock hob sich gefährlich. »Jetzt sind wir an der Reihe, solange wir noch saftig und voll sind.«
    »Von allen Altern ausgerechnet in diesem festzustecken«, stöhnte Electra. »Ihr seid unmöglich.«
    »Ach komm schon, Mom«, rief Dawn. »Du hast es genossen, den Storch zu rufen, der uns brachte. Gib’s zu!«
    »Vielleicht im Wandteppichzimmer«, schlug Imbri vor. »Wenn er nicht benutzt wird. Dann könnt ihr uns genau zeigen, wie die Dinge stehen.«
    »Ach, das können wir auch ohne Wandteppich«, sagte Dawn gleichmütig und zupfte sich an der Bluse. Eve zupfte sich am Rock. Diesmal aber fügte König Ivy ihren zornigen Blick dem von Electra hinzu, und die Zwillinge beschlossen, sich zu benehmen.
    Sie gingen hoch. Forrest fürchtete fast, in dem Zimmer sich selbst reglos auf dem Bett liegen zu sehen, doch es war leer. Alle vier setzten sie sich vor den Wandteppich. Forrest fand sich zwischen Dawn und Eve wieder, die ihn mit ihren drallen Hüften berührten. Er beschloss, sich sein Unbehagen nicht anmerken zu lassen, denn er wusste, dass sie sich einen harmlosen Spaß mit ihm erlaubten und die Anzüglichkeit nicht zur Auszüglichkeit geraten lassen würden.
    »Kann der Wandteppich uns die Saumlinien zeigen?«, fragte er.
    »Sicher«, antwortete Dawn. Gewöhnlich sprach sie als Erste, Eve als Letzte. »Da sind sie.«
    Im Bild erschien ein Linienmuster, das kreuz und quer das Tal überzog und einen gewaltigen Kreis schloss. Schloss Roogna lag im Mittelpunkt der noch freien Sektion. Die Linien erstreckten sich bis zu dem Gürtel aus verscherztem Land an der Grenze des Menschengebiets; dort waren sie zu Ende. Keine einzige von ihnen kam dem Schloss des Guten Magiers auch nur nahe.
    »Der Angriff ist also auf das Menschengebiet begrenzt«, stellte Forrest fest und bemühte sich, zielstrebig weiterzumachen, obwohl er sich immer mehr der Hüften der jungen Mädchen bewusst wurde, die sich an ihn drängten. Versuchsweise rief er sich die kleinen Mädchen in Erinnerung, als die er Dawn und Eve kennen gelernt hatte, doch das half nicht: Als große Mädchen waren sie einfach zu präsent.
    »Ja«, stimmte Eve düster zu. »Selbst die Saumlinien können den Schabernack nicht ausstehen.«
    »Imbri und ich fanden, das Muster erinnere an ein Spiel«, sagte Forrest. »Unsichtbare Riesen, die Messer werfen.«
    »Ach, du bist so klug!«, rief Dawn und stieß ihn mit dem Ellbogen an.
    Er wollte ganz gewiss auf keine falschen Schmeicheleien hereinfallen. »Gibt es hier unsichtbare Riesen?«
    »Gewiss«, antwortete Eve nüchtern. »Aber so etwas haben sie noch nie getan.«
    »Außerdem verfügen sie nicht über die Magie, die man hierzu braucht«, fügte Imbri hinzu.
    »Wer hätte denn solche Magie?«
    »Das wissen wir nicht«, erklärte Dawn.
    »Vielleicht ein böser Hexenmeister«, vermutete Eve.
    »Kein Magier oder Zauberer?«, fragte Forrest.
    »Ich glaube, es sind keine mehr übrig«, erläuterte Dawn. »Deshalb muss es jemand Nichtmenschliches sein.«
    Forrest nickte. »Das klingt schlüssig.«
    Beide Mädchen drehten ihm die Köpfe zu. »Du meinst, du nimmst eine unserer Ideen ernst?«, fragte Eve.
    Forrest war konsterniert. »Sollte ich das nicht? Ihr beide wisst doch viel besser über die Situation Bescheid als ich.«
    »Noch nie hat uns jemand ernstgenommen«, sagte Dawn.
    Forrest begriff

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