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Walisischer Sommer

Walisischer Sommer

Titel: Walisischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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meine Befürchtungen nicht entkräften – oh, jetzt ist mir klar, worauf Sie aus sind”, erklärte Christa, ohne ihm überhaupt richtig zuzuhören. „Wenn Kursteilnehmer nicht freiwillig auf Ihre Linie einschwenken, zwingen Sie sie dazu, indem Sie sie in Angst versetzen. Diese Methode zieht bei mir jedoch nicht, Daniel. Ich halte Sie nämlich für einen arroganten, verantwortungslosen …”
    Zu ihrer Bestürzung konnte sie nicht weiterreden, denn sie zitterte auf einmal am ganzen Körper und konnte sich nur noch mit allergrößter Anstrengung auf den Beinen halten. Wie aus weiter Ferne vernahm sie Daniels Stimme.
    „Ist es Ihnen schon einmal in den Sinn gekommen, daß diese Beschreibung auf Sie zutrifft, Christa?” fragte er kurz angebunden und fügte plötzlich besorgt hinzu: „Christa!”
    Er nahm sie in die Arme. Und statt sich von neuem zu ärgern, fühlte Christa sich nun sehr geborgen.
    Offenbar hat mir das Eintauchen ins kalte Wasser doch mehr zugesetzt, als ich angenommen habe, überlegte sie fünf Minuten später, als sie ungewöhnlich fügsam und friedlich unter der warmen Dusche des Bootshauses stand, während Daniel ihr den Schutzanzug auszog.
    „Es ist alles in Ordnung, Christa. Sie haben nur einen Schock erlitten”, beruhigte er sie. Schließlich stellte er das Wasser ab und wickelte Christa in ein großes, dickes Frottiertuch. Christa war jedoch nicht entgangen, daß es in seinen Augen kurz aufleuchtete, als er ihren nackten Körper sah. Auch hatten seine Hände ein wenig gezittert, als er sie berührte.
    Obwohl sie sich noch nicht ganz erholt hatte von dem Schrecken, empfand sie doch so etwas wie Genugtuung darüber, daß ihm der Anblick ihres nackten Körpers nicht gleichgültig war. Sie war sich sogar sicher, daß er dasselbe Begehren verspürte wie sie, auch wenn er seine Befangenheit rasch überspielte.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, daß sie allein zurechtkam, wechselte auch er die Kleidung. Aber wenn er mich statt dessen noch einmal angeschaut und berührt hätte? überlegte Christa und war sogleich entsetzt über das verräterische Kribbeln, das sich in ihrem Körper ausbreitete, obwohl sie doch eigentlich immer noch wütend auf Daniel sein sollte oder wollte.
    Eine halbe Stunde später fuhren sie im Landrover zur Farm zurück. Christa ärgerte sich über Daniel, aber vor allem auch über sich selbst, weil ihre panikartige Reaktion letzten Endes dazu geführt hatte, daß sie, Christa, sich der Anziehungskraft dieses Mannes wieder einmal allzu sehr bewußt wurde.
    „Wie geht es Ihnen jetzt?”
    „Gut – aber Ihnen habe ich das nicht zu verdanken”, erwiderte sie bissig und fügte zornig hinzu: „Wer weiß, was Sie damit bezwecken wollten.”
    „Überhaupt nichts”, entgegnete er scharf.
    Christa erkannte an seinem Blick und dem Unterton in seiner Stimme, wie gereizt Daniel war. Und statt sich darüber zu freuen, seine kühle, beherrschte Haltung, die er stets an den Tag legte, ins Wanken gebracht zu haben, verspürte sie auf einmal einen Kloß in der Kehle.
    „Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der so starrköpfig an Vorurteilen festhält wie Sie, Christa. Wovor fürchten Sie sich eigentlich?”
    „Die Tatsache, daß es Ihnen nicht gelingt, mich von Ihren Theorien zu überzeugen, bedeutet keineswegs, daß ich mich vor etwas fürchte”, erwiderte sie heftig. Allerdings gab sie insgeheim zu, daß es nicht die ganze Wahrheit war, und wich deshalb seinem Blick aus.
    „Was erwarten Sie überhaupt?” fragte sie nun ziemlich aggressiv, damit er nicht merkte, wie verletzlich sie war. „Daß ich mich Ihnen nach der Moralpredigt, die Sie mir auf dem See gehalten haben, und der anschließenden Demonstration an den Hals werfe und Ihnen mein grenzenloses Vertrauen zusichere?”
    Und noch während sie die Worte aussprach, wurde ihr bewußt, welchen Fehler sie damit beging. Indem sie davon redete, sich ihm an den Hals zu werfen, zog sie alles viel zu sehr ins Persönliche, was Daniel bestimmt richtig deuten würde.
    „So etwas Theatralisches bestimmt nicht”, antwortete er zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Ich habe mir nur gewünscht, daß Sie offen und vorurteilsfrei zuhören, Christa. Aber genausogut hätte ich darum bitten können, daß man mir den Mond vom Himmel holt, nicht wahr?” fügte er bitter hinzu und bremste plötzlich so unvermittelt in einer engen, scharfen Kurve, daß Christa gegen ihn prallte.
    Als sie den Duft seines Körpers, der frisch und nach

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