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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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ihrer Jacke. »Wo willst du hin?«
    »Nach Hause«, giftete sie und riss ihre Jacke aus meiner Hand.
    »Was hast du hier gewollt?«
    Der Schnee knirschte unter Americas Füßen, als sie sich umdrehte und dicht hinter Abby stehen blieb. Plötzlich war auch Shepley neben mir und beobachtete seine Freundin misstrauisch.
    Abby reckte das Kinn. »Tut mir leid. Hätte ich gewusst, dass du hier sein würdest, wäre ich nicht gekommen.«
    Ich schob die Hände in meine Jackentaschen. »Du kannst herkommen, wann immer du willst, Täubchen. Ich wollte nie, dass du von hier fortbleibst.«
    »Ich will nicht stören.« Und damit ging ihr Blick die Treppe hinauf, wo natürlich Megan stand, um sich diese Vorstellung anzusehen. »Genieß deinen Abend«, sagte sie und wandte sich ab.
    Ich fasste nach ihrem Arm. »Warte. Bist du sauer?«
    Wieder riss sie sich los. »Warum nur«, sie lachte höhnisch auf, »wundere ich mich?«
    Sie hätte ruhig lachen dürfen, aber nicht mit diesem Hass im Blick. Es spielte keine Rolle, was ich tat – ohne sie weitermachen oder leidend in meinem Bett liegen –, sie hasste mich in jedem Fall. »Ich kann es dir einfach nicht recht machen! Du sagst, du bist fertig mit mir … Und ich leide hier wie ein Hund! Ich musste mein Handy in tausend Teile zertrümmern, um mich davon abzuhalten, dich in jeder Minute des verdammten Tages anzurufen – in der Schule musste ich so tun, als sei alles ganz okay, nur damit du glücklich sein kannst … und jetzt bist du, Scheiße noch mal, sauer auf mich? Dabei hast du mir mein verdammtes Herz gebrochen!«, brüllte ich.
    »Travis, du bist betrunken. Lass Abby nach Hause fahren«, sagte Shepley.
    Ich fasste Abby bei den Schultern, zog sie näher heran und starrte ihr in die Augen. »Willst du mich, oder willst du mich nicht? Du kannst das mit mir nicht so weitermachen, Täubchen!«
    »Ich bin nicht hergekommen, um dich zu treffen.«
    »Ich will sie gar nicht«, stellte ich klar und schaute auf ihren Mund. »Ich bin nur so verdammt unglücklich, Täubchen.« Ich beugte mich vor, um sie zu küssen, aber sie packte mich am Kinn und hielt mich von sich weg.
    »Du hast ihren Lippenstift am Mund, Travis«, sagte sie angeekelt.
    Ich machte einen Schritt rückwärts, zog mein Hemd hoch und wischte mir damit den Mund ab. Die roten Streifen machten alles Leugnen sinnlos. »Ich wollte einfach vergessen. Wenigstens eine verdammte Nacht lang.«
    Eine Träne rollte über Abbys Wange, doch sie wischte sie rasch ab. »Dann lass dich von mir nicht davon abhalten.«
    Sie wollte sich umdrehen und gehen, aber ich griff wieder nach ihrem Arm.
    Plötzlich hatte ich etwas verschwommen Blondes im Gesicht, das ausholte und mich mit kleinen, aber harten Fäusten traktierte.
    »Lass sie in Ruhe, du Scheißkerl!«
    Shepley packte America, aber sie stieß ihn weg, drehte sich um und gab mir eine Ohrfeige. Das Geräusch war so laut, dass ich zusammenzuckte. Alle erstarrten kurz vor Staunen über Americas Zorn.
    Shepley packte seine Freundin erneut, diesmal bei den Handgelenken, und zog sie zum Honda, während sie mit aller Macht versuchte, sich loszureißen. Ihre blonden Haare wirbelten herum.
    »Wie konntest du nur? Sie hätte Besseres von dir verdient, Travis!«
    »America, lass das !«, brüllte Shepley lauter, als ich ihn je gehört hatte.
    Da ließ sie ihre Arme sinken und starrte ihn voller Verachtung an. »Du verteidigst ihn?«
    Obwohl er sichtlich eine Scheißangst hatte, blieb er bei seinem Standpunkt. »Abby hat mit ihm Schluss gemacht. Er versucht bloß, darüber hinwegzukommen.«
    Americas Augen wurden schmal. Mit einem Ruck riss sie sich aus seinem Griff los. »Na dann, zieh doch auch los und such dir eine x-beliebige Nutte « – dabei warf sie Megan einen Blick zu –, »im Red findest du was zum Vögeln … und lass mich anschließend wissen, ob es dir hilft, über mich hinwegzukommen.«
    »Mare.« Shepley versuchte, sie aufzuhalten, aber sie entwischte ihm, sprang hinters Steuer und knallte die Tür zu. Abby stieg neben ihr auf den Beifahrersitz.
    »Baby, geh nicht«, flehte Shepley und beugte sich zu ihrem Fenster runter.
    America startete den Motor. »Es gibt hier eine richtige und eine falsche Seite, Shep. Und du stehst auf der falschen.«
    »Ich stehe an deiner Seite«, sagte er mit verzweifeltem Blick.
    »Nein, das tust du nicht mehr.« Sie setzte zurück.
    »America? America!«, schrie Shepley.
    Nachdem der Honda außer Sichtweite war, drehte Shepley sich um und atmete

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