Walking Disaster
Schritt auf uns zu.
»America«, rief die sich windende Abby, »steh nicht bloß so da! Hilf mir!«
Americas Mund verzog sich zu einem Grinsen und sie lachte kurz auf. »Ihr beide seht total lächerlich aus.«
»Vielen Dank auch, du Freundin!«, stieß Abby ungläubig hervor. Sobald wir das Haus verlassen hatten, wehrte sie sich noch heftiger. »Lass mich endlich runter, verdammt!«
Ich ging auf Donnies wartendes Auto zu, riss eine der hinteren Türen auf und stieß Abby hinein. »Donnie, du machst heute Abend den Fahrdienst, oder?«
Donnie drehte sich zu uns um und betrachtete das Gerangel vom Fahrersitz aus. »Schon.«
»Du musst uns zu meiner Wohnung bringen.«
»Travis … ich glaube nicht …«
»Mach schon, Donnie, sonst schlag ich dir eigenhändig den Schädel ein, so wahr mir Gott helfe.«
Donnie legte auf der Stelle den Gang ein und fuhr los. Da hechtete Abby zum Türgriff. »Ich komme bestimmt nicht mit in deine Wohnung!«
Ich packte erst eines ihrer Handgelenke, dann das andere. Sie beugte sich vor und schlug ihre Zähne in meinen Unterarm. Es tat höllisch weh, aber ich schloss nur die Augen. Als ich merkte, dass sie durch meine Haut gedrungen war und der Schmerz wie Feuer durch meinen Arm fuhr, brummte ich nur.
»Tob dich aus, Täubchen. Ich hab deine Faxen jetzt satt.«
Sie ließ von mir ab und versuchte, ihre Hände zu befreien, wahrscheinlich eher, weil ich sie beleidigt hatte, als um wegzukommen. »Meine Faxen? Lass mich sofort aus diesem verdammten Wagen!«
Ich hob ihre Hände nah an mein Gesicht. »Ich liebe dich, verdammt! Und du gehst jetzt nirgendwohin, bis du nicht nüchtern bist und wir das geklärt haben!«
»Du bist der Einzige, dem das noch nicht klar ist, Travis!«
Da ließ ich ihre Hände los, und sie verschränkte schmollend die Arme, bis wir bei der Wohnung ankamen.
Sobald das Auto stand, beugte sie sich vor. »Kannst du mich nach Hause bringen, Donnie?«
Ich öffnete die Tür und zog Abby am Arm heraus, bevor ich sie mir wieder über die Schulter warf. »Nacht, Donnie«, rief ich und schleppte sie die Treppe hinauf.
»Ich werde deinen Vater anrufen!«, schrie sie.
Da musste ich einfach lachen. »Und der wird mir wahrscheinlich auf die Schulter klopfen und sagen, das wurde aber auch verdammt noch mal Zeit!«
Abby zappelte herum, während ich versuchte, die Schlüssel aus meiner Tasche zu ziehen.
»Hör auf, Täubchen, sonst fallen wir noch beide die Treppe runter!«
Endlich hatte ich die Tür offen und stapfte in Shepleys Zimmer.
»Lass. Mich. Runter!«, kreischte Abby.
»Na schön«, sagte ich und ließ sie auf Shepleys Bett fallen. »Schlaf dich aus. Wir reden morgen.«
Ich konnte mir vorstellen, wie sauer sie sein musste. Und obwohl mein Rücken schmerzte, nachdem er zwanzig Minuten lang von Abbys Fäusten traktiert worden war, empfand ich es als Erleichterung, sie wieder in der Wohnung zu wissen.
»Du hast mir gar nichts mehr zu sagen, Travis! Ich gehöre dir nicht!«
Ihre Worte brachten eine Wut tief in meinem Inneren zum Lodern. Ich stürmte zum Bett, stützte mich links und rechts von ihr auf die Matratze und kam ganz nahe an ihr Gesicht.
»Aber ich gehöre dir!«, brüllte ich. Ich hatte mich dermaßen verausgabt, dass ich merkte, wie mein Gesicht rot anlief. Abby hielt meinem Blick stand, ohne auch nur zu blinzeln. Ich schaute keuchend auf ihre Lippen. »Ich gehöre dir«, flüsterte ich und merkte, wie mein Zorn dem Verlangen Platz machte.
Abby packte mich, allerdings nicht, um mich zu schlagen, sondern sie hielt meinen Kopf fest und küsste mich mit aller Macht. Ohne Zögern hob ich sie vom Bett auf und trug sie in mein Zimmer, wo wir zusammen auf die Matratze fielen.
Abby riss mir die Klamotten vom Leib, ich öffnete ihr Kleid in einer einzigen Bewegung. Sofort hatte sie es sich über den Kopf gezogen und auf den Boden geschleudert. Unsere Blicke trafen sich, dann küsste ich sie und stöhnte in ihren Mund, als sie den Kuss erwiderte.
Bevor ich auch nur Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken, waren wir beide nackt. Abby packte nach meinem Po und konnte es anscheinend kaum erwarten, mich in sich zu spüren. Ich wehrte mich noch, obwohl Adrenalin und der Alkohol in meinem Blut verrückt spielten. Mein Verstand regte sich und Gedanken an nicht mehr abzuwendende Folgen kamen mir in den Sinn. Ich war ein Arschloch gewesen, hatte sie vor den Kopf gestoßen, aber ich wollte bestimmt nicht, dass Abby sich im Nachhinein fragte, ob ich diese
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