Walking Disaster
schleppte sie Richtung Tanzfläche. Sie fügte sich und schlenkerte übertrieben mit unseren Armen, bis wir den Holzboden unter unseren Füßen hatten. Mit Megan zu tanzen, das war immer unterhaltsam. Sie kannte kein Schamgefühl und ließ mich mit ihr machen, was ich wollte. Auf der Tanzfläche und sonst auch. Wie üblich, hörten die meisten anderen zu tanzen auf und glotzten nur.
Wir veranstalteten auch sonst ein Spektakel, aber ich fühlte mich diesmal extrem verrucht. Megans dunkle Haare peitschten mir mehrmals ins Gesicht, aber ich war wie betäubt. Als ich sie hochhob, schlang sie ihre Beine um meine Taille, lehnte sich zurück und hob die Arme über ihren Kopf. Sie lächelte, als ich mich vor der ganzen Bar an ihr rieb. Nachdem ich sie wieder auf den Boden gestellt hatte, drehte sie sich um, beugte sich vor und umfasste ihre Fesseln.
Mir lief der Schweiß übers Gesicht. Megans Haut war so nass, dass meine Hände jedes Mal abrutschten, wenn ich sie berührte. Ihre Bluse war genauso durchweicht wie mein Hemd. Sie beugte sich vor, um mich zu küssen, die Lippen leicht geöffnet, aber ich wich ihr aus und warf einen Blick zur Bar.
Da sah ich ihn. Ethan Coats. Abby hatte sich zu ihm gedreht und schenkte ihm dieses betrunkene, flirtende, Nimm-mich-mit-nach-Hause-Lächeln, das ich in einer Menge von tausend Frauen erkannte.
Ich ließ Megan auf der Tanzfläche stehen und arbeitete mich durch das Getümmel, die sich um uns gebildet hatte. In dem Moment, bevor ich Abby erreicht hatte, legte ihr Ethan die Hand aufs Knie. Als ich mich daran erinnerte, womit er ein Jahr zuvor davongekommen war, ballte ich eine Hand zur Faust und schob mich mit dem Rücken zu Ethan zwischen die beiden.
»Bist du so weit, Täubchen?«
Abby schob mich mit einer Hand auf meinem Bauch beiseite, und ihr Lächeln flammte erst wieder auf, als Ethan in ihr Blickfeld kam. »Ich unterhalte mich gerade, Travis.« Sie nahm die Hand weg, spürte, wie feucht sie war, und wischte sie theatralisch an ihrem Kleid ab.
»Kennst du diesen Typen überhaupt?«
Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Das ist Ethan.«
Ethan streckte eine Hand aus. »Schön, dich kennenzulernen.«
Ich konnte den Blick nicht von Abby wenden, die diesen kranken, abartigen Idioten anstarrte. Ethans Hand hing unbeachtet in der Luft, während ich darauf wartete, dass Abby sich wieder an meine Anwesenheit erinnerte.
Verächtlich deutete sie auf mich. »Ethan, das ist Travis.« Ihre Stimme klang betont weniger enthusiastisch als bei seiner Vorstellung, was mich nur noch mehr aufregte.
Ich funkelte Ethan böse an und starrte dann auf seine Hand. »Travis Maddox«, sagte ich leise und so drohend wie möglich.
Ethan riss die Augen auf und zog verlegen seine Hand zurück. »Travis Maddox? Der Travis Maddox von der Eastern?«
Ich stützte mich hinter Abby vorbei auf die Bar. »Ja, was dagegen?«
»Ich habe dich letztes Jahr gegen Shawn Smith kämpfen sehen, Mann. Da dachte ich, ich würde einen sterben sehen!«
Ich kniff meine Augen zusammen und biss die Zähne aufeinander. »Willst du so was noch mal erleben?«
Ethan lachte nur verlegen und schaute hektisch zwischen uns beiden hin und her. Als ihm klar wurde, dass ich nicht scherzte, lächelte er Abby entschuldigend an und verzog ich.
»Bist du jetzt fertig?«, giftete ich.
»Weißt du, was für ein Riesenarschloch du bist?«
»Ich habe mir schon Schlimmeres anhören müssen.« Ich streckte die Hand aus und half ihr vom Barhocker herunter. So angepisst konnte sie also doch nicht sein.
Ein lauter Pfiff lockte Shepley herbei, der nach einem Blick in mein Gesicht wusste, dass es an der Zeit war zu gehen. Erst benutzte ich meine Schulter, um uns einen Weg durch die Menge zu bahnen und stieß dabei rücksichtslos ein paar Unbeteiligte um, nur um Dampf abzulassen, bis Shepley die Führung übernahm und uns nach draußen lotste.
Sobald wir vor dem Lokal standen, ergriff ich Abbys Hand, aber sie riss sich los.
Ich wirbelte herum und brüllte ihr ins Gesicht. »Ich sollte dich einfach küssen und es hinter mich bringen! Du benimmst dich lächerlich! Ich habe dich auf den Hals geküsst, na und?«
Abby lehnte sich zurück, und weil ihr der Abstand zwischen uns noch nicht ausreichte, stieß sie mich zurück. Egal, wie sauer ich war, sie kannte anscheinend keine Furcht. Das war irgendwie scharf.
»Ich bin nicht dein Fuck Buddy, Travis.«
Ich schüttelte den Kopf und konnte es nicht fassen. Falls es überhaupt irgendetwas gab, womit
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