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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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ich ihr in die Augen schauen und so nah wie möglich bei ihr sein konnte.
    Gerade als ich meinte, die ganze Nacht so weitermachen zu können, stöhnte Abby auf.
    »Travis.«
    Sie meinen Namen so keuchen zu hören, entwaffnete mich und raubte mir jede Zurückhaltung. Ich musste schneller werden und tiefer eindringen, bis jede Faser meines Körpers sich anspannte. Ich stöhnte und zuckte ein paarmal in ihr, bevor ich auf sie fiel.
    Meine Nase war an ihrem Hals. Sie duftete nach Schweiß, ihrer Bodylotion … und nach mir. Das war verdammt phantastisch.
    »Das war ja vielleicht ein erster Kuss«, sagte sie schläfrig, aber zufrieden.
    Ich suchte ihr Gesicht mit meinen Augen ab und lächelte. »Dein letzter erster Kuss.«
    Abby blinzelte, und ich rollte neben sie auf die Matratze, ein Arm über ihren nackten Bauch gelegt. Plötzlich war der Morgen etwas, auf das ich mich freute. Es würde unser erster Tag zusammen sein, und anstatt in kaum verhohlener Trauer zu packen, konnten wir ausschlafen, geradezu lächerlich lange den Morgen im Bett vertrödeln und dann einfach den Tag als Paar genießen. Das klang für mich verdammt nahezu himmlisch.
    Noch vor drei Monaten hätte niemand mir weismachen können, dass ich jemals so empfinden würde. Jetzt wollte ich überhaupt nichts anderes mehr.
    Ein tiefer, entspannender Atemzug hob und senkte meine Brust, während ich langsam neben der zweiten Frau einschlief, die ich je in meinem Leben geliebt hatte.

16. KAPITEL
    Wut und Angst
    Zuerst geriet ich nicht in Panik. Zuerst sorgte eine schläfrige Benommenheit für ein gewisses Gefühl der Ruhe. Zuerst war ich nur ein klein wenig enttäuscht und gleich anschließend neugierig, nachdem ich die Hand nach Abby ausgestreckt und sie nicht gespürt hatte.
    Wahrscheinlich war sie im Bad oder vielleicht aß sie Haferflocken auf der Couch. Sie hatte mir eben erst ihre Jungfräulichkeit geschenkt. Jemand, mit dem sie viel Zeit verbracht und dem gegenüber sie so getan hatte, als hege sie nur platonische Gefühle für ihn. Das war ganz schon viel auf einmal.
    »Täubchen?«, rief ich. Ich hob nur den Kopf, in der Hoffnung, sie würde zurück zu mir ins Bett krabbeln. Doch nach kurzer Zeit setzte ich mich auf.
    Da ich keine Ahnung davon hatte, was mich erwartete, schlüpfte ich nur rasch in die Boxershorts, die ich in der Nacht abgestreift hatte, und zog mir ein T-Shirt über.
    Ich schlurfte über den Flur zur Badezimmertür und klopfte. Die Tür öffnete sich ein bisschen. Ich hörte nichts, rief aber trotzdem noch mal nach ihr. »Täubchen?«
    Als ich die Tür weiter aufmachte, war es dahinter wie erwartet leer und dunkel. Als Nächstes ging ich ins Wohnzimmer und rechnete fest damit, sie in der Küche oder auf der Couch zu finden, doch sie war nirgends.
    »Taube?«, rief ich und wartete auf eine Antwort.
    Panik begann, in mir hochzusteigen, doch ich weigerte mich auszurasten, bevor ich verdammt noch mal wusste, was überhaupt los war. Also marschierte ich in Shepleys Zimmer und riss ohne anzuklopfen die Tür auf.
    America lag neben Shepley, genauer gesagt: in seinen Armen. So wie ich mir Abby in meinen eigentlich vorgestellt hätte.
    »He Leute, habt ihr Abby gesehen? Ich kann sie nirgends finden.«
    Shepley stützte sich auf einen Ellbogen und rieb sich die Augen. »Hä?«
    »Abby«, sagte ich ungeduldig und schaltete das Licht ein. Shepley und America zuckten gleichermaßen zusammen. »Habt ihr sie gesehen?«
    Unterschiedliche Szenen liefen in meinem Kopf ab, die jeweils unterschiedliche Alarmstufen auslösten. Vielleicht war sie mit Toto draußen gewesen und jemand hatte sie entführt, oder verletzt, oder vielleicht war sie die Treppe runtergefallen. Aber Totos Pfoten waren hinter mir auf dem Flur zu hören, das konnte es demnach nicht gewesen sein. Vielleicht holte sie nur irgendwas aus Americas Auto.
    Ich rannte zur Wohnungstür und schaute hinaus. Als Nächstes lief ich die Treppe runter und suchte jeden Zentimeter zwischen der Wohnungstür und Americas Auto ab.
    Nichts. Sie war verschwunden.
    Shepley tauchte im Türrahmen auf. Er blinzelte und rieb sich gegen die Kälte die Arme.
    »Ja. Sie hat uns ganz früh geweckt. Sie wollte nach Hause.«
    Ich sprang, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe wieder hinauf, packte Shepley bei den Schultern, schob ihn rückwärts durchs ganze Zimmer und drückte ihn auf der anderen Seite an die Wand. Er krallte sich in mein T-Shirt, halb verärgert, halb erstaunt dreinblickend.
    »Was

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