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Wallander 05 - Die falsche Fährte

Wallander 05 - Die falsche Fährte

Titel: Wallander 05 - Die falsche Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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offenbaren. Doch seine Schwäche war ebenso leicht auszumachen. Er konnte nicht vermeiden, seine berufliche Verantwortung auch zu einer persönlichen Angelegenheit zu machen.
Dein
Täter, hatte Mats Ekholm gesagt. Besser konnte seine Schwäche nicht beschrieben werden. Der Mann, der Wetterstedt und Carlman getötet hatte, fiel wirklich unter seine Verantwortung. Ob er es wollte oder nicht.
    Er stieg in den Wagen und nahm sich vor, den Plan zu befolgen, den er am Morgen aufgestellt hatte. Er fuhr zu Wetterstedts Villa hinaus. Die Absperrung am Strand war verschwunden. Göran Lindgren und ein älterer Mann, von dem er annahm, daß es sich um Lindgrens Vater handelte, waren damit beschäftigt, das Boot zu schleifen. Er verspürte keine Lust, zu ihnen zu gehen und sie zu begrüßen. Da er immer noch das Schlüsselbund hatte, ging er zum Haus und schloß auf. Die Stille war betäubend. Er setzte sich in einen der Ledersessel im Wohnzimmer. Entfernte Geräusche vom Strand drangen schwach zu ihm herein. Er blickte sich im Zimmer um. Was erzählten die Gegenstände? War der Täter jemals im Haus gewesen? Er merkte, daß es ihm schwerfiel, seine Gedanken zu ordnen. Er stand auf und trat an das große Panoramafenster, das auf den Garten, den Strand und das Meer hinausging. Hier hatte Gustaf Wetterstedt sicher oft gestanden. Der Parkettfußboden war hier stärker abgenutzt. Er sah aus dem Fenster. Jemand hatte den Springbrunnen abgestellt. Während er seinen Blick frei wandern ließ, fand er zu dem Gedankengang zurück, den er eben nicht hatte fassen können.
Auf dem Hügel oberhalb von Carlmans Haus stand mein Täter und verfolgte das Fest. Er kann viele Male dort gewesen sein. Von dort aus konnte er die Macht ausüben, die darin besteht zu sehen, ohne gesehen zu werden. Die Frage ist jetzt, wo der Hügel liegt, von dem aus du den gleichen
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guten Überblick über Gustaf Wetterstedt hattest. Von wo konntest du ihn sehen, ohne gesehen zu werden?
Er ging im Haus herum und blieb an allen Fenstern stehen. Vom Küchenfenster aus betrachtete er lange einige Bäume, die außerhalb von Wetterstedts Grundstück standen. Aber es waren junge Birken, die das Gewicht eines Menschen, der an ihnen hochkletterte, nicht getragen hätten.
    Erst als er durch das Fenster des Arbeitszimmers hinaussah, meinte er, vielleicht eine Antwort gefunden zu haben. Von dem vorstehenden Garagendach aus konnte man direkt in das Zimmer sehen. Er verließ das Haus und ging um die Garage herum. Er vermutete, daß ein jüngerer Mann in guter körperlicher Verfassung hochspringen, die Dachleiste fassen und sich daran hinaufziehen konnte. Wallander holte eine Leiter, die er auf der anderen Seite des Hauses gesehen hatte. Er lehnte sie an das Garagendach und stieg hinauf. Es war ein mit Teerpappe gedecktes Dach. Weil er nicht sicher war, wie gut es trug, kroch er auf allen vieren zu einer Stelle, von der aus er in Wetterstedts Arbeitszimmer blicken konnte. Danach suchte er methodisch den Punkt, an dem er so weit wie möglich vom Fenster entfernt stand, aber dennoch gute Sicht hatte. Immer noch auf allen vieren untersuchte er die Teerpappe. Sofort entdeckte er ein paar sich kreuzende Schrammen. Mit den Fingerspitzen fuhr er darüber. Jemand hatte mit einem Messer hineingeschnitten. Er blickte sich um. Weder vom Strand noch von der Straße oberhalb von Wetterstedts Haus konnte man ihn sehen. Wallander kletterte wieder hinunter und stellte die Leiter zurück. Dann untersuchte er sorgfältig den Boden neben dem Steinfundament der Garage. Er fand nichts außer einigen schmutzigen und zerrissenen Blättern eines Comics, die auf das Grundstück geweht worden waren. Er kehrte ins Haus zurück. Die Stille war ebenso betäubend wie vorher. Er ging ins Obergeschoß. Durch das Schlafzimmerfenster konnte er Göran Lindgren und seinen Vater sehen, die gerade das Boot auf den Kiel stellten. Er sah, daß sie zu zweit sein mußten, um das Boot umzudrehen.
    Trotzdem war er sich jetzt sicher, daß der Täter allein gewesen war, hier ebenso wie bei dem Mord an Arne Carlman. Auch wenn die Spuren spärlich waren, sprach seine ganze Intuition dafür.
    |175| Ich habe es mit einem Täter zu tun, der allein ist, dachte er. Einem einsamen Mann, der sein Grenzland verläßt und zwei Menschen erschlägt, um dann ihre Skalpe als Trophäen zu nehmen.
    Es war elf Uhr, als Wallander Wetterstedts Haus verließ. Es war eine große Erleichterung, in die Sonne hinauszukommen. Er fuhr zur O

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