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Wallander 05 - Die falsche Fährte

Wallander 05 - Die falsche Fährte

Titel: Wallander 05 - Die falsche Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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K-Tankstelle und aß im Selbstbedienungsrestaurant. Ein Mädchen an einem Nachbartisch nickte ihm zu und sagte hallo. Er grüßte zurück, ohne sich sogleich erinnern zu können, wer sie war. Erst hinterher fiel ihm ein, daß sie Britta-Lena Bodén hieß und Bankkassiererin war. Mit ihrem ausgezeichneten Erinnerungsvermögen war sie ihm einmal bei der Aufklärung eines Verbrechens eine große Hilfe gewesen.
    Um halb zwölf war er zurück im Präsidium.
    Ann-Britt Höglund kam ihm in der Anmeldung entgegen. »Ich habe dich vom Fenster aus gesehen«, sagte sie.
    Wallander wußte sofort, daß etwas passiert war. Er wartete gespannt darauf, was sie sagen würde.
    »Es gibt einen Berührungspunkt«, begann sie. »Ende der sechziger Jahre saß Carlman eine Zeitlang im Gefängnis. Auf Långholmen. In der gleichen Zeit war Gustaf Wetterstedt Justizminister.«
    »Das reicht nicht«, sagte Wallander.
    »Ich bin noch nicht fertig«, fuhr sie fort. »Arne Carlman schrieb einen Brief an Gustaf Wetterstedt. Und als er aus dem Gefängnis kam, trafen sie sich.«
    Wallander stand wie angewurzelt. »Woher weißt du das?«
    »Komm mit in mein Zimmer, dann erzähl ich dir alles.«
    Wallander wußte, was das bedeutete.
    Wenn der Berührungspunkt gefunden war, hatten sie den toten Punkt der Ermittlung überwunden.

|176| 15
    Es hatte damit angefangen, daß das Telefon klingelte.
    Ann-Britt Höglund war auf dem Weg durch den Flur, um mit Martinsson zu sprechen, als sie über das Lautsprechersystem ausgerufen wurde. Sie ging in ihr Zimmer zurück und nahm das Gespräch an. Der Mann am anderen Ende der Leitung sprach mit so leiser Stimme, daß sie zuerst glaubte, er sei krank oder vielleicht verletzt. Aber sie verstand, daß er mit Wallander sprechen wollte. Niemandem sonst wollte er sich anvertrauen, schon gar nicht einer Frau. Sie erklärte ihm, Wallander sei nicht im Hause, niemand wisse, wo er sei, keiner könne sagen, wann er wiederkomme. Aber der Mann am Telefon war sehr bestimmt, obwohl sie eigentlich fand, daß jemand, der so leise sprach, nicht den Eindruck machte, einen ausgeprägten Willen zu haben. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, das Gespräch zu Martinsson hinüberzulegen und ihn die Rolle Wallanders spielen zu lassen. Aber sie überlegte es sich anders. Etwas in der Stimme des Mannes sagte ihr, daß er vielleicht wußte, wie Wallander sprach.
    Schon gleich zu Anfang hatte er gesagt, daß er wichtige Informationen habe. Sie hatte gefragt, ob es Gustaf Wetterstedt betreffe.
Vielleicht
, hatte er geantwortet. Dann hatte sie gefragt, ob es Arne Carlman betreffe.
Vielleicht
, hatte er wieder geantwortet. Sie hatte ihn in der Leitung halten wollen, da er sich weigerte, seinen Namen zu nennen.
    Schließlich hatte er selbst das Problem gelöst. Er hatte so lange geschwiegen, daß sie schon glaubte, das Gespräch sei unterbrochen. Aber genau in dem Augenblick sprach er wieder und fragte nach der Faxnummer der Polizei.
»Geben Sie es Wallander«
, sagte der Mann.
»Keinem anderen.«
    Eine Stunde später war das Fax gekommen. Und jetzt lag es auf ihrem Tisch. Sie reichte es Wallander, der sich auf ihren Besucherstuhl |177| gesetzt hatte. Er stellte zu seiner Verwunderung fest, daß der Absender Skoglunds Eisenwarengeschäft in Stockholm war.
    »Ich habe die Nummer ausfindig gemacht und dort angerufen«, sagte sie. »Ich fand es auch komisch, daß ein Eisenwarengeschäft am Sonntag geöffnet hat. Durch einen Hinweis auf einem Anrufbeantworter bekam ich über sein Mobiltelefon den Besitzer zu fassen. Er konnte auch nicht verstehen, wie jemand von seinem Büro aus ein Fax gesendet hatte. Er war auf dem Weg zum Golfspielen, versprach jedoch, der Sache nachzugehen. Eine halbe Stunde später rief er an und berichtete aufgebracht, daß jemand in sein Büro eingebrochen sei.«
    »Komische Geschichte«, sagte Wallander.
    Dann las er das Fax. Es war handgeschrieben und teilweise schwer zu entziffern. Er dachte wieder einmal, daß er eine Brille brauchte. Er konnte das Gefühl, daß ihm die Buchstaben vor den Augen tanzten, nicht mehr mit Müdigkeit oder Überanstrengung abtun. Das Fax war teils in Schreibschrift, teils in Druckbuchstaben geschrieben und schien in großer Eile aufgesetzt worden zu sein. Wallander las es schweigend. Dann wiederholte er den Text laut, um sicher zu sein, daß er nichts mißverstanden hatte.
    »›Arne Carlman saß im Frühjahr 1969 wegen Hehlerei und Betrug auf Långholmen ein. Damals war Gustaf

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