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Wallander 06 - Die fünfte Frau

Wallander 06 - Die fünfte Frau

Titel: Wallander 06 - Die fünfte Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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verließ unauffällig seinen Platz und ging in den Flur. Wallander wußte, daß er jetzt die Frau namens Carlman aufspürte.
    |480| Es dauerte weniger als fünf Minuten.
    Birch machte Wallander ein Zeichen, in den Flur hinauszukommen. Ann-Britt Höglund versuchte in der Zwischenzeit, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was Hedwig Taxell über das Verhältnis ihrer Tochter zu Eugen Blomberg wußte.
    »Das war leicht«, sagte Birch. »Annika Carlman. Sie hat den Platz gebucht und bezahlt. Ich habe die Adresse. Es ist nicht weit von hier. Lund ist noch immer eine Kleinstadt.«
    »Dann fahren wir hin«, sagte Wallander.
    Er ging zurück ins Zimmer. »Annika Carlman«, sagte er. »Sie wohnt hier in der Bankgatan.«
    »Ich habe ihren Vornamen nie gehört«, sagte Hedwig Taxell.
    »Wir lassen euch beide jetzt eine Weile allein«, fuhr Wallander fort. »Wir müssen am besten gleich mit ihr reden.«
    Sie fuhren in Birchs Wagen. Es dauerte keine zehn Minuten. Es war halb sieben. Annika Carlman wohnte in einem Mietshaus vom Anfang des Jahrhunderts. Birch klingelte an der Sprechanlage. Eine Männerstimme antwortete, Birch stellte sich vor, die Haustür wurde geöffnet. Im ersten Stock stand eine Wohnungstür offen. Ein Mann erwartete sie. Er stellte sich vor.
    »Ich bin Annikas Mann«, sagte er. »Was ist passiert?«
    »Nichts«, sagte Birch. »Wir müssen nur ein paar Fragen stellen.«
    Der Mann bat sie herein. Die Wohnung war groß und aufwendig eingerichtet. Aus einem der Zimmer waren Musik und Kinderstimmen zu hören. Kurz darauf erschien Annika Carlman. Sie war groß und trug einen Trainingsanzug.
    »Hier sind zwei Polizisten, die mit dir reden wollen. Aber es scheint nichts passiert zu sein.«
    »Wir müssen ein paar Fragen stellen, die Katarina Taxell betreffen«, sagte Wallander.
    Sie setzten sich in ein Zimmer, dessen Wände von Bücherregalen bedeckt waren. Wallander fragte sich, ob Annika Carlmans Mann auch Lehrer war.
    Er kam sofort zur Sache. »Wie gut kennen Sie Katarina Taxell?«
    »Wir haben zusammen Badminton gespielt. Sonst hatten wir keinen Kontakt.«
    |481| »Sie wissen natürlich, daß sie ein Kind bekommen hat?«
    »Wir haben fünf Monate nicht gespielt. Aus genau dem Grund.«
    »Wollten Sie jetzt wieder anfangen?«
    »Wir hatten verabredet, daß sie sich melden wollte.«
    Wallander nannte die Namen ihrer drei Freundinnen.
    »Ich kenne sie nicht. Wir haben nur Badminton gespielt.«
    »Seit wann?«
    »Seit ungefähr fünf Jahren. Wir haben an derselben Schule unterrichtet.«
    »Ist es wirklich möglich, mit einer Person regelmäßig über fünf Jahre hinweg Badminton zu spielen, ohne sie näher kennenzulernen?«
    »Das ist natürlich möglich.«
    Wallander überlegte, wie er weiterkommen konnte. Annika Carlman gab klare und eindeutige Antworten. Dennoch kam es ihm vor, als bewegten sie sich von etwas weg. »Sie haben sie nie mit jemand anderem gesehen?«
    »Mann oder Frau?«
    »Fangen wir mit Mann an.«
    »Nein.«
    »Auch nicht, als Sie zusammen gearbeitet haben?«
    »Sie war sehr zurückhaltend. Ein Lehrer dort war an ihr interessiert. Sie verhielt sich sehr kühl. Direkt abweisend, muß man schon sagen. Aber mit den Schülern kam sie gut klar. Sie war tüchtig. Eine hartnäckige und tüchtige Lehrerin.«
    »Haben Sie sie jemals mit einer Frau zusammen gesehen?«
    Wallander hatte die Hoffnung, daß die Frage etwas bringen könnte, schon aufgegeben, bevor er sie stellte. Aber er hatte zu früh resigniert.
    »Ja, tatsächlich«, antwortete sie. »Vor ungefähr drei Jahren.«
    »Wer war das?«
    »Ich weiß nicht, wie sie heißt. Aber ich weiß, was sie tut. Das Ganze war ein sonderbarer Zufall.«
    »Und was tut sie?«
    »Was sie jetzt tut, weiß ich nicht. Aber damals servierte sie jedenfalls in einem Speisewagen.«
    |482| Wallander legte die Stirn in Falten. »Sie haben Katarina Taxell in einem Zug getroffen?«
    »Ich sah sie zufällig mit einer anderen Frau in der Stadt. Ich ging auf der anderen Straßenseite. Wir haben uns nicht einmal gegrüßt. Ein paar Tage danach bin ich nach Stockholm gefahren. Irgendwo hinter Alvesta bin ich in den Speisewagen gegangen. Als ich bezahlen wollte, erkannte ich die Frau, die da arbeitete. Es war die Frau, die ich zusammen mit Katarina gesehen hatte.«
    »Sie wissen natürlich nicht, wie sie heißt?«
    »Nein.«
    »Aber Sie haben es Katarina hinterher erzählt?«
    »Nein. Ich hatte es wohl schon wieder vergessen. Ist das wichtig?«
    Wallander dachte plötzlich an den

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