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Wallander 09 - Der Feind im Schatten

Wallander 09 - Der Feind im Schatten

Titel: Wallander 09 - Der Feind im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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schnell, blieb dann und wann stehen und drehte sich um, ging dann weiter. Plötzlich war er verschwunden, im Gewimmel der Menschen in einer Seitenstraße.
     
    Wallander erwachte mit einem Ruck. Es hatte angefangen zu regnen, Tropfen fielen auf seinen nackten Fuß am Boden. Er stand auf und ging hinein. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, hielt er inne. Plötzlich schien es ihm, alssähe er einen Zusammenhang, noch unklar, aber dennoch etwas, was Licht auf die Frage werfen konnte, wo Håkan von Enke sich nach seinem Verschwinden aufgehalten hatte. Ein Versteck, dachte Wallander. Als er verschwand, wusste er, was er tun würde. Von seinem Spaziergang auf dem Valhallaväg begab er sich an einen Ort, wo ihn niemand finden würde. Wallander war sich jetzt auch sicher, dass Louise nicht auf das Verschwinden ihres Mannes vorbereitet gewesen war, ihre Besorgnis war echt gewesen. Es waren keine Beweise hinzugekommen, keine Fakten, nur diese Intuition, die ihn überzeugte.
    Wallander ging langsam in die Küche. Der Steinboden unter seinen Füßen war kühl. Er bewegte sich vorsichtig, als fürchtete er, seine Gedanken könnten sich verflüchtigen. Die Legosteine lagen auf dem Küchentisch. Er setzte sich. Ein Versteck, dachte er wieder. Alles geplant, gut organisiert, ein U-Boot-Kommandant weiß, wie man sein Dasein bis ins kleinste Detail arrangiert. Wallander versuchte, das Versteck vor sich zu sehen. Er hatte das Gefühl, sogar zu wissen, wo Håkan von Enke sich aufgehalten hatte. Er war ihm nahe gewesen, ohne es zu bemerken.
    Er beugte sich über den Tisch und stellte eine Reihe von Legofiguren auf. Für jeden Einzelnen, der mit Håkan und Louise zu tun gehabt hatte. Sten Nordlander, die Tochter Signe, Steven Atkins in seinem Haus bei San Diego. Aber auch die Personen, die sich mehr an der Peripherie befunden hatten. Er stellte all diese Figuren auf, eine nach der anderen, und fragte sich, wer von ihnen von Enke geholfen haben konnte, jemand, der dafür gesorgt hatte, dass alles Nötige vorhanden war, einschließlich Geld.
    Das ist es, was ich suche, dachte Wallander. Ein Versteck. Ob Ytterberg denkt wie ich, oder ob er mit einer anderen Sorte von Legosteinen spielt? Er griff zum Telefon und wählte die Nummer. Es regnete jetzt stärker, ein Platzregen trommelte gegen die Fensterbleche.
    Ytterberg meldete sich. Die Verbindung war schlecht. Er war draußen, auf einer Straße. »Ich sitze in einem Restaurant und bezahle gerade. Kann ich zurückrufen?«
    Zwanzig Minuten später war er in seinem Büro in der Bergsgata und rief an.
    »Ich gehöre zu den Leuten, denen es nicht schwerfällt, nach dem Urlaub wieder zur Arbeit zu gehen«, antwortete er auf Wallanders Frage, wie er sich fühle in den ersten Tagen nach dem Urlaub.
    »Meine Erfahrung ist eine andere«, sagte Wallander. »Zurückzukommen bedeutet, einen Schreibtisch vorzufinden, auf dem sich Papiere stapeln, die andere mit fröhlichen kleinen Merkzetteln beklebt haben, auf denen sie ihren eigenen Urlaub ankündigen.«
    Er beschrieb zunächst sein Treffen mit Herman Eber. Ytterberg hörte aufmerksam zu und hatte verschiedene Fragen. Dann erzählte Wallander, dass Håkan von Enke aufgetaucht war. Er berichtete, was Linda erzählt hatte, und wurde dabei noch sicherer, dass sie sich nicht geirrt hatte. Als Ytterberg ihn fragte, zögerte er nicht mit der Antwort.
    »Kann deine Tochter sich geirrt haben?«
    »Nein. Aber ich verstehe, dass du die Frage stellst. Es ist ja ein merkwürdiges Zusammentreffen.«
    »Keinerlei Zweifel, dass er es war?«
    »Nein. Ich kenne meine Tochter. Wenn sie sagt, er war es, dann war er es. Kein Doppelgänger, keiner, der ihm ähnelte, sondern eindeutig Håkan von Enke.«
    »Was sagt dein Schwiegersohn?«
    »Sein Vater ist nicht nach Kopenhagen gekommen, um sich mit ihm zu treffen. Es gibt keinen Grund, ihm nicht zu glauben.«
    »Aber ist es wirklich nachvollziehbar, dass er nicht versucht, Kontakt zu seinem Sohn aufzunehmen?«
    »Was nachvollziehbar ist oder nicht, kann ich nicht sagen.Aber ich glaube nicht, dass Hans so dumm ist, Linda täuschen zu wollen.«
    »Seine Partnerin täuschen zu wollen, oder deine Tochter?«
    »Vor allem die Frau, mit der er ein Kind hat. Wenn man denn überhaupt das eine vom anderen trennen kann.«
    Sie redeten noch eine Weile hin und her darüber, was das Wiederauftauchen von Enkes zur Folge haben konnte.
    Für Ytterberg bedeutete es vor allem, dass er der Frage nachgehen musste, ob und in welcher

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