Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Walter Ulbricht (German Edition)

Walter Ulbricht (German Edition)

Titel: Walter Ulbricht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon Krenz (Hrsg.)
Vom Netzwerk:
ausgeben? Haben wir denn keine dringlicheren Ausgaben? Wird hier nicht alles zu großzügig geplant? Obwohl es uns damals nicht leicht fiel, wurde zugunsten der neuen Hochschulanlagen und damit zugunsten unseres sozialistischen Sports, zugunsten unserer Jugend und ihrer harmonischen Entwicklung entschieden. Die Erfahrungen haben diese Entscheidungen gerechtfertigt. Heute gibt es niemanden mehr, der etwa sagte: Wir hätten damals das Geld für nützlichere Zwecke anwenden sollen‹«, so Ulbricht 1960, zitiert von Willi Knecht. »›Die Deutsche Hochschule für Körperkultur hat jetzt als zentrale Lehr- und Forschungsstätte mit die Verantwortung für die gesamte Entwicklung von Körperkultur und Sport auf allen Gebieten und auch für die Entwicklung des Massensports. Daraus ergeben sich für die Deutsche Hochschule für Körperkultur große Aufgaben. Sie muss durch Ausbildung und praktische Tätigkeit dem Deutschen Turn- und Sportbund helfen, den Volkssport schnell und allseitig zu entwickeln.‹
    Gut zwei Jahre nach Walter Ulbrichts Tod am 1. August 1973 konnte die Deutsche Hochschule für Körperkultur zu ihrem 25-jährigen Bestehen im Oktober 1975 eine Jubiläumsbilanz vorweisen, die ihre Unentbehrlichkeit für den DDR-Sport belegt. DHfK-Rektor Professor Dr. Günther Stiehler in seinem Rechenschaftsbericht: ›Nachdem zur Eröffnung der DHfK am 22. Oktober 1950 die ersten 96 Studierenden immatrikuliert wurden, waren es im Jahre 1960 im Direkt- und Fernstudium bereits mehr als 2.000. 1953 kam das Fernstudium für Diplomsportlehrer, die Aufnahme des Studiums, für Schulsportlehrer, ab 1958 das Trainer-Fachschul-Fernstudium sowie ab 1964 Studienformen für Ausländer‹«, zitierte Knecht Rektor Stiehler im Jahr 1975, um dann fortzufahren: »Neben der oftmals unter Hintanstellung anderer, gesellschaftspolitisch objektiv zumindest gleichwertiger Aufgaben lieferte Ulbricht dem DDR-Sport zwei Jahrzehnte lang zitierbare Förderungsparolen. Ob zum Volkssport oder zur Jagd nach Titeln und Medaillen: Der ›Freund der Jugend und der Sportler‹ hatte stets einen passenden Slogan zur Hand, angefangen von der für das III. Deutsche Turn- und Sportfest 1959 kreierten Parole: ›Jedermann an jedem Ort, einmal in der Woche Sport‹ – lange Zeit der populärste Werbevers des DDR-Sports.
    Gegen Ende des Sommers 1966, der dem Deutschen Turn- und Sportbund erstmals auf breiter Basis den Durchbruch zur leistungssportlichen Weltspitze brachte, formulierte Ulbricht am 19. September beim Empfang der Medaillengewinner der Sommersportarten im Ost-Berliner Sitz des Staatsrates: ›Wir haben buchstäblich mit nichts begonnen. Aber Schritt für Schritt ging es voran. Körperkultur und Sport sind ein elementarer Bestandteil unserer sozialistischen Entwicklung, und Ihr seid die Verkörperer der höchsten Leistungen auf diesem Gebiet.‹
    Nicht nur sportliche, auch hochpolitische Ereignisse nahm Ulbricht zum passenden Anlass, die Weiterentwicklung des Sports zu propagieren; er machte das Thema Sport als Redeinhalt für jede Gelegenheit hoffähig. Immer wieder nutzte er seine ganze Autorität, ›die Werktätigen und die Jugend noch stärker als bisher für Sport und Spiel zu gewinnen‹, so bei der 11. Sitzung des Staatsrates am 20. September 1968, als er alle gesellschaftlichen Organisationen zu einer noch intensiveren Förderung des Sports animierte: ›So wird deutlich, dass Körperkultur und Sport mit der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus untrennbar verbunden sind. Es gilt, diese Erkenntnis überall zu vertiefen und noch besser dafür zu sorgen, dass Körperkultur und Sport die gesunde, optimistische und schöpferische Lebensweise unseres Volkes in der sozialistischen Menschengemeinschaft mitformen. Für alle Bürger und, für die ganze Gesellschaft gilt auf dem Gebiet der Körperkultur das neue Ziel: ›Jedermann an jedem Ort – jede Woche mehrmals Sport.‹«
    Soweit Willi Knecht über Walter Ulbrichts Beitrag zur Sportpolitik in der DDR.
    Ein anderes Kapitel des DDR-Sports waren die Spartakiaden – auch sie befördert und gefördert von Walter Ulbricht. Am 8. September 1964 sprach er vor Studenten und Wissenschaftlern der DHfK und forderte Funktionäre der Partei, in den Kreis- und Bezirksbüros Tätige und vor allem natürlich die Sportbewegung auf, die Spartakiaden zu Höhepunkten zu gestalten. 1966 fand die erste zentrale Spartakiade statt, an der 12.000 Aktive in 23 Sommersportarten

Weitere Kostenlose Bücher