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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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neue Tränen fort. Himmel, sie würde noch zur Gießkanne werden! Verzweifelt überlegte sie, was sie sagen könnte, doch es kam nur ein: „Er macht mich so wütend!“
    „Das sagtest du schon. Nun musst du dir nur darüber klar werden, warum das so ist, oder?“

8. KAPITEL
    D a Lucas erst in der Morgendämmerung Schlaf gefunden hatte, musste er sich um sieben Uhr nachgerade zwingen, aufzustehen. Einen Moment erwog er ernstlich, Nicole eine Nachricht zu schicken, dass er verhindert wäre, doch das wäre nicht nett gewesen, denn wahrscheinlich war sie schon angekleidet, hatte gefrühstückt und wartete auf ihn.
    Draußen am Grosvenor Square stand bereits ein Reitknecht, eine lebhafte braune Stute mit Damensattel am Zügel, als Lucas dort ankam. Sein eigenes Reittier hatte er erst kürzlich erworben, einen leider sehr nervösen vierjährigen Hengst namens Thunder – ein Angst einflößender Name, dem das Tier anscheinend gerecht zu werden suchte. Sofort machte es Anstalten, sich mit der Stute näher anzufreunden, sodass Lucas ihm mehrfach beweisen musste, wer hier der Herr war.
    Wie sein Pech, das ihn neuerdings zu verfolgen schien, es wollte, stieg der Hengst prompt in dem Augenblick, als das Portal des Hauses sich öffnete und Nicole über die Schwelle trat.
    Ehe Lucas das Pferd zur Räson bringen konnte, stieg es erneut und tänzelte aufgeregt, als ob es der Stute imponieren wollte.
    „Wenn Sie mit diesem Prachtexemplar nicht zurechtkommen, kann ich Lydias Daisy für Sie satteln lassen, Mylord“, rief Nicole und schritt graziös die Stufen hinab. „Daisy ist nämlich lammfromm.“
    „Sie sind zu gütig, Lady Nicole.“
    „Nein, ich bin nie gütig, jedoch leicht zu amüsieren. Ein prachtvolles Tier. Wie heißt es?“
    „Thunder.“
    „Und so ist er auch?“, fragte Nicole, setzte ihren Fuß in die verschränkten Hände ihres Reitknechts und schwang sich mit einer fließenden Bewegung in den Sattel.
    Nachdem auch der Groom sein Reittier, einen Wallach, der gegen die beiden anderen Pferde ziemlich abfiel, erklommen hatte, setzte die kleine Kavalkade sich in Bewegung.
    „Und nun, ein wenig verspätet, guten Morgen, Lady Nicole. Erlauben Sie mir ein Kompliment zu Ihrem fantastischen Reitkleid?“
    „Ja, es ist großartig, nicht wahr. Wie ich Ihnen versprach“, erwiderte sie und legte eine Hand an den hohen Hut, der in verwegenem Winkel auf ihren Locken saß.
    Das dunkelblaue, einer Husarenuniform ähnelnde Ensemble schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihre reizvolle Figur. Doch nicht das Kleid war großartig. Sie war großartig. Lady Nicole Daughtry würde selbst in Lumpen großartig aussehen.
    Am gestrigen Abend im Theater hatte Lucas sehr wohl bemerkt, wie die Männer sie angesehen hatten. Heute Abend würde sie auf Lady Cornwalls Ball ihren ersten Auftritt vor dem ton haben, und er war sich klar darüber, dass er sie dort nicht mehr zu Gesicht bekommen würde, wenn er sie nicht jetzt sofort darum bat, ihn für den Eröffnungstanz und mindestens einen weiteren auf ihre Tanzkarte zu setzen. Außer er nähme seinen Säbel mit zum Ball, um sich den Weg zwischen ihren Bewunderern hindurch freizukämpfen.
    „Es ist noch früh genug für den Hyde Park, falls Sie sich dort mit Ihrem Kostüm zeigen wollen“, bot er an, obwohl er die Antwort kannte. Nicole war freimütig, fast schon vorwitzig, doch sie war nicht eitel.
    „Sie haben mir Richmond versprochen, wo wir ohne Rücksicht auf andere losgaloppieren können. Wir beide, Juliet und ich, sehnen uns nach einem forschen Galopp. Oder werden Sie einen Rückzieher machen, weil Sie fürchten, Sie könnten Ihren Hengst nicht handhaben?“
    „Das kann ich wohl nur als Herausforderung auffassen, oder?“
    „Das hoffe ich doch sehr!“, sagte sie. Dann rief sie: „Oh, sehen Sie, die Frau dort verkauft Erdbeeren.“
    Natürlich benötigte die Alte mit den Erdbeeren keine weitere Ermutigung, sondern lief sofort auf die Straße und hob Lucas ihren Korb entgegen.
    „Und Sie möchten gern Erdbeeren, nehme ich an“, stellte Lucas fest.
    „Ja, bitte; wir können sie essen, wenn wir später die Pferde rasten lassen. Mögen Sie denn keine Erdbeeren?“
    Einen kurzen, irritierenden Augenblick entstand vor seinem geistigen Auge das Bild, wie sie beide im weichen Gras in kühlem Baumschatten lagen, sein Kopf ruhte in Nicoles Schoß, und sie fütterte ihn mit Erdbeeren …
    „Doch, recht gern sogar“, sagte er, während er seine Börse hervorholte. Er gab der Frau eine

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