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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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weiß nicht, was du meinst!“ Der Fächer kam überhaupt nicht mehr zur Ruhe. „Meine Kinder sind meine größte Freude.“
    Aufseufzend fragte Nicole sich, warum sie kein Wort mit ihrer Mutter sprechen konnte, ohne in Erbitterung zu verfallen. „Tut mir leid, Maman . Lydia und ich sind dir sehr dankbar, dass du uns herbegleitet hast.“
    „Das solltet ihr auch. Als Kindermädchen zu fungieren passt nicht in meine Pläne. Noch dazu werde ich euch wohl begleiten müssen, wenn ihr nach Hause wollt. Obwohl – bestimmt genügt es auch, wenn man sieht, wie ich euch zu Rafes Kutsche geleite.“
    „Bestimmt, Maman , und durchaus vorzuziehen.“
    „Auch von mir, Liebes. Oh, und da naht eine bessere Lösung“, trillerte sie und stieß Nicole neckisch mit dem Ellenbogen an. „Sieh nur, wie er dich anschaut! Er verschlingt dich ja geradezu mit Blicken! Gratulation, liebes Kind, Basingstoke ist der beste Fang der Saison. Und ein talentierter Liebhaber, wird geflüstert. Nur gestatte ihm nicht zu viel, sonst könntest du ihn verlieren.“
    Am liebsten hätte Nicole ihrer Mutter irgendwie den Mund gestopft, doch sie murmelte nur. „Das ist widerwärtig.“
    Helen Daughtry lachte. „Diese Ansicht wirst du noch ändern, außer du wählst dir einen ungeschickten Trampel. Von Basingstoke sagt man das zumindest nicht! Ah, gleich ist er hier. Steh gerade, Kind, zeig, was du hast.“
    Unwillkürlich folgte Nicole dem Blick ihrer Mutter. Zielsicher näherte Lucas sich, ohne auch nur eine Person am Rande der Tanzfläche zu beachten. Lord Yalding folgte ihm auf dem Fuße, mit einer Miene, die ahnungsvolle Verwirrung spiegelte, wobei Nicole mitleidig vermutete, dass das sein normaler Geisteszustand war.
    Ihr war klar gewesen, dass Lucas den Ball ebenfalls besuchen würde – vorausgesetzt, er trieb nicht längst leblos in der Themse. Doch offensichtlich war ihm nichts geschehen, er schien heil und gesund zu sein, also musste sein Intermezzo im „Broken Wheel“ Erfolg gehabt haben. Wie schön für ihn!
    Nicht, dass es sie interessiert hätte!
    Aber wie großartig er in dem Abendfrack aussah! Im Licht der vielen Kronleuchter schimmerte sein Haar wie Gold. Sein Blick war vielleicht etwas eindringlicher als sonst, doch das musste sie ja nicht bemerken. Wenn er sich vor ihr verneigte, könnte sie sich abwenden, ihn offen schneiden. Das würde ihm zeigen, dass sie ihre Worte heute Morgen ernst gemeint hatte. Brachte sie das fertig? Konnte sie ihm das antun … und sich selbst?
    Zum Teufel mit ihm, nein!
    „Lady Daughtry“, sagte Lucas, sich vor der Dame verbeugend, die hastig ihren Fächer zuklappte und ihm ihre Hand zum Kuss reichte. „Einen Moment lang glaubte ich, Lady Lydia vor mir zu haben. Mein Kompliment, Mylady, Sie haben das Geheimnis ewiger Jugend entdeckt.“
    „Sie sind zu gütig, Mylord“, hauchte die Angesprochene selig, während Nicole die Augen verdrehte, weil ihre Mutter jede Schmeichelei begeistert und gläubig aufsog. „Und Lord Yalding, Ihnen ebenfalls einen guten Abend“, fuhr sie fort und streckte auch dem Viscount die Hand entgegen. „Wie geht es Ihrer reizenden Mutter? Und Ihren vielen Schwestern? Hoffen wir, dass sie sich alle zu Schönheiten entwickeln, da sie ja nicht mit einer Mitgift rechnen können.“
    Fletchers Ohren begannen zu glühen.
    „Mutter!“
    „Ah, sei nicht so empört, Nicole! Lord Yalding weiß, wie wahr es ist. Wenn dein Bruder nicht das Glück gehabt hätte, dass mein Schwager und seine Söhne zu Fischfutter wurden, stünde ich mit dir und deiner Schwester ebenso traurig da.“
    „Mutter!“, flüsterte Nicole, „das ist selbst für deine Verhältnisse absolut ordinär!“
    „Ach, Liebes, dank dieser dummen Patronessen bei Almack’s ist man unglaublich prüde geworden. Früher waren wir viel offener und hatten, ehrlich gesagt, mehr Spaß. Aber schau, da kommt Lord Frayne. Auf meiner Karte ist doch hoffentlich noch ein Tanz für ihn frei?“
    In der Tat näherte sich ihnen der Genannte mit zügigem Schritt.
    Rasch fasste Lucas Nicole beim Arm. „Kommen Sie mit mir nach draußen“, sagte er. Befahl er.
    Sie wollte sich losreißen, ihn abweisen, doch etwas in seiner Miene hielt sie davon ab. „Es regnet“, wandte sie ein, merkte aber sofort, wie lächerlich das klang.
    „Ja, aber es ist auch viel kühler auf dem Balkon, Mylady.“
    Sie war bewusst eigensinnig. „Mein nächster Tanzpartner wird mich gleich suchen.“
    „Fletcher?“ Lucas wandte sich an seinen Freund.

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