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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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auf der Mautstraße, an einem Gasthof in der Nähe von Canterbury. Auf dem Hinweg habe ich hier zwei Zimmer und einen Privatsalon reserviert. Bist du hungrig?“
    „Ganz außerordentlich. Ich habe den ganzen Tag nichts heruntergebracht, weil ich gegen die Fahrtrichtung saß. Zwei Zimmer, hast du gesagt?“
    „Ja, es schien mir das Beste. Jetzt allerdings frage ich mich, wie wir erklären sollen, dass du weder eine Zofe noch eine andere weibliche Begleitung hast. Abenteuer oder nicht, wir müssen deinen Ruf wahren. Eindeutig bin ich kein solcher Experte für Intrigen, wie ich dachte.“
    Abfällig wedelte Nicole mit der Hand. „Ach, keine Sorge, überlass das mir. Vergiss nicht, dank lebenslanger Übung kann ich außerordentlich überzeugend lügen.“
    „Meistens jedenfalls“, berichtigte er, während es ihm von Minute zu Minute leichter ums Herz wurde, was angesichts der noch zu lösenden Probleme absolut lachhaft war.
    „Ja, du scheinst meine Flunkerei durchschauen zu können. Das sollte ich mir merken.“
    „Andererseits scheine ich diese Flunkereien sehr zu genießen.“ Der Groom öffnete den Schlag, und Lucas bot ihr den Arm. „Sollen wir es angehen?“
    „Ja, los dann. Es sollen uns doch möglichst alle aus dem Weg gehen, nicht wahr? Erst gar nichts fragen? Dann spiele ich doch meine Mama in ihrer hochmütigsten, gebieterischsten Laune! Sag, hattest du mit dem Wirt selbst gesprochen?“
    „Nein, der bekam nur eine kurze schriftliche Notiz, denn ich wollte die Pferde nicht dem Stallknecht überlassen, nachdem Thunder ihm beinahe ein Stück aus dem Arm gebissen hätte. Übrigens, wir sind Mr und Mrs Payne. Hier in der Gegend wird kaum jemand das Wappen auf dem Wagen erkennen, wir sind also sicher.“
    „Gut, dann bin ich bereit, Mr Payne.“
    Nicole stolzierte zum Eingang des Gasthofs, und dort angekommen hob sie ihre rechte Hand und schnippte „gebieterisch“ mit den Fingern, was Lucas signalisieren sollte, dass er eilen und ihr die Tür öffnen möge.
    Damit war ihm klar, dass ihm die Rolle des Pantoffelhelden zugefallen war. Die kleine Hexe!
    Sie rauschte an ihm vorbei in den von Kerzen erhellten Schankraum, wo der Wirt hinter der Theke stand und in einer Zeitung blätterte. Ehe Lucas auch nur ein Wort sagen konnte, rümpfte sie die Nase, und ihr schönes Gesicht zeigte angesichts der schlichten Ausstattung des Raumes eine derart geringschätzige Miene, dass er rasch seine Hand vor den Mund hob, um sein Grinsen zu verbergen.
    „Diesen Gasthof hast du gewählt für eine Frau, die eine Woche – ich sage, eine ganze Woche, verehrter Gatte! – mit deiner unglaublich ermüdenden Mutter und ihren kläffenden Kötern verbringen soll! Wo noch dazu meine Zofe ausgefallen ist! So schlimm waren diese roten Flecke nun nicht, dass wir das faule Ding in … wo war, es doch gleich … hätten zurücklassen müssen.“
    „In Smardon, Liebes“, murmelte Lucas aufs Geratewohl, da eben, wahrscheinlich von Nicoles durchdringendem Tonfall angezogen, eine füllige Frau in den Schankraum trat und Nicole verdutzt musterte. „Wir sammeln sie auf dem Heimweg dort wieder auf, wie ich dir versprach, Liebes“, fügte er unterwürfig hinzu.
    „Du versprachst ebenso, dass dein Kammerdiener uns Unterkunft in einem erstklassigen Gasthaus beschaffen würde. Sieht das hier etwa so aus, Mann? Wohl kaum. Du zerrst mich fort von einer reizenden Wochenendgesellschaft für dies hier? Und nur, weil deine Mutter wieder einmal meint, ihr letztes Stündlein hätte geschlagen?“
    „Ich bin ihr einziges Kind, Liebes“, sagte Lucas kleinlaut. Er amüsierte sich prächtig.
    „Pah! Es wundert mich, dass dein verblichener Vater ihr überhaupt das eine Mal nahe kam. Sie da!“, befahl sie, mit dem Finger auf den Gastwirt zeigend. „Wie lange wollen Sie mich hier stehen lassen? Mein Zimmer, sofort, und in kürzester Zeit ein heißes Bad und so etwas wie eine Zofe. Ihre Frau meinetwegen oder eine ihrer Töchter! Und bloß nicht so ein kicherndes Ding, das mehr Haare als Verstand hat! Nun? Mein Zimmer! Los doch!“
    „Ja, Madam!“, rief der Wirt und rannte förmlich hinter der Theke hervor, mit einer Miene, als fürchtete er, dass Nicole, wenn er nicht spurte, als Nächstes sagen würde: „Kopf ab!“
    „Maude? Maude!“, rief er, an die rundliche Frau gerichtet. „Um Gottes willen, Weib, führ die Dame zu ihren Räumen!“ Und indem er seine Frau opferte, zog er selbst sich hastig wieder hinter die Theke zurück wie hinter eine

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