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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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niemals“, sagte ich.
    Er starrte weiter, bis er nickte und anfing, tief und langsam zu atmen. „Dann ist mit mir alles in Ordnung?“
    „Die magische Unterwäsche hat bestens funktioniert. Dir fehlt absolut nichts.“
    „Warum tut mein Rücken dann so weh?“
    „Weil ihn jemand zweimal mit einem Hammer getroffen hat, der ungefähr eine Geschwindigkeit von dreihundertfünfzig Metern pro Sekunde drauf gehabt haben dürfte.“
    „Oh“, sagte er. Er drehte sich zu Molly um, die ihm zunickte und ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Dann schloss Butters erleichtert die Augen. „Ich glaube, ich bin vom Temperament her für dieses Actionzeug nicht geeignet.“
    „Seit wann gibst du denn auch den Mann in der kugelsicheren Weste?“
    Butters deutete mit dem Kinn auf Molly. „Molly rief an und sagte, du bräuchtest Hilfe – zehn Sekunden später hatte ich die Kevlar an.“ Er fischte ein kleines Päckchen aus der Hosentasche. „Ich habe auch Kreide, Weihwasser und Knoblauch dabei.“
    Ich grinste, obwohl mir echt nicht nach Grinsen zumute war. Der Schütze hatte auf Butters geschossen, weil der ihm die Sicht versperrt hatte. Ganz einfach. Hätte er es auf Butters abgesehen gehabt, wäre es nicht bei den Schüssen in den Rücken geblieben. Dann wäre zur Sicherheit noch ein weiterer hinzugekommen: in den Hinterkopf. Meinem Kopf wäre es natürlich nicht besser ergangen – hätte Butters nicht zunächst im Wege gestanden.
    Wir waren alle so verdammt zerbrechlich.
    Vor der Tür waren Schritte zu hören, und ich hob die Pistole auf, packte sie mit beiden Händen, stellte mich breitbeinig hin und zielte. Ich hatte die kleinen, grünen Punkte im Visier gerade in einer Reihe, als Sanya zur Tür hereinkam, eine Platte mit Broten in der Hand. Bei meinem Anblick blieb er wie festgenagelt stehen. Ein kurzer Schreck, dann strahlte er bis über beide Backen. „Dresden! Dir geht es wieder gut.“ Er sah sich um. „Habe ich was verpasst? Wer ist der Mann da?“
    ***
    „Ich glaube, es ist nichts gebrochen“, sagte Butters zu Forthill, „aber lassen Sie es sicherheitshalber lieber röntgen. Mit einer Mandibulärfraktion ist nicht zu spaßen.“
    Wir saßen inzwischen im allgemeinen Wohnzimmer der Kirche. Forthill nickte, schrieb etwas auf einen Zettel und reichte den an Butters weiter.
    Der Kleine grinste. „Gern geschehen, Vater.“
    Molly runzelte die Stirn. „Sollen wir ihn nicht doch lieber gleich in die Notaufnahme bringen?“
    Forthill schüttelte den Kopf. Muss euch erst ein paar Dinge erzählen, schrieb er.
    Jetzt hatte ich dem Gegner schon zwei Feuerwaffen abgeknöpft: dem Wachmann in Nevada seine Kaliber .40 und jetzt dem namenlosen Schützen seine Neun-Millimeter-Pistole. Beide lagen vor mir auf dem Couchtisch, damit ich sie mir ansehen, mich mit ihren Funktionen vertraut machen und mich fragen konnte, ob es besser war, die Seriennummer abzuschleifen. Mouse hockte neben mir, die Flanke an mein Bein gedrückt, und sah mit ernsten braunen Augen zu, wie ich mit den Waffen hantierte.
    „Haben Sie denn etwas herausfinden können?“, fragte ich Forthill.
    Nichts Genaues, aber ein paar Sachen schon. Überall in Süd-und Mittelamerika finden größere Bewegungen statt. Die oberen Ränge des Roten Hofs bedienen sich ihres Personals, wenn sie sich in die Belange Sterblicher einmischen wollen, und eine ganze Reihe dieser Dienstboten hat man während der letzten drei Tage auf Flughäfen gesichtet. Alle auf dem Wege nach Mexiko. Sagt Ihnen der Name Chichén Itzá etwas?
    Ich grunzte. Dann schienen Donar Vadderungs Informationen gestimmt zu haben. „Ja.“
    Forthill nickte und schrieb weiter. Dort gibt es einen Priester. Er kann Ihnen bei Ihrem Kampf nicht helfen, aber er sagt, er kann Ihnen und Ihren Leuten hinterher einen Unterschlupf, Versorgung und sicheren Transport aus dem Gebiet heraus bieten.
    „Bringt das nicht Pech, jetzt schon den siegreichen Abzug zu planen?“, fragte ich. „Wo wir noch nicht mal wissen, wie wir hinkommen sollen? Ich kann uns in die Gegend bringen, aber nicht in die Ruinen. Von daher muss ich so viel wie möglich über die Sicherheitsvorkehrungen erfahren, die der Rote Hof getroffen hat.“
    Forthill betrachtete mich einen Augenblick lang mit gerunzelter Stirn, ehe er erneut den Stift zückte. Ich frage den Priester. Aber ich kann ja nicht sprechen, ich brauche jemanden, der das für mich übernimmt.
    Ich nickte. „Molly, du gehst mit dem Padre. Wenn du kannst, schlaf zwischendurch ein

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