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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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bisschen. Wer weiß, wann du sonst wieder dazu kommst.“
    Sie runzelte die Stirn, nickte dann aber folgsam. So eine Begegnung mit dem gewaltsamen Tod brachte wohl auch den dickköpfigsten Lehrling zur Räson. Irgendwie nett.
    Forthill deute an, er habe noch etwas zu sagen. Zuerst muss ich wissen , warum Sie wieder auf den Beinen sind. Dr. Butters meinte, Sie seien schwer verletzt und dürften das Bett nicht verlassen.
    „Magie“, sagte ich seelenruhig, als wäre damit alles erklärt.
    Forthill musterte mich einen Moment lang. Ich will mich nicht mit Ihnen streiten, ich habe zu große Schmerzen, schrieb er dann. Ich tätige die Anrufe, um die Sie mich gebeten haben.
    „Danke“, sagte ich leise.
    Er nickte und schrieb: Gott sei mit Ihnen.
    „Danke“, wiederholte ich.
    „Was ist mit mir?“, fragte Butters. Man hörte ihm Angst an, aber auch Erregung – er wollte nicht außen vor bleiben.
    „Hoffentlich werden wir deine Hilfe erst einmal nicht mehr brauchen“, sagte ich. „Es wäre aber nett, wenn du dich bereithalten könntest. Nur für den Notfall.“
    „Gut“, sagte Butters und nickte. „Sonst noch was?“
    Am liebsten hätte ich ihm geraten, sich sicherheitshalber unter dem Bett zu verkriechen, aber das wusste der Mann auch so. Er hatte Schiss wie ein Kaninchen in einem Wald voller Wölfe, und trotzdem wollte er helfen. „Ich glaube, Vater Forthill hat ein Auto“, sagte ich. „Stimmt doch, Vater, oder?“
    Forthill fing an zu schreiben, streckte mir dann aber einfach nur den hochgereckten Daumen hin.
    „Bleib bei den beiden“, sagte ich. Ich schob Magazine in beide Waffen. Inzwischen war ich mit beiden gut vertraut, sie würden schon losballern, wenn ich abdrückte. „Sobald Forthill mit den Anrufen durch ist, bringst du ihn in ein Krankenhaus.“
    „Notaufnahme.“ Butters nickte. „Verstanden.“
    Forthill runzelte die Stirn und schrieb: Sind Sie sicher, dass wir unseren Angreifer nicht der Polizei übergeben sollten?
    „Was weiß man im Leben schon sicher, Pater?“ Ich stand auf und steckte je eine Knarre in die beiden Taschen meines Ledermantels. „Aber die Polizei wird jede Menge Fragen stellen, wenn wir sie hinzuziehen. Es dauert ewig, bis sie alles verstanden und auf der Reihe haben. Die Zeit habe ich einfach nicht.“
    Sie glauben nicht, dass sich der Schütze an die Behörden wendet?
    „Was will er denen denn erzählen? Dass ihn ein Priester von St. Mary auf der Straße gekidnappt hat? Dass wir ihn niedergeschlagen und ihm seine illegale Waffe geklaut haben?“ Ich schüttelte den Kopf. „Der will ebenso wenig was mit den Bullen zu tun haben wie wir. Für ihn ging es bei der Sache hier rein ums Geschäft. Er wird sich auf einen Deal einlassen und alles ausspucken, wenn wir ihn dafür laufen lassen.“
    W ir lassen einen Killer davonkommen?
    „Wer sagt, dass die Welt perfekt ist, Pater? Aber keine Sorge. Niemand engagiert einen Auftragsmörder, um die Oma zu hüten oder mit dem Hündchen Gassi zu gehen. So einer verkehrt in der Unterwelt, das garantiere ich ihnen, und angesetzt wird er meist auf Typen, die ihre Bande verpfiffen haben und mit dem Staat zusammenarbeiten. Früher oder später hat einer von denen Glück, und das war’s dann mit unserem Killer.“
    Wer durch das Schwert lebt, wird durch das Schwert sterben, schrieb Forthill.
    „Exakt.“
    Forthill schüttelte den Kopf, was wohl weh tat, denn er zuckte zusammen. Einem solchen Mann zu helfen wird nicht einfach sein.
    Ich schnaubte. „Ihre edlen Gefühle in Ehren, Vater, aber ein Typ wie der will gar keine Hilfe. Der wüsste nicht, warum er welche brauchen sollte.“ Ich zuckte die Achseln. „Manche Männer morden nun mal gern.“
    Forthill warf mir einen strengen Blick zu, enthielt sich aber jeglichen Kommentars. Es klopfte, und Sanya steckte den Kopf ins Zimmer. „Er ist wach geworden“, meldete er.
    „Prima. Wenn Sie sich jetzt um die Anrufe kümmern könnten, Vater?“
    Der Priester streckte mir erneut den hochgereckten Daumen entgegen. Mouse stand auf und begleitete Sanya und mich in den Abstellraum, wo wir uns mit unserem Gast unterhalten wollten.
    Der untersetzte Mann lag auf meinem Spineboard. Wir hatten ihn festgeschnallt und zusätzlich noch durch einen Kokon aus Isolierband gesichert.
    „Stell ihn aufrecht hin“, bat ich.
    Sanya hob den Schützen samt Brett hoch, was ihm keinerlei Mühe zu bereiten schien, und lehnte ihn gegen eine Wand.
    Von dort aus sah der Mann mit ruhigem Blick zu, wie ich von dem

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