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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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einigem Kauen und Schlucken. „Da entgeht Ihnen aber eine Köstlichkeit.“
    „Lassen Sie das, Dresden.“ Marcone schüttelte angewidert den Kopf. „Das ist unnötig, selbst für Ihre Maßstäbe.“
    „Natürlich.“ Grinsend genehmigte ich mir gleich noch einen Bissen.
    Hendricks grollte leise.
    Ich kaute in aller Seelenruhe zu Ende. „Wollen Sie das echt, Großer?“, fragte ich dann beiläufig.
    „Hendricks!“, blaffte Marcone.
    Hendricks ließ das Grollen sein.
    Ich nickte befriedigt. „Sie besitzen Informationen, die ich haben will“, sagte ich zu Marcone.
    „Bestimmt.“ Der Mafiaboss grinste verkniffen. „Um welche Informationen handelt es sich denn und was bieten Sie mir im Gegenzug?“
    „Ich bin hier nicht zum Baseballkarten Tauschen, Marcone.“
    „Ich bin kein Wohltätigkeitsverein, Dresden. Gehe ich recht in der Annahme, dass unser Gespräch etwas mit dem Bürohaus zu tun hat, das in die Luft geflogen ist? Sie hatten dort Ihr Büro, wenn ich richtig informiert bin. Bedauerlich, sehr bedauerlich.“
    „Bestimmt“, sagte ich. „Solche Zerstörungswut macht Sie völlig fertig, was?“
    „Ich habe den Anschlag nicht angeordnet, ich habe kein Geld daran verdient. Ich ziehe daraus weder politischen noch finanziellen Nutzen, und Sie haben überlebt. Unter dem Strich eine totale Verschwendung.“
    Hendricks grollte schon wieder – vielleicht grollten Gorillas ja, wenn unsereins lachen würde.
    „Was wissen Sie über die Besitzer des Hauses, das in die Luft flog? Vielleicht hat die Explosion etwas mit denen zu tun.“
    Marcones Lächeln war eine ziemlich kühle Angelegenheit. „Sie gehören zu einer Organisation, deren Vasallen mehrfach versucht haben, sich in meine Geschäfte zu mischen.“
    Ich zog eine Braue hoch. „Jemand mischt in Ihrem Territorium mit?“
    „Immer nur kurz“, sagte Marcone. „Aber immer wieder. Eigentlich dauernd.“
    „Dann könnte es ja durchaus sein, dass wir ein gemeinsames Problem haben.“
    Marcone sah mich an wie ein Lehrer ein Kind mit einer besonders langen Leitung. „Ja. Daher auch dieses Treffen.“
    „Verstehe.“ Ich aß mein Brötchen auf, ehe ich fortfuhr: „Der Rote Hof ist auf Achse. Zwischen denen und dem Weißen Rat wird gerade neuer Ärger aufgewühlt. Mein Interesse an der Sache gilt einem achtjährigen Mädchen, das die Roten entführt haben. Ich glaube, sie halten die Kleine in Mexiko gefangen. Ich muss wissen, wo.“
    Marcone starrte mich ein paar Augenblicke lang an. „In Mexiko. Können Sie genauer werden?“
    „Das ist alles, was ich weiß.“
    „Zu welchem Zweck wurde sie dorthin verbracht?“
    „Warum spielt das eine Rolle?“
    „Wenn sie entführt wurde, um als Sexobjekt zu dienen, dann befindet sie sich jetzt an einem anderen Ort, als wenn man sie zur Sklavenarbeit einsetzen oder als Organspenderin verwenden will.
    Zähneknirschend wandte ich den Blick ab. Seine Worte bescherten mir gerade eine Reihe ganz entzückender Bilder.
    Marcone kniff die Augen zusammen: „Was bedeutet Ihnen dieses Mädchen, Dresden?“
    „Sie ist das Kind eines Klienten.“ Ich bemühte mich um Ruhe und Gelassenheit. „Ich glaube, sie wollen sie opfern.“
    „Damit kommen wir der Sache schon erheblich näher.“ Marcone nickte grüblerisch. „Soweit ich verstanden habe, können solche Opferrituale nur an Orten stattfinden, die eigene Kraft ausstrahlen.“ Er warf Miss Gard einen kurzen Blick zu, die gehorsam nickte und umgehend das Restaurant verließ, um ihren Wagen anzusteuern. „Ich glaube, ich kann das noch weiter für Sie einengen“, fuhr Marcone fort. „Lassen Sie uns über den Preis reden.“
    „Mit Hilfe der von Ihnen erhaltenen Informationen werde ich den Leuten, die gerade versuchen, Ihnen Ihr Territorium streitig zu machen, erheblichen Schaden zufügen. Das ist Bezahlung genug, finde ich.“
    „Was, wenn ich das anders sehe?“, fragte Marcone.
    „Dann werfe ich Ihnen hier und jetzt den Fehdehandschuh hin, schmeiße ihre Schlächter einmal quer über das Dach der Sears Towers und tue Ihnen anschließend so weh, dass Sie mir die Informationen auch so geben.“
    Da war es wieder, das unberührte Lächeln. „Ach, ja? Glauben Sie echt, es würde so laufen?“
    Ich zuckte mit einer Achsel. „Gibt wohl nur eine Möglichkeit, es rauszufinden.“ Ich beugte mich vor und senkte die Stimme zu einem konspirativen Flüstern. „Aber ganz unter uns zwei Hübschen: Ich glaube, das Terrain hier ist nicht zu Ihren Gunsten.“
    Er starrte mich

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