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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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große Lichtung.
    Eine Lichtung mitten auf der Felseninsel, wie geschaffen, ein Lager einzurichten. Dillinger atmete erleichtert auf, „Ein idealer Platz, Professor. Wir sollten nicht weitergehen.“
    Aber Holzmann gab keine Antwort. Lauschend stand er da, den Kopf leicht geneigt. Auf seiner Stirn bildete sich eine steile Falte.
    „Hören Sie nichts?“ fragte er dann, immer noch lauschend.
    Dillinger betrachtete ihn aufmerksam und strengte dann seine Ohren an. Jetzt vernahm er es auch.
    Irgendwo in der Luft war ein feines Summen, kaum zu hören und sehr fern. Aber es war da, so regelmäßig und so monoton, daß es ihm zuerst gar nicht aufgefallen war. Wally schien es jetzt auch zu hören, denn reglos stand sie da, auf die Lichtung hinausblickend.
    Inzwischen war es vollständig dunkel geworden, und alle drei Menschen zuckten erschrocken zusammen, als plötzlich ein Licht vor ihnen aufflammte. Es mochte fünfhundert Meter entfernt sein, mitten auf der Lichtung. Auf keinen Fall sahen sie den Schein eines Lagerfeuers, sondern das Licht war zweifellos elektrischen Ursprungs. Es strahlte wie eine kleine Sonne, wurde dann aber schwächer und leuchtete nur noch gedämpft, als wolle man verhüten, daß es zu sehr nach oben fiel. Das Summen hörte aber nicht auf.
    Atemlos warteten die drei, aber nichts weiter geschah.
    „Wir sollten näher herangehen, vielleicht entdecken wir etwas ganz Außergewöhnliches. Glauben Sie, Professor, daß heute noch Reste einer verschollenen Zivilisation hier existieren können? Man sagt doch, die Atlanter hätten bereits Fluggeräte besessen. Warum nicht auch Maschinen?“
    „Ihre Vermutung ist ungeheuerlich“, gab Holzmann flüsternd zurück, „aber nach dem, was wir nun sehen und hören, nicht mehr ganz von der Hand zu weisen. Gehen wir näher heran, das Licht weist uns den Weg. Aber vorsichtig, und nicht mehr sprechen. Wally, du bleibst in der Mitte, Dillinger deckt uns den Rücken.“
    Sie setzten sich in Bewegung, langsam und zögernd, und doch von einem inneren Drang getrieben, der allen wahren Forschern zu eigen ist, ganz gleich, ob eine Gefahr droht oder nicht.
    Das Gras reichte bis zur Brust, aber es war nicht so dicht, um ein ernsthaftes Hindernis zu bilden. Holzmann trat einen Pfad, und die anderen folgten ihm im Gänsemarsch.
    Das Licht und das Summen schien näher zu kommen.
    Plötzlich blieb Holzmann stehen und wartete, bis die Nachfolgenden gegen ihn prallten.
    „Pst!“ machte er warnend und legte die Finger auf die Lippen, obgleich niemand das zu sehen vermochte. „Da vorn!“
    Obwohl seine Worte nur ein Hauch waren, wurden sie verstanden.
    Atemlos und schweigend standen sie alle reglos da in der Nacht und versuchten, die Dunkelheit vor sich zu durchdringen. Natürlich, man sah das glockenförmige Licht, aber mehr auch nicht.
    Oder doch …?
    Ja, die Augen gewöhnten sich daran, Gegenstände zu erfassen, die hinter der Lichtglocke lagen. Und zweifelsohne befand sich dort ein langgestrecktes, abgerundetes Gebäude. Es schimmerte nicht etwa im Glanz des Lichtes, sondern schien im Gegenteil alle Helligkeit in sich aufzusaugen. Dadurch sah es aus, als sei das Gebilde vollkommen schwarz, noch schwärzer als der ohnehin dünke Hintergrund.
    Wie Schatten bewegten sich einige Menschen hin und her.
    Der Professor sackte ein wenig zusammen und machte mit den Händen Zeichen nach hinten.
    Vorsichtig und auf allen vieren kriechend schlichen sie weiter, das heller werdende Licht als Richtungsweiser benutzend. Allmählich konnte man – wenn man sich aufrichtete – Einzelheiten erkennen.
    Über ihren Köpfen war plötzlich ein feines Rauschen, dann ein helles Summen. In den Lichtschein hinein schwebte ein fast kreisförmiges Objekt, senkte sich langsam herab und landete dicht neben dem schwarzen Gebäude.
    Holzmann traute seinen Augen nicht, als er bemerkte, daß der runde Gegenstand die Erde nicht berührte, sondern einen halben Meter über ihr reglos verharrte. Und als ein Mann gebückt hervortrat, mit einer einfachen Handbewegung das runde Ding ganz zur Erde niedergehen ließ und seinen Kollegen begrüßte, der vor einem komplizierten Gebilde stand und Skalen betrachtete, glaubte Holzmann die Wahrheit erkannt zu haben.
    Unendlich vorsichtig wandte er den Kopf nach hinten und hauchte ergriffen:
    „Besuch aus dem Weltraum, Dillinger! Es ist eine fliegende Untertasse! Wer hätte das geglaubt …?“
    Dillinger war viel zu realistisch eingestellt, um Holzmanns Vermutung gleich als

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