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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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seine sonst so strengen Züge huschte.
    „Landen Sie beim Hauptquartier, Kommandant. Und nehmen Sie keine Verbindung mit anderen Schiffen auf. Kein Wort von Ihren Erlebnissen! Haben Sie übrigens eine Ahnung, um wieviel Sie sich verspätet haben, Maxwell?“
    Der Kommandant der FORTUNA schüttelte den Kopf.
    „Nein, nicht, Sir. Unsere Uhren sind – sind nicht in Ordnung, Sir, es ist da etwas geschehen, Sir, das ich Ihnen erklären möchte …“
    „Nun, was meinen Sie, warum ich Sie zu mir bestelle? Damit Sie Ihre Uhren stellen können: es ist der 29. Mai 119. Sie haben sich somit um ganze fünf Jahre verspätet.“
    Nach der alten Zeitrechnung also 2075 – nicht übel. Es hätte schlimmer ausgehen können.
    „Sind wir den Überwachungsschiffen gemeldet, Sir?“ erkundigte sich Maxwell. „Nicht, daß Mißverständnisse auftreten.“
    „Alles geregelt, Kommandant. Oder glauben Sie, es wäre das erste Mal, daß so etwas passiert? Also: landen Sie unverzüglich.“
    Das Bild verblaßte und erlosch.
    Maxwell starrte fassungslos auf den leeren Schirm.
    „Also doch! Sie wissen Bescheid! Wir sind nicht die ersten, die zurückkehren. Aber warum hat man es uns niemals gesagt?“
    Günter grinste schwach.
    „Wir werden es bald wissen!“
    An Beobachtungsstationen vorbei, die ihre Ankunft wie etwas ganz Normales registrierten und weitermeldeten, gelangten sie in den Sperrgürtel der Erde. Niemals wäre es einem nicht angemeldeten Schiff gelungen, diesen stark bewachten Gürtel unbemerkt zu durchqueren. Wie anders war das heutige Bild gegenüber dem, wie es die Besatzung der FORTUNA von ihrem Abenteuer her kannte. In großer Höhe umkreisten bemannte Stationen den Mutterplaneten, bewaffnet mit den neuesten Mitteln der totalen Vernichtung. Aber diese Mittel beunruhigten heute nicht mehr einen einzigen Menschen auf der Erde, im Gegenteil, sie gaben ihm die Gewißheit, niemals vom Angriff eines noch unbekannten Feindes aus den Tiefen des Alls überrascht werden zu können. Seit mehr als hundert Jahren war die Menschheit auf einen solchen Angriff gefaßt, aber er war niemals erfolgt. Allein die Vorbereitungen dieser fast interplanetarischen Abwehr hatte die Nationen zusammengeschweißt und eine einzige aus ihnen gemacht. Eine Aufteilung war unmöglich.
    Grün und lebend kam die Erde in Sicht, ein lockender und wunderbar schöner Globus, die Heimat des Menschen.
    Irgendwie erschien er Maxwell, Hendra und Günter anders als zuvor – vor mehr als hundert Jahren – aber es war doch zweifellos die gleiche Erde. Günter versuchte noch einmal das Wunder zu begreifen, diese gleiche Erde vor wenigen Stunden erst verlassen zu haben.
    Und in Wirklichkeit hatten sie eigentlich nur fünf Jahre versäumt!
    Es war zum Verrücktwerden!
    Sie passierten die letzten und niedrigsten Stationen und glitten hinein in die dichtere Atmosphäre. Das Hauptquartier der Raumflotte lag irgendwo in Nordamerika, erst in drei Jahren würde es wieder nach dem ehemaligen Rußland verlegt. Der Admiral würde für zehn Jahre ein Asiate sein.
    Ohne Zwischenfall landete die FORTUNA.
    Ein Kreiselturboauto kam herangefahren und der Admiral stieg aus, noch ehe jemand anders sich dem gelandeten Schiff nähern konnte. Geduldig wartete er, bis sich die Schleuse öffnete und Maxwell mit seinem Ersten Offizier die FORTUNA verließ.
    Militärisch meldeten sich die beiden bei dem Admiral.
    Dessen Gesicht blieb ausdruckslos, als er sie begrüßte.
    „Sie haben Glück gehabt. Maxwell. Bisher gelang es nur wenigen Schiffen, den Weg zurückzufinden. Wollen Sie die Offiziere herausbitten? Die Mannschaft selbst bleibt an Bord, bis ich weitere Befehle erlasse. Betrachten Sie das, bitte, lediglich als eine Vorsichtsmaßnahme zu Ihrem eigenen Schutz, nicht etwa als eine Inhaftierung. Dazu dürfte wohl kaum ein Grund vorhanden sein.“
    Maxwell wandte sich an Günter:
    „Holen Sie Grudat, Webbs und Hendra. Unterrichten Sie die Mannschaft entsprechend. Keiner verläßt das Schiff.“
    Günter salutierte und kletterte die Metallleiter nach oben, um dann in der offen gebliebenen Luke zu verschwinden. Fünf Minuten später kam er zurück, gefolgt von Grudat, Hendra und Webbs.
    Schweigend erwarteten sie der Admiral und Maxwell. Ebenso schweigend erfolgte die knappe Begrüßung, dann sagte der Admiral:
    „Sie fahren jetzt mit mir zum Hauptquartier, wo uns eine Kommission bereits erwartet. Es ist eine Kommission, die seit etwa dreißig Jahren existiert, von der aber kein

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