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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Hätte er in der Gegenwart von 1970 nur als Raumsprung stattgefunden, so wären die Überreste des Mondes zumindest in den vergangenen hundert Jahren – also bis 2070 – gefunden worden und wir wüßten davon. Da jedoch das Hinzukommen neuer Asteroiden bis 2070 nicht verzeichnet worden ist, glückte unser Zeitsprung und wir befinden uns sogar noch in der Zukunft. Wieviel diese Zeitdifferenz beträgt, vermag ich nicht zu sagen.“
    „Wir werden es bald wissen“, erklärte Grudat nüchtern. „Wenn ich nicht irre, sind bereits einige Raumkreuzer der Flotte nach hier unterwegs, um das plötzliche Auftauchen neuer Himmelskörper zu untersuchen.“
    Der Mond war inzwischen völlig auseinandergebrochen, und die einzelnen Teile strebten widerwillig davon, als wollten sie sich nur ungern voneinander lösen.
    Die Anziehungskraft der fernen Sonne und die eigene Geschwindigkeit zwang sie in eine Bahn um das Zentralgestirn, die der der Asteroiden nicht unähnlich war.
    „Zurück können wir nicht mehr – wenigstens nicht aus eigenem Wollen“, knurrte Grudat erbittert. „Wenn wir nun hundert oder tausend Jahre in der Zukunft gelandet sind – ich weiß nicht …“
    „Es wird nicht so sein“, tröstete ihn Günter. „Vielleicht sind es nur einige Jahre, vielleicht nur Wochen nach dem Datum an dem wir unseren unfreiwilligen Sprung in die Vergangenheit unternahmen. Die erste Begegnung wird es zeigen. Maxwell, lassen Sie Webbs die Funkgeräte einschalten. Vielleicht hilft uns das ein wenig weiter.“
    Webbs erhielt den entsprechenden Befehl.
    Dann sprach Maxwell, und seine Stimme war sinnend und sehr nachdenklich.
    „Was ist denn nun mit der gefürchteten und gepriesenen Zeitparadoxe? Wir leben im Jahr 2070 – um bei der alten Bezeichnung zu bleiben und damit die Übersicht zu erleichtern. Wir wissen, daß vor 100 Jahren der Mond verschwand. Nun kehren wir durch Zufall in die Vergangenheit zurück und verursachen durch unseren Versuch, in die Gegenwart zurückzugelangen, das Verschwinden des Mondes. Was wäre denn nun geschehen, hätte uns nicht das Mißgeschick betroffen, in die Vergangenheit zu rutschen?“
    Die Zuhörer schwiegen. Keiner wußte die Antwort. Maxwell fuhr fort:
    „Das wäre das erste Problem. Nun das zweite: zu unserer Zeit galt der Mond als verschwunden. Nun, da wir zurück sind, wissen wir, daß er plötzlich in unserem System auftauchen wird und zweifellos auch entdeckt wird, wenn auch nur als zerbrochenes Ganzes. Damit ist erwiesen, daß wir etwas verursachen, das noch gar nicht geschehen ist. Auf der anderen Seite geschah alles im Zeitraum einer einzigen Sekunde. Bei allen Geistern, wer kann mir weiterhelfen …?“
    Günter erhob sich und zeigte auf den Bildschirm.
    „Wer soll Ihnen weiterhelfen, Captain? Ich könnte es vielleicht, vielleicht könnte ich Ihnen präzisere Antworten geben, als es mir jetzt möglich ist. Aber dazu benötigte ich die genaue Angabe des augenblicklichen Datums – in kosmischer Zeit. Unsere Borduhren zeigen an, daß wir die Erde vor Wenigen Stunden verließen. Sie gehen alle falsch.“
    In diesem Augenblick meldete sich Webbs, der Funker.
    „Sir, ich habe einen guten Empfang. Es ist, als sei nichts geschehen. Lediglich herrscht ein wenig Aufregung wegen eines geplatzten Kometen oder Asteroiden, der von den Observatorien des Mars beobachtet worden ist. So genau habe ich es nicht verstanden. Man entsendet bereits eine wissenschaftliche Expedition, um die neuen Himmelskörper einer Untersuchung zu unterziehen.“
    „Konnten Sie das heutige Datum feststellen, Webbs?“
    Der Funker verneinte.
    „Die Verbindung ist hergestellt. Als ich die FORTUNA meldete, sagte man mir, der Admiral wolle Maxwell sprechen. Wir sollen die Geheimwelle benutzen.“
    „Schalten Sie um!“ befahl Maxwell hastig.
    Der Admiral? Das bedeutete stets Unannehmlichkeiten. Besonders dann, wenn er ein Gespräch auf der Geheimwelle führen wollte. Diese Welle wurde vom Hauptquartier aus gelenkt und konnte von keinem anderen abgehört werden. Der Zerhacker war vollkommen und einmalig.
    Das grimmige Gesicht des Admirals erschien auf dem kleinen Spezialbildschirm. In seinen Augen war so etwas wie Erstaunen und Bewunderung, aber auch totales Wissen.
    Maxwell grüßte militärisch und sagte: „Vom Sektor XB 867 lt. Auftrag zurück. An Bord der FORTUNA alles wohl. Sie wünschten einen Bericht auf der Geheimwelle, Sir?“
    Der Admiral betrachtete Maxwell eine ganze Weile, ehe ein flüchtiges Lächeln über

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