Wanderer zwischen drei Ewigkeiten
anmuten. Sie brauchen keine Sorge zu haben, daß wir Ihnen nicht glauben, denn wir wissen, daß die endgültige Wahrheit viel phantastischer ist als jede noch so irrsinnige Vermutung. Maxwell, beginnen Sie. Und die anderen Herren bitte ich, jeweils dann einzuspringen, wenn ihr Fachgebiet an die Reihe kommt.“ Maxwell wollte sich erheben, aber ein Wink des Admirals bedeutete ihm, daß er sitzen bleiben könne. Ein wenig stockend begann er dann zu erzählen und vergaß dabei auch nicht zu erwähnen, daß ihm das spurlose Verschwinden mancher Raumschiffe während der Transitionen viel zu denken gegeben hatte. Er berichtete von dem gelungenen Raumsprung und der unfaßbaren Feststellung, daß die Erde plötzlich einen Mond zu haben schien. Dann übernahm Hendra und schilderte seine Methode, mit der er den Fall in die Vergangenheit beweisen konnte. Grudat sprach über seine Beobachtungen während der Transition und seine damals angestellten Vermutungen, auf denen schließlich die gelungene Rückkehr fußte. Günter übernahm es, sein fast 18 Jahre dauerndes Leben auf der Erde zu schildern und betonte somit die Tatsache, daß praktisch nicht nur zwei, sondern sogar drei verschiedene Zeitebenen existieren, wenn auch vielleicht nicht gleichzeitig.
Maxwell beendete den Bericht mit dem gelungenen Start und der Transition. Mit gespannten Gesichtern verfolgte die Kommission den Bericht, und man warf sich merkwürdige Blicke zu, als Maxwell versuchte, die ungewollte Mitnahme des Mondes zu erklären.
„Der Zeitteleporter!“ murmelte Mensorio mit fast andächtiger Stimme von sich hin: „Meine Herren von der FORTUNA! Sie haben etwas Gewaltiges entdeckt und es wird für Sie künftig nur noch ein einziges Gesetz geben: zu vergessen, was Sie entdeckten!“
Grudat lauschte den Worten des Wissenschaftlers nach.
„Zeitteleporter?“ murmelte er und erbleichte. „Was meinen Sie damit?“
Der Gelehrte sah ihn scharf an.
„Sie werden vergessen, wie Sie es anstellten, ja? Es kann nur ein Zufall gewesen sein, eine richtige Dosierung der Energie, zusammenhängend mit der Anzahl der zu überspringenden Jahre, wieder kombiniert mit der Entfernung zum Objekt in dem Augenblick der Transition. Es bleibt zu hoffen, daß es niemals mehr gelingt, denn stellen Sie sich die Folgen vor: hätte die FORTUNA im Raum über unserer heutigen Erde gestanden, so könnte damit unsere ganze Welt in die Zukunft geworfen werden. Es würden im gleichen Raum zwei verschiedene Erden existieren – nicht auszudenken. Wir wissen noch nicht mal, ob das nicht geschehen ist, als Sie den Mond stahlen – aber nein, das ist auch wieder nicht möglich … meine Herren! Es hat keinen Sinn, zu versuchen, logisch darüber nachzudenken, man wird glatt verrückt. Also lassen wir es.“
Der Admiral ergriff das Wort.
„Ihre Erfahrungen werden bei der Arbeit der Kommission erleichternd wirken. Ich danke Ihnen für Ihre Ausführungen und darf Sie nun bitten, Ihrerseits Fragen zu stellen. Soweit es die Geheimhaltung zuläßt, geben wir gern Auskunft.“
Günter hatte lange genug auf diesen Augenblick gewartet.
„Wie vielen Schiffen gelang bisher außer uns die Rückkehr aus einer mißlungenen Transition, und wurden sie alle ursprünglich in die Vergangenheit geschleudert?“
Der Admiral nickte dem Chef des Geheimdienstes auffordernd zu.
„Die genaue Zahl ist geheim und darf Ihnen nicht gesagt werden. Soweit wir wissen, erfolgten alle ungewollten Zeitsprünge in die Vergangenheit, lediglich die geplanten und peinlich vorbereiteten gingen in die Zukunft, – zurück in die Gegenwart, – wie auch beabsichtigt.“
„Was geschah mit den Schiffen, von denen man niemals mehr etwas hörte?“
Der Geheimdienstler nickte Mensorio zu. Der übernahm diese Erklärung:
„Es gelang der betreffenden Mannschaft einfach nicht, die Methode der Rückkehr zu finden. Ganz abgesehen davon war es sehr oft auch technisch nicht möglich. Stellen Sie sich vor, Sie wären irgendwann im Mittelalter – oder noch früher – gelandet. Wie hätten Sie den Zeitstrom anzapfen und auswerten wollen? Natürlich liegt es auch an der Intelligenz der Mannschaft, einen Ausweg zu finden. Diejenigen, die ihn nicht fanden, verblieben in der Vergangenheit. Natürlich steht es ihnen frei, Verbindung zu den Menschen ihrer Gegenwart aufzunehmen, ganz gleich wie weit diese auch hinter der unseren liegen mag, aber die Vernunft wird sie schon davon abhalten, die Wahrheit zu sagen. Soweit wir die
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